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002 - Das Henkersschwert

002 - Das Henkersschwert

Titel: 002 - Das Henkersschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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erreicht hatte, war von Dorian und Coco jedoch nichts mehr zu sehen. Nachdenklich kehrte Barrett ins Frühstückszimmer zurück.

    Dorian führte Coco zu seinem Wagen. Sie setzte sich hinters Steuer, und Dorian nahm neben ihr Platz. Er hatte sich kaum hingesetzt, da war er auch schon eingeschlafen. Coco lenkte den Wagen über den Schwarzenbergplatz und bog in den Rennweg ein. Sie fuhr nicht schneller als die erlaubten fünfzig Kilometer pro Stunde. Immer wieder warf sie dem schlafenden Dorian einen Blick zu. Es war kurz vor zehn Uhr, als sie ihr Ziel erreichte. Sie parkte den Wagen und rüttelte Dorian an der Schulter.
    »Aufwachen«, sagte sie. »Wir sind da.«
    Verwundert schaute er sich um. »Das ist ja der Zentralfriedhof«, sagte er erstaunt. »Was wollen wir denn hier?«
    »Wir haben hier eine Verabredung«, antwortete Coco. »Mit einem Toten.«
    Sie stiegen aus und durchschritten das Friedhofstor. Coco ging voran, bog nach links ab und steuerte dann auf die Einsegnungshallen zu. Nur wenige Besucher kamen ihnen entgegen. Der Himmel hatte eine fahle, gelbe Farbe bekommen. Ein kalter Wind blies ihnen ins Gesicht.
    Dorians Kopfschmerzen waren verschwunden, und die seltsame Lähmung fiel immer mehr von ihm ab, je näher sie der Einsegnungshalle kamen. Neben dem Tor standen vier schwarzgekleidete Männer, die ihnen gleichgültig entgegensahen. Um Punkt zehn Uhr betraten sie die Halle. Auf einem Katafalk stand ein Sarg; um ihn herum waren einige Lorbeerbäume und Kandelaber aufgestellt. In der Halle war es ziemlich dunkel; nur wenige Kerzen brannten.
    Coco und Dorian blieben stehen. Von seinem Standort aus konnte Hunter den Toten nicht erkennen. Es fiel ihm nur auf, daß nicht ein einziger Kranz oder Blumen den Sarg schmückten.
    Coco ging bis auf wenige Meter an den Sarg heran. Ein purpurfarbenes Tuch verhüllte den Toten. Nur der Klang ihrer Schritte durchbrach die Stille. Plötzlich fiel die Tür mit lautem Knall zu, und eisige Kälte hüllte Dorian ein. Er drehte sich um und erstarrte. Neben der Tür standen die vier Schwarzgekleideten. Ihre Gesichter waren nichts als weiße Flächen.
    Dorian wollte davonlaufen, doch er konnte sich nicht bewegen.
    Die vier Männer kamen auf ihn zu, und ihre Schritte hallten laut in der Halle wider. Sie traten an den Sarg heran und blieben neben ihm stehen.
    »Löse den Bann!« sagte einer von ihnen zu Coco, doch die junge Frau bewegte sich nicht.
    »Löse den Bann, mit dem du Dorian Hunter belegt hast!« wiederholte der Mann beschwörend. Die Kerzen flackerten unruhig.
    »Nein!« rief Coco mit fester Stimme. »Das werde ich nicht tun!«
    »Bist du wahnsinnig geworden, Tochter?« fragte der Mann böse.
    »Ich befehle es dir!«
    Coco schüttelte starrsinnig den Kopf und kniff die Lippen zusammen. Dorian hörte erstaunt zu. Er konnte sich nicht bewegen, aber er konnte sehen und hören, was gesprochen wurde. Zwei der Männer zogen das Tuch vom Körper des Toten. Als Dorian das Gesicht des Leichnams erblickte, wollte er schreien, doch nur seine Augen weiteten sich vor Entsetzen. Er kannte den Toten, kannte ihn nur zu gut.
    Aber das ist doch nicht möglich!, schoß es ihm durch den Kopf.
    Im Sarg lag Bruno Guozzi, einer seiner Brüder, die er auf der Hexenburg kennengelernt hatte, und die alle in den Flammen, die das Schloß derer von Lethian verzehrt hatten, umgekommen waren.
    Hatten die Dämonen etwa noch im letzten Moment entkommen können? Bruno Guozzi jedenfalls war nicht verbrannt, das stand fest. Allerdings war es auch möglich, daß er zu jenen scheußlichen Wesen gehörte, die immer wieder vom Tode auferstanden, was man ihnen auch antat. Diese Ungeheuer mußten in regelmäßigen Abständen – meist in Vollmondnächten – ein Opfer bekommen, einen Menschen, dessen Leben sie in sich einsogen. Überschritt der Untote die Frist oder sog er zu wenig Leben in sich auf, erstarrte er wieder, starb aber nicht endgültig. Vielleicht konnte Bruno Guozzi überhaupt nicht vernichtet werden.
    Langsam wurde Dorian klar, was man mit ihm vorhatte. Er war in eine gut vorbereitete Falle gelaufen, und Coco hatte sie zuschnappen lassen, hatte ihn schändlich hinters Licht geführt. Sie mußte eine Hexe sein. Die Kopfschmerzen, ihre Beschwörungen, der Singsang, das alles hatte dazugehört, ihn einzufangen. Er verfluchte sich, daß er das nicht früher erkannt hatte. Jetzt gab es keinen Ausweg mehr; er war verloren. Er kannte kein Mittel, wie er ihren Bann aufheben und entfliehen konnte. Das

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