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0021 - Wir machten ihm die Hölle heiß

0021 - Wir machten ihm die Hölle heiß

Titel: 0021 - Wir machten ihm die Hölle heiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir machten ihm die Hölle heiß
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meinen Schlitten, den ich allerdings nur bis zur nächsten Straßenecke fuhr, die nicht weit entfernt war. Dann stellte ich ihn ab, kletterte ins Freie und schlenderte zurück zu dem Laden, den ich gerade erst verlassen hatte.
    Nein. Ich betrat ihn nicht noch einmal, aber ich baute mich in einem Hausflur auf, steckte mir eine Zigarette an und wartete auf das, was sich tun würde und musste.
    ***
    Es dauerte tatsächlich weniger als fünf Minuten, als auch schon ein kleiner, dicker, gut gekleideter Bursche erschien, der schnurstracks in den Laden hineinmarschierte. Ich hatte Wednes sofort erkannt. Er wollte wohl aus erster Hand erfahren, was sich in seinem Geschäft getan hatte.
    Zwei stämmig gekleidete Burschen, die sich dann in mein Blickfeld schoben, blieben draußen vor dem Laden stehen und langweilten sich. Es handelte sich bestimmt um die Leibgarde Joes, der sehr vorsichtig geworden war.
    Nach etwa zehn Minuten verließ Wednes wieder den Drugstore.
    Er übersah seine beiden Jungs und marschierte den Weg zurück, den er gekommen war. Ich löste mich aus meinem Versteck und hatte ihn bald eingeholt.
    »Joe?«
    Er blieb stehen, sah an mir hoch und verzog sein Gesicht, als habe er in eine Zitrone gebissen.
    »Nett, dass man sich mal wieder sieht«, redete ich weiter. »Was machen die Geschäfte?«
    Wir kannten uns natürlich. Ich hatte ihn schon oft in die Zange nehmen müssen, und wir konnten uns gegenseitig nicht ausstehen. Das hinderte uns aber nicht daran, höflich zu sein.
    »Warum haben Sie meinen Angestellten in dem Drugstore in die Mangel genommen?«, begann er sofort.
    »Hat er’s Ihnen nicht erzählt?«
    »Er sagt, Sie würden sich für mich interessieren.«
    »Er hat nicht gelogen.«
    »Dann strengen Sie sich unnötig an«, sagte Wednes grinsend. »Gegen mich liegt nichts vor und wird nie wieder etwas vorliegen. Ich habe umgesattelt. Sie müssten das doch eigentlich wissen.«
    »Ich weiß noch viel mehr!«
    »Dann vergessen Sie’s nicht«, sagte er ruppig.
    »Wednes«, begann ich, ohne mich abschütteln zu lassen, »was ist eigentlich mit James Ballen und mit Larry Lanning los? Die beiden Jungs machen mir Sorgen.«
    »Ballen?«
    »Fein, dass Sie sich wenigstens an diesen Namen erinnern«, erwiderte ich. »Ballen sitzt wegen einer Mordsache in Untersuchungshaft, falls Sie das noch nicht wissen.«
    »Ich habe mit Ballen keinen Kontakt.«
    »Das wäre auch gut so«, sagte ich, »aber was ist, wenn Ballen da anderer Meinung ist?«
    »Dann würde er lügen.«
    »Manchmal schlucke ich absichtlich eine Lüge«, antwortete ich und sah ihn bedeutungsvoll an. Er stutzte, sein Gehirn arbeitete und rastete dann hörbar ein.
    »Soll das bedeuten, dass Sie mich…?«
    »Wednes, ich sehe, dass Sie noch immer so schnell denken wie früher«, sagte ich ironisch. »Das soll’s bedeuten.«
    »Na gut, wenn Sie mich festnehmen wollen, dann werden Sie wenig Freude an mir haben. Mein Anwalt würde mich in 24 Stunden wieder ’rausholen.«
    »Innerhalb von 24 Stunden kann sich heutzutage die Welt verändern«, entgegnete ich ernst.
    »Also, was wollen Sie wissen, Agent?«.
    »Wer war der Mann, der Ihrem Bartender erzählt hat, ich sei vom FBI?«
    »Wie, das ist alles?«
    Er war sichtlich erleichtert, dass ich nicht mehr von ihm wissen wollte.
    »Mir reicht es vorerst.«
    »Sie brauchen’s ja nicht unbedingt auszuposaunen, dass ich Ihnen den Tipp gegeben habe«, schickte er voraus »Aber halten Sie sich an Stan Dooren. Er steckte es meinem Bartender.«
    »Wer ist Stan Dooren?«
    »Mein Mann kennt ihn auch nur vom Sehen. Er soll erst seit einigen Wochen hier in der Stadt sein. Kommt von auswärts und will sich hier wohl ’nen Namen machen.«
    »Wo kann ich den Kerl finden?«
    »Das weiß auch mein Bartender nicht. Er soll aber hier in der Gegend in einem Hotel wohnen.«
    »Wednes, ich gebe Ihnen einen Tipp«, sagte ich zu dem schwarzen Raben, der sich eine weiße Weste zulegen wollte, »ich suche einen gewissen Larry Lanning. Er stammt hier aus der Gegend. Sollte er Ihnen oder Ihren Jungs über den Weg laufen, dann wäre ich für einen Tipp dankbar. Haben wir uns verstanden?«
    »Er wird mir bestimmt nicht über den Weg laufen«, sagte Wednes. »Ich interessiere mich nicht sehr für solche Dinge.«
    »Es war nur ein Hinweis«, sagte ich lächelnd. Wednes nickte nachdenklich, und ich verabschiedete mich von ihm. Natürlich traute ich dem Burschen nicht über den Weg. Typen wie er konnten es nicht lassen. Sie hatten sich daran

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