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0020 - Der Mord, der mir den Atem nahm

0020 - Der Mord, der mir den Atem nahm

Titel: 0020 - Der Mord, der mir den Atem nahm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: der mir den Atem nahm Der Mord
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sehr gut bezahlt, und ich möchte ihn nicht verlieren. Was Sie mich bisher gefragt haben, konnte ich Ihnen ohne weiteres beantworten, denn ich bin ja nicht der einzige, der das weiß, was ich Ihnen eben erzählt habe. Aber die Frage mit der Politik, die könnte mir schaden. Ich könnte meine Stellung verlieren, wenn Sie mich dazu zwingen, auch diese Frage der Wahrheit gemäß zu beantworten. Sie müßten für so etwas Verständnis haben, finde ich.«
    Nun, ich hatte keine Ursache, ihn schärfer anzufassen, als ich es bisher getan hatte. Er war offen und ehrlich gewesen.
    »Sie brauchen sich keine Gedanken über Ihre Stellung zu machen«, beruhigte ich ihn. »Ganz gleichgültig, ob sie die Wahrheit über seine politischen Beziehungen sagen oder nicht. Er kann es Ihnen nicht mehr übelnehmen, denn er ist tot.«
    »Was?« fragte er mit gerunzelter Stirn. »Tot?«
    »Ja. Er wurde heute vormittag ermordet.«
    Er wurde plötzlich blaß. Leise, aber in innerer Erregung fragte er hastig:
    »Um wieviel Uhr? Sagen Sie mir schnell, um wieviel Uhr das war? Wann ist Haters ermordet worden?«
    »Zwischen neun Uhr fünfundvierzig und zehn Uhr dreißig.«
    Er lehnte sich weit zurück. Tonlos kam es von seinen Lippen:
    »Der Schuß. Mir kam es gleich seltsam vor! Welcher Mensch schießt denn mit einem großen Gewehr auf Spatzen! Verdammt, warum habe ich mir nur das einreden lassen!«
    Ich schob meinen Whisky so schnell zurück, daß ein bißchen überschwappte. Ich fühlte mich der Lösung dieses Rätsels so nahe wie noch nie.
    »Was soll das?« fragte ich schnell zurück. »Haben Sie den Schuß gehört?«
    »Ja, natürlich! Ich war doch den ganzen Vormittag über im Keller seiner Villa!«
    ***
    Natürlich mußte ausgerechnet jetzt der Keeper unsere leergetrunkenen Gläser entdecken und an unseren Tisch kommen. Ich bestellte eilig das gleiche und wartete ungeduldig, bis er es gebracht hatte. Dann endlich konnte ich meine Frage abschießen:
    »Sie sind heute vormittag in der fraglichen Zeit, die ich Ihnen schon nannte, im Keller der Villa gewesen?«
    Er nickte harmlos:
    »Ja. Wenn ich es doch sage!«
    »Was taten Sie dort?«
    »Ich habe Rosabel besucht. Miß Tudor, meine ich.«
    »Sie sind mit Miß Tudor befreundet?«
    »Wir wollen heiraten, sobald wir genug Geld zusammen haben.«
    »Aha. Und wie kamen Sie auf den Gedanken, Sie könnten gerade an diesem Vormittag Miß Tudor besuchen?«
    »Ich wußte, daß der Boß nie vormittags in den Betrieb kommt, wenn er in der Nacht vorher gebummelt hat. Ich durfte also annehmen, daß ich an diesem Vormittag von ihm nicht gebraucht würde. Außerdem schläft er meistens lange, so daß diese Vormittagsstunden immer die einzige Gelegenheit waren, wo wir ungestört sein konnten.«
    »Wußte Miß Tudor, daß Sie heute früh kommen würden?«
    »Ich hatte es ihr nicht ausdrücklich gesagt, aber es hatte sich so eingebürgert, daß ich vormittags kam, wenn der Chef in der Nacht vorher gebummelt hatte. Sie rechnete sicher mit meinem Besuch.«
    »Wie betraten Sie die Villa?«
    »Durch die Seitenpforte, die sich an dem kleinen Seitenweg befindet, der sich links vom Grundstück entlangzieht. Er ist der Verbindungsweg zwischen der Hauptstraße und der kleinen Gasse, an der das Gärtnerhäuschen liegt.«
    »Durch diese Pforte gelangt man in den hinteren oder vorderen Teil des Gartens?«
    »In den hinteren.«
    »Ist diese Pforte denn nicht verschlossen?«
    »Nein. Sie ist halbmannshoch und von innen zugeriegelt. Man kann aber leicht über das Tor hinweggreifen und den Riegel zurückziehen.«
    »Das taten Sie und betraten auf diese Welse das Grundstück?«
    »Ja. Ich riegelte die Pforte natürlich hinter mir wieder zu, schon wegen der drei Hunde, die ja frei im Garten herumlaufen.«
    »Hatten Sie nicht Angst, daß Sie von den Hunden angefallen würden, wenn Sie durch den Garten zum Hause gingen?«
    »Nein. Bevor der Gärtner eingestellt wurde, hatte ich die Pflege der Tiere. Sie kennen mich. So richtig warm bin ich mit den Biestern zwar nie geworden, aber sie tun mir jedenfalls nichts.« Ich sah ihn interessiert an. Hier war endlich einer, dem es möglich gewesen wäre, unbeschadet von den Hunden den Garten zu betreten. Aber konnte er der Täter sein? Welchen Grund sollte er haben, seinen Brotherrn zu ermorden? Und konnte man überhaupt so gut lügen, daß es wie die Ehrlichkeit in Person aussehen mußte? Sein Gesichtsausdruck und der Blick seiner Augen war so einfach, so unkompliziert offen, daß ich nicht

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