Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0018 - Die Hexenmühle

0018 - Die Hexenmühle

Titel: 0018 - Die Hexenmühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sein.
    Ich war gewarnt und beschloß, vorsichtig zu sein.
    Fließendes Wasser gab es in diesem Zimmer nicht. Dafür stand eine Kanne auf der kleinen Kommode. Die Waschschüssel entdeckte ich in dem halbhohen Schrank.
    Der Wirt kam noch einmal zurück und schleppte frisches Wasser herbei. »Von der Quelle«, sagte er voller Stolz. Dann goß er das Wasser aus dem Eimer in die Schüssel.
    Horace Hiller wich meinem Blick aus. Sicherlich hatte er Angst, ich würde ihn auf die Vampire ansprechen.
    Als er verschwunden war und in Sukos Zimmer ging, holte ich aus dem Reiseproviant meine kleine Whiskyflasche hervor und nahm einen Schlaftrunk. Den hatte ich mir nach der langen Fahrt redlich verdient.
    Wieder wurde es still.
    Ich öffnete das Fenster, beugte mich hinaus, um die kühle Nachtluft einzuatmen.
    Und da hörte ich den Schrei!
    ***
    Völlig erschöpft ließ sich Kitty Lavall in das weiche Gras fallen. Sie senkte den Kopf und barg ihn in beide Hände. »Ich – ich – kann nicht mehr«, japste sie und rang nach Atem. »Laß uns eine Pause einlegen, Paul.«
    Maurer war ebenfalls am Ende seiner Kräfte. Auf Händen und Füßen hockte er sich neben seine Freundin. Weit hatte er den Mund aufgerissen und pumpte die Nachtluft in seine strapazierten Lungen. Dann ließ er sich einfach zur Seite fallen und blieb so liegen.
    Kitty rollte auf den Rücken. Ihre Brust hob und senkte sich unter den schweren, keuchenden Atemzügen. Minutenlang sprachen die beiden nicht. Ruhten sich nur aus. Kitty mußte hin und wieder würgen. Der Lauf hatte sie überanstrengt.
    Paul Maurer fing sich als erster. »Kitty«, drängte er, »wir müssen weiter. Komm, steh auf.«
    »Nur noch – ein – paar Minuten.«
    Paul schlug mit der Faust auf den Boden. Er erstickte fast an seiner eigenen Hilflosigkeit. Nein, so schwach hatte er sich noch nie gefühlt. Und er hatte Angst. Höllische Angst vor Elena und ihren Blutsaugerinnen, die sie als ihre Schwestern bezeichnet hatte.
    Paul Maurer stand auf. Er stützte beide Hände auf die Knie und sah sich um.
    Das sanft gewellte Land ließ keinen weiten Blick zu.
    »Am liebsten möchte ich hier liegenbleiben!« stöhnte Kitty Lavall. »Nur noch schlafen…«
    »Komm endlich hoch, bitte!« Paul bückte sich, um Kitty die Hand zu reichen.
    Das Mädchen reagierte nicht. »Eine Minute noch«, bettelte sie. »Bitte, Paul…«
    Der Student ließ sich erweichen. Er war jedoch auf der Hut. Ließ seine Blicke in die Höhe streifen und entdeckte den schwarzen Punkt, der dicht an der Scheibe des Mondes vorbeizusegeln schien. Paul Maurer wurde mißtrauisch.
    Ein Tier?
    Der Punkt wurde größer, flatterte auseinander, breitete ein riesiges Flügelpaar aus.
    Vampire sind Fledermäuse! schoß es Paul Maurer durch den Kopf.
    Und das war eine Fledermaus!
    »Kitty!« schrie er. »Hoch mit dir!«
    »Was ist los?«
    »Elena ist da!«
    Dieser Satz alarmierte das junge Mädchen. Hastig sprang es auf, sah sich um. »Wo?«
    »Dort.« Paul Maurer zeigte zum Himmel. »Die Fledermaus. Sicherlich hat sich Elena in eine Fledermaus verwandelt.«
    »O mein Gott!« Kittys Augen wurden groß vor Angst.
    Paul Maurer ließ seiner Freundin keine Zeit, über irgend etwas nachzudenken. Er faßte sie bei der Hand und riß sie einfach mit sich fort. Wenn die Fledermaus sie bisher nicht entdeckt hatte, dann hatten sie noch eine Chance. War aber das Gegenteil der Fall, gab es kein Entrinnen mehr. Die fliegende Bestie war immer schneller, als Menschen rennen konnten.
    Zum Glück trugen die beiden jungen Leute feste Wanderschuhe, in denen sie gut laufen konnten. Das Gelände vor ihnen war mit Buschinseln bewachsen, die auf dem vom Mondlicht beschienenen Land wie dunkle Höcker aussahen.
    Immer wieder gingen Kitty und Paul hinter diesen Buschinseln in Deckung, um einigermaßen sicher vor der scharfäugigen Fledermaus zu sein.
    Dann – wenn es ihnen ratsam erschien – jagten sie weiter bis zum nächsten Busch.
    Als sie über einen Höhenrücken hetzten, sahen sie das Dorf Bullstone in einer Senke liegen. Endlich. Und der Weg bis zum Ort war frei. Doch es gab keine Deckungsmöglichkeit mehr! »Mist, verdammter!« fluchte der junge Mann.
    Kitty klammerte sich an Paul. »Was sollen wir jetzt tun?« flüsterte sie angsterfüllt.
    »Erst mal die Ruhe behalten.« Paul warf einen Blick zum Himmel, sah die Fledermaus jedoch nicht. Er war einigermaßen beruhigt.
    »Ich glaube, sie ist verschwunden«, meinte er aufatmend.
    In einer impulsiven Geste wandte Kitty

Weitere Kostenlose Bücher