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0020 - Im Landhaus der Schrecken

0020 - Im Landhaus der Schrecken

Titel: 0020 - Im Landhaus der Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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ihre Kleidung aufzufallen. Ihre durchsichtige Bluse verriet, daß Nora keinen BH trug.
    »Ich bin eigentlich gar nicht hier«, sagte John.
    »Ich hab’ Sie kommen sehen.«
    »Was gibt’s denn, Nora?«
    »Ein Anruf für Sie, Oberinspektor. Darf ich durchstellen?«
    »Wer will mich sprechen?«
    »Eine… Die Schauspielerin April Asher. Sie ist so aufgeregt, daß sie kaum sprechen kann, Sir. Ich glaube, sie braucht dringend Hilfe. Soll ich Sie mit ihr verbinden?«
    »Natürlich. Machen Sie schnell.« John wartete mit besorgter Miene. Nora Bolan stöpselte sich flink aus der Leitung.
    Gleich darauf vernahm John Sinclair das trockene Schluchzen eines Mädchens. »April?« rief er in die Membrane. »April, hören Sie mich?«
    »Ja.« Es kam dünn, fast tonlos durch den Draht.
    »Was ist passiert?« fragte John.
    »Oh, John, es ist so… so furchtbar. Ich… ich habe solche Angst, daß ich nicht mehr weiß, was ich tun soll. Ich wußte nicht, an wen ich mich wenden sollte. Da fielen Sie mir ein.«
    »Sie hatten großes Glück, mich hier zu erreichen.«
    »John, Sie müssen unbedingt hierherkommen… Sie müssen mir helfen… Ich halte das nicht mehr lange aus… Es macht mich wahnsinnig!«
    »Was, April? Was ist es?« fragte John eindringlich. »Wovor haben Sie Angst, April?«
    »Vor dem Schrumpfkopf… Er hat die Augen offen und starrt mich haßerfüllt an… Wenn er könnte, würde er mich umbringen, das fühle ich…« Die Stimme der Schauspielerin wurde schrill. »Mein Gott, jetzt löst er sich von der Wand. Er… er schwebt in der Luft! John, er kommt auf mich zu! Jooohn…!«
    Der Geisterjäger warf den Telefonhörer in die Gabel und stürzte aus seinem Büro.
    ***
    April Asher verlor vor Angst beinahe den Verstand.
    Sie zitterte am ganzen Körper. Ihre Hand war um den Telefonhörer gekrampft. »Jooohn!« schrie sie wieder, obwohl die Leitung bereits tot war. »Jooohn, helfen Sie mir!«
    Der Tsantsa verzerrte sein faltiges Ledergesicht zu einem teuflischen Grinsen.
    Er schwebte quer durch den Raum direkt auf die entsetzte Schauspielerin zu. Als er auf Armlänge an das verstörte Mädchen herangekommen war, schlug sie mit dem Telefonhörer kreischend zu.
    Der Schrumpfkopf wich jedoch blitzschnell zur Seite, und Aprils Faust schoß wirkungslos an ihm vorbei. Die Schauspielerin wurde durch ihren eigenen Schwung nach vorn gerissen. Sie verlor das Gleichgewicht und fiel. Das Telefon riß sie mit. Es landete scheppernd auf dem Boden.
    Über ihr stimmte der Tsantsa ein höhnisches Gelächter an. Bestürzt kroch das Mädchen auf allen vieren durch den Raum. Der Schrumpfkopf folgte ihr. Als sie die Wohnzimmertür fast erreicht hatte, federte sie hoch. Ihr Gesicht war angstverzerrt.
    Sie stürmte aus dem Raum, erreichte atemlos die Diele.
    »Hilfe!« krächtze sie. Bestimmt würde dieser schwache Schrei draußen nicht mehr zu hören sein. »Hilfeee!«
    Plötzlich erstarrte sie. Jemand stand in der Diele. Also doch! hallte es durch ihren heißen Kopf. Also doch! Du hast richtig gehört. Die Tür war wirklich ins Schloß gefallen. Du warst die ganze Zeit nicht allein in deiner Wohnung.
    Er war da.
    Er! Der Teufel persönlich.
    April hatte ihn noch nie gesehen. Dennoch war sie sicher zu wissen, wen sie vor sich hatte.
    Er hatte Jacqueline Flagg umgebracht, und nun war er zu ihr gekommen, um ihr das junge Leben brutal aus dem bebenden Körper zu reißen. Der Schrumpfkopf hatte gewissermaßen als Treiber fungiert. Er hatte dem Monster das entsetzte Mädchen in die Arme gejagt.
    Die Bestie mit den feuerroten Augen stieß ein mordgieriges Fauchen aus. April Asher faßte sich mit einer Hand ans Herz. Ein heftiger Stich ging durch ihren Brustkorb. Die Aufregung war zuviel für sie. In dem Moment, wo die Klauenhände des Ungeheuers auf sie zuschossen, verdrehte sie die Augen und sackte zu Boden…
    ***
    John Sinclair sprang in großer Eile aus dem silbermetallicfarbenen Bentley. Er stürzte in das Haus, in dem April Asher wohnte, sprang in den Fahrstuhl und konnte es kaum erwarten, bis sich die Aluminiumtüren wieder öffneten. Endlich glitten die Türen auseinander. John eilte einen hellen Gang entlang und erreichte wenig später April Ashers Wohnung.
    Hinter der Tür herrschte absolute Stille. Johns Nackenhaare stellten sich quer. Er läutete Sturm, nahm den Daumen nicht vom Klingelknopf und hoffte, noch rechtzeitig eingetroffen zu sein.
    Niemand kam, um ihn einzulassen.
    Das trieb ihm den kalten Schweiß aus den Poren. Er hämmerte

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