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0019 - Das Horror-Taxi von New York

0019 - Das Horror-Taxi von New York

Titel: 0019 - Das Horror-Taxi von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zischte ich. Sie nickte und machte sich an den Aufstieg.
    Die Feuerleiter war zum Glück noch intakt. Ich kenne Bauten, da hängt sie in rostigen Ösen und droht jeden Augenblick zusammenzubrechen. Bevor ich Laurie nachstieg, warf ich noch einen Blick auf den Hof. Der Spuk und seine Helfer standen unbeweglich auf dem Fleck.
    Das gefiel mir gar nicht. Schließlich bekamen sie mit, daß wir fliehen wollten, doch sie unternahmen nichts. Wahrscheinlich hatten sie einen dicken Trumpf in der Hinterhand.
    Ich kletterte hinter Laurie her. Zwar knirschten die Stufen unter meinem Gewicht, doch sie hielten, und das war die Hauptsache. Unangefochten erreichten wir die Plattform der dritten Etage.
    Hier fehlte das Geländer an der rechten Seite. Es war abgerissen.
    »Paß auf, Laurie!« warnte ich das Girl.
    Inzwischen brach die Dämmerung an. Eine dunkle Wand schob sich über den Himmel. Kein Lufthauch regte sich. Die schwüle Luft drückte. Blickte ich nach rechts, so sah ich über den Dächern bereits das erste Wetterleuchten. Sicher ließ das erlösende Gewitter nicht mehr lange auf sich warten.
    »Kannst du noch?« fragte ich Laurie.
    Sie lachte bitter. »Ich muß.«
    »Okay, dann haben wir es gleich geschafft!«
    Sie drehte den Kopf etwas und schaute auf mich herunter. »Und dann? Wie geht es weiter?«
    »Wir fliehen über die Dächer.«
    »Wenn sie uns lassen.«
    Ich gab keine Antwort mehr. Wir hatten beide miterlebt, wie mächtig der Spuk war. Er mußte dieses Viertel unter Kontrolle haben, denn kein Anwohner hatte die Polizei gerufen. Die Jagd auf uns war eröffnet, und alle machten mit.
    Eine teuflische Situation.
    Wir erreichten die Plattform zur vierten Etage. Jetzt hatten wir nur noch eine Steige bis zum Dach vor uns.
    Ich dankte dem Erbauer des Hauses, daß er es mit einem Flachdach ausgerüstet hatte. Bei einer Spitzdachbauweise wären wir verloren gewesen.
    Wir schafften die letzten Stufen, blieben dann schwer atmend stehen und blickten uns an.
    Kamine und Fernsehantennen wechselten sich ab. Erstere boten gute Deckungsmöglichkeiten. Sie waren gemauert, und durch den hervorquellenden Ruß im Laufe der Zeit geschwärzt worden.
    Das Haus rechts vor uns besaß ebenfalls ein Flachdach. Das linke jedoch nicht. Also nach rechts.
    Ich faßte Laurie am Arm. »Kommen Sie!« Laurie nickte. Sie sah schlecht aus. In ihrem Gesicht spiegelte sich die Anstrengung wider. Ich warf keinen Blick mehr nach unten, es hätte zuviel Zeit gekostet.
    Wir liefen auf den Seitenrand zu, ich einen Schritt voraus. Ich blieb stehen, als ich sah, daß das nächste Haus von unserem mindestens drei Yards entfernt war.
    »Nein!« schluchzte Laurie auf und begann zu weinen. Die Enttäuschung war zu groß.
    Ich munterte sie auf. »Keine Angst, das schaffen wir schon. Ich springe zuerst.«
    Sie sah mich aus tränennassen Augen an. »Und dann?«
    »Fange ich Sie auf!«
    Laurie Ball nickte.
    Ich ging ein paar Schritte zurück, nahm einen Anlauf, sprintete auf den Dachrand zu und stieß mich ab.
    Sicher flog ich über die »Schlucht« und kam auf dem anderen Hausdach sicher auf. Ich drehte mich um und winkte Laurie. »Schnell!« rief ich. »Und nimm einen genügend langen Anlauf.«
    Die Antwort verstand ich nicht. Laurie ging aber zurück.
    Die Spannung stieg. Ich drückte dem Mädchen beide Daumen, ging leicht in die Knie, schob die Arme vor und machte mich bereit, Laurie aufzufangen.
    Sie lief los.
    Zögernd erst, mit viel zu kurzen Schritten.
    Mein Herz begann zu hämmern. Mein Gott, wenn sie so weiterlief, schaffte sie es nicht.
    »Laurie!« Ich rief ihren Namen. Sie hörte mich nicht, erreichte den Dachrand, stieß sich ab…
    Am liebsten hätte ich die Augen geschlossen.
    Wie in Zeitlupe liefen die nächsten Sekunden ab. Ich sah Laurie auf mich zufliegen, sah in ihr vor Angst verzerrtes Gesicht.
    Dann war sie da.
    Sie berührte mit dem rechten Fuß den Dachrand, knickte weg, fiel nach hinten.
    Ich packte zu. Laurie schrie, doch meine Hände umklammerten ihr linkes Handgelenk wie Stahlringe. Mit einem Ruck zog ich Laurie auf das sichere Dach. Weinend warf sie sich in meine Arme, barg ihren Kopf an meiner Brust. Ich streichelte ihr Haar. »Okay, Laurie, es ist alles gut!«
    Sie gab keine Antwort. So leid es mir tat, aber ich konnte ihr keine Erholungspause gönnen. Wir mußten weiter.
    Mit Laurie Ball im Arm drehte ich mich um.
    Es traf mich wie ein Schock. Vor uns stand der Spuk!
    ***
    Am liebsten hätte ich mich in diesen Sekunden in ein Mauseloch

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