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0013 - Ich bezwang den »Lächler«

0013 - Ich bezwang den »Lächler«

Titel: 0013 - Ich bezwang den »Lächler« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Crainewood hatte die Zwischenzeit benutzt, um seine Leute, die sich im ersten Schreck von Phil hatten entwaffnen lassen, aufzumöbeln.
    Ohne böse Ahnungen und in dem Gefühl, mit den .38em in den Händen den fünf Gangstern turmhoch überlegen zu sein, betraten wir den Raum, nachdem Phil aufgeschlossen hatte, und sofort fielen sie von links und rechts über uns her.
    Es liegt uns nicht, auf Leute zu schießen, von denen wir wissen, daß sie nicht ernsthaft bewaffnet sind. Wenn wir am Abzug gerührt hätten, so wären mindestens zwei von ihnen umgefallen, bevor sie Hand an uns legen konnten, aber weil wir das nicht taten, bekamen sie für ein paar Minuten die Oberhand. Ich konnte den Arm noch zum Schutz für meinen Kopf hochreißen, und die Vase, die einer von den Helden auf meinem Schädel zerschmettern wollte, zersplitterte an meinem Ellbogen.
    Der andere griff nach meiner Hand, um den .38er an sich zu reißen, aber ich riß sie nach oben, und der Lauf traf sein Kinn. Die Haut platzte, und das Blut begann zu laufen.
    Der Vasenwerfer ließ die Reste aus der Hand fallen, griff nach meinem Hals, erwischte meinen Rockkragen und zerrte mich nach hinten. Ich prallte gegen ihn, krümmte den Rücken, faßte mit der linken Hand zu und schleuderte ihn über meinen Kopf.
    Da der Bursche, dem ich das Kinn gespalten hatte, gerade neu angriff, fiel sein Kamerad auf ihn, und sie polterten beide auf den Boden.
    Ich warf einen schnellen Blick auf Phil. Er hatte den .38er in die Halfter zurückgesteckt, bevor er die Tür auf schloß, und so kämpfte er mit blanken Fäusten.
    Er lachte über das ganze Gesicht. In Phil steckte eine ganze Portion Spieltrieb, und er hatte keine kleine Neigung, 'ne Prügelei, bei der die Chancen einigermaßen gleich stehen, zur Befriedigung dieses Spieltriebs auszunutzen. Seine Gegner hatten versucht, ihm einen schweren Aschenbecher auf den Schädel zu schlagen. Phil war unter dem Hieb weggetaucht und hatte dem Mann die Faust in den Magen gesetzt. Der Bursche hatte den Aschenbecher verloren, und Phil war nun dabei, den zweiten Mann nach allen Regeln der Kunst auszuboxen. Er spielte mit ihm Katz und Maus, traf ihn leicht, aber ohne ernsthafte Kraft, wo er wollte und wich den wütenden Gegenhieben des Burschen mit einer Leichtigkeit aus, die eine Freude für den Kenner war.
    Dann erhob sich der zweite von seinem Magentreffer, wollte in den Kampf eingreifen und ging Phil von hinten an. Er hatte mich noch nicht bemerkt. Ich berührte seine Schulter mit der Linken. Er warf sein Gesicht herum, gerade passend. In der nächsten Sekunde ging ein Stuhl unter ihm zu Bruch, und er spürte nicht einmal den Unterschied zwischen harten Holzstücken, auf denen er lag, und einer weichen Matratze.
    »Mach Schluß!« rief ich Phil zu.
    »Okay!« antwortete er.
    Im selben Augenblick bekam ich eins aufs Dach, haargenau aufs Dach. Ich knickte in die Knie. Ich war benommen, aber ich fiel nicht um.
    Ich warf mich zur Seite, drehte mich in der Hüfte, stand. Ich konnte nicht ganz klar sehen, aber klar genug, um James Crainewood zu erkennen, der nach dem heimtückischen Schlag zurückwich. Er hielt in den Händen den Sitz eines Stuhles, den er herausgenommen hatte. Wenn er mich mit dem Holzrahmen getroffen hätte, wäre ich wahrscheinlich ohnmächtig umgefallen, aber anscheinend hatte er nur mit der Polsterung getroffen. Da sie Stahlfedern enthielt, genügte es, um mich benommen zu machen, aber nicht, um mich von den Beinen zu holen.
    Ich ging ihn an. Er ließ seine komische Waffe fallen und lief weg. Er wäre keine drei Schritte weit gekommen, wenn sich mir nicht unglücklicherweise einer von meinen schon erledigt geglaubten Gegnern vor die Füße geworfen hätte.
    Ich war wohl doch etwas benommen und reagierte nicht wie sonst. Der Kerl krallte sich in meine Hosenbeine und zerrte mich von den Füßen. Ich krachte auf den Rücken. Er ließ meine Beine los und schnellte sich nach vorn. Ich zog die Knie an, stieß aus aller Kraft zu und schleuderte ihn zurück.
    In diesem Augenblick griff auch der zweite wieder in den Kampf ein. Er warf sich von der Seite her auf mich, schlug wild auf mich ein, griff dann nach meinem Hals.
    Er bekam ihn auch zwischen die Fäuste und drückte zu. Sein Gesicht war dicht vor dem meinen, und ich sah darin ein begeistertes Grinsen von Triumph.
    Ich hatte den ,38er noch immer in der Linken, und ich machte jetzt kurzen Prozeß. Ich hob den linken Arm und schlug zu. Sein Grinsen erlosch, sein Unterkiefer

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