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0022 - Der Tod saß uns im Nacken

0022 - Der Tod saß uns im Nacken

Titel: 0022 - Der Tod saß uns im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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bohrten der alte Stenberry und später Milton Graves Löcher in den Boden der Beilstone Ranch, ohne einen Tropfen zu finden. Die Polizei fand nach dem Mord in Graves' Schreibtisch Dutzende von Gutachten über Untersuchungen von Bohrproben. Sie waren alle negativ. Eher bohren Sie dort eine Quelle mit Whisky an als einen Ölsee.«
    »Na schön«, gab ich nach. »Jedenfalls vielen Dank für Ihren Anruf. Ich glaube, wenn Adail Fourback uns sagen würde, was er wirklich beabsichtigt, kämen wir vielleicht ein Stück weiter.«
    Am anderen Morgen, während des Frühstücks, fragte mich Phil: »Willst du noch weiter in der Angelegenheit herumstochern?«
    »Ich bin dickköpfig«, antwortete ich, »aber ich gebe zu, dass es nicht viel Spaß macht. Manchmal zweifle ich selbst, ob wir uns nicht von dem blinden Glauben des alten Balder an seinen Schützling haben beirren lassen. Gegen Stenberry spricht alles, außer der Tatsache, dass zu viel gegen ihn spricht. Wenn wir wenigstens dahinter kämen, aus welchem Grund heraus ihm der Mord in die Schuhe geschoben worden wäre, dann würde ich etwas hoffnungsvoller in die Zukunft sehen.«
    Mrs. Yookerman hatte uns den Frühstückstisch wegen des herrlichen Wetters vor dem Haus unter einer alten Linde gedeckt. Es war hochromantisch, wenn auch die Wespen, die sich ständig an dem Honig versuchten, lästig waren.
    Durch das Tor fuhr ein Jeep, der von einem Mann im Stetson-Hut gesteuert wurde. Erst als er hart neben unserem Tisch stoppte, erkannten wir darunter den Sheriff Pal Mandow.
    »Morgen, Gentlemen«, grüßte er. »Ich bin auf dem Wege zur Bellstone Ranch. Ich bekam eben einen Anruf von Miss Sullighan. Wenn ich sie richtig verstanden habe, so ist heute Nacht auf der Ranch eingebrochen worden. Ich dachte mir, dass Sie vielleicht interessiert sind mitzukommen.«
    »Sind wir«, sagte ich und knüllte die Serviette zusammen. Drei Minuten später befanden wir uns im Jeep des Sheriffs bereits unterwegs.
    »Hat Ihnen Miss Sullighan keine näheren Umstände mitgeteilt?«, erkundigte ich mich während der Fahrt.
    »Nein, sie rief von der Tootam Ranch aus an. Offenbar hat sie die Nacht dort verbracht und sah heute Morgen bei der Heimkehr, dass jemand dort gewesen war. Sie kehrte sofort zur Tootam Ranch zurück und rief von dort aus an.«
    »Tootam Ranch? Den Namen habe ich noch nie gehört.«
    »So nennt Glen Meunier seine kleine Ranch. Glen ist ein junger Bursche, der selbst…«
    »Ja, danke, Sheriff«, unterbrach ich. »Wir kennen ihn.«
    Obwohl der Sheriff so rasch fuhr, wie es die Prärie erlaubte, so fanden wir von der Beilstone Ranch bereits zwei Leute vor. Es waren Miss Sullighan und Glen Meunier, der ein Gewehr bei sich trug. Sie waren sofort nach dem Anruf zurückgeritten.
    »Wir sind gar nicht näher herangegangen«, erklärte der junge Gegner von Less Harding. »Ich dachte, wir könnten sonst Spuren zerstören.«
    »Na, erzählen Sie mal, Miss Sullighan«, forderte der Sheriff das Mädchen auf. Ann sah blass und ungewöhnlich verstört aus.
    »Es begann eigentlich schon gestern Abend«, begann sie stockend. »Ich versorgte die Pferde. Es war schon ein wenig dämmerig, als ich aus dem Stall zurückkam. Ich erkannte eine Gestalt, die am äußeren Zaun lehnte und auf die Ranch starrte, ohne sich zu rühren. Ich erschrak sehr, aber ich fasste mich dann und ging auf die Gestalt zu. Doch sobald ich die ersten Schritte tat, drehte sich der Fremde um und ging fort.«
    »Es war ein Mann, nicht wahr?«
    Sie nickte.
    »Ein sehr großer Mann?«
    Sie überlegte. »Nein, er kam mir nicht besonders groß vor, aber er wirkte irgendwie unheimlich. Ich kann Ihnen nicht sagen, warum er so auf mich wirkte. Es war schon zu dunkel, als dass ich Einzelheiten seiner Kleidung oder seines Gesichts hätte erkennen können, aber die Art, in der er am Zaun lehnte und auf das Haus starrte, war schrecklich.« Sie zögerte, dann sagte sie mit versagender Stimme: »Einen Augenblick lang habe ich ihn für Onkel Milton gehalten.«
    Wir schwiegen alle ein paar Sekunden, aber im Grunde genommen war es nicht verwunderlich, wenn das Mädchen Gespenster sah nach allem, was in den letzten Wochen auf sie eingestürzt war.
    »Was taten Sie dann?«, fragte der Sheriff.
    »Ich bekam einen Anfall von Angst«, erklärte sie. »Ich hätte keine Stunde mehr allein sein können. Ich sattelte das Pferd, schloss ab und ritt zur Tootam Ranch hinüber und bat Glen, mich für eine Nacht aufzunehmen.«
    »Ja, sie war völlig

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