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0022 - Der Tod saß uns im Nacken

0022 - Der Tod saß uns im Nacken

Titel: 0022 - Der Tod saß uns im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Sergeants malte sich eine echte Sensation. Glen Meunier rieb sich den Schädel.
    »Ein gültiges Testament, Inspektor?«, fragte ich.
    »Soviel ich davon verstehe, ja. Es genügt den gesetzlichen Vorschriften.«
    »Keine Fälschung?«
    »Wir werden es prüfen, aber ich habe bei der Untersuchung so viel Schriftstücke von Graves' Hand in den Fingern gehabt, dass ich seine Schrift kenne. Wenn es eine Fälschung sein sollte, dann eine ungewöhnlich geschickte. Wir werden das nachprüfen.«
    »Wann ist das Testament geschrieben worden?«
    Land blickte nach dem Datum und stieß einen leisen Pfiff aus.
    »Vierzehn Tage vor seinem Tod.«
    »Kann ich es noch einmal sehen?«, bat ich und streckte die Hand aus. Er reichte mir das Blatt.
    Es waren die gleichen Schriftzüge wie auf dem Kuvert. Ich bin kein Grafologe, aber mir schien es, als wären die Zeilen in höchster Eile, ja fast in Erregung hingeworfen worden.
    Ich gab ihm den Bogen zurück.
    »Seltsam, dass wir es jetzt finden. Sie erzählten mir, Sie hätten Graves' Papiere nach seinem Tod genau durchgesehen.«
    »Ja, natürlich. Dieses Schreiben fand sich nicht darunter. Alle haben erwartet, dass ein Testament zugunsten von Miss Sullighan gefunden würde. Wir haben sehr eifrig danach gesucht.«
    »Wieso finden wir es jetzt, nachdem ein anderer hier gesucht hat? Reichlich gewaltig gesucht hat?«
    Der Inspektor hob die Schultern.
    »Ich habe keine Erklärung dafür.«
    Ich stand auf. »Ich auch nicht, aber es muss einen Zusammenhang zwischen dem Einbruch und dem Testament geben.«
    »Glauben Sie, der Mann, der hier einbrach, suchte das Testament?«
    Ich lachte. »Dann hätte er ungewöhnlich viel Pech gehabt. Er zertrümmerte sämtliche Möbel, um es zu finden, und übersah es dann doch. So viel Pech gibt es eigentlich gar nicht.«
    Ich wandte mich an Miss Sullighan.
    »Sie haben zwei Pferde, nicht wahr. Würden Sie uns die Gäule leihen? Mein Freund und ich reiten miserabel, aber wir versprechen Ihnen, uns möglichst in Acht zu nehmen.«
    ***
    Eine Viertelstunde später ritten wir jene deutlich sichtbare Reifenspur entlang, die von der Ranch des alten Graves zu seinem Bohrturm im Hell Ground führte. Wir hätten den Jeep des Sheriffs nehmen können, aber ich wollte nicht, dass Land oder ein anderer sich anbot, uns zu begleiten. In einem Jeep ist für vier Männer Platz, auf zwei Pferderücken nur für zwei, auch wenn man es in Westernfilmen manchmal anders sieht.
    »Ich nehme an, dein Ziel ist der Hell Ground«, sagte Phil, als die Ranch nicht mehr zu sehen war.
    »Allerdings.«
    »Und was erwartest du dort?«
    »Ich wäre ein sehr kluger Mann, wenn ich das wüsste«, lachte ich. »Ein Mann, würdig einer Gehaltserhöhung. Ich reite auf Verdacht hin. Es geistert um die Orte, an denen Milton Graves gelebt hat. In der Hütte, in der er starb, war jemand. In das Haus, in dem er lebte, brach jemand ein. Ich möchte sehen, was an dem Bohrturm passiert ist, um den Graves' Gedanken bis zu seiner letzten Stunde kreisten.«
    »Was soll passiert sein?«, fragte Phil hartnäckig weiter.
    »Oh, Phil, ich weiß es nicht. Vielleicht wurde er gesprengt, vielleicht wurde er vergoldet oder neu angestrichen.«
    Er warf mir einen schrägen Blick zu, knurrte irgendetwas, was haarscharf an einer Beleidigung vorbeiglitt, und schwieg für eine Weile.
    Aber dann fing er wieder an.
    »Das mit dem Testament ist komisch. Alle haben schon damit gerechnet, dass das Erbe an Stenburry zurückfällt. Na ja«, fuhr er fort, »durch die Auffindung des Testaments wäre der Plan totgelaufen. Der Mann hätte seine Chance verspielt.«
    »Und Arm Sullighan hätte gewonnen?«
    Phil hielt sein Pferd an.
    »Das Mädchen kommt doch nicht in Frage!«, rief er.
    »Laut Statistik werden in den Vereinigten Staaten jährlich mehr als einhundertundfünfzig Frauen wegen Mordes verurteilt.«
    »Aber doch nicht solche Frauen!«, protestierte Phil.
    »Hallo«, sagte ich, »ist in der Prärie geschehen, was in New York nicht passierte? Hat es dich erwischt?«
    »Unsinn«, knurrte er wütend. »Ich bilde mir nur ein, dass ich über genügend Menschenkenntnis verfüge, um einem Menschen anzusehen, ob er eines Mordes fähig ist oder nicht.«
    »Darum hat es auch in vielen Fällen so lange gedauert, bis wir einen Mörder fassten, der uns von Anfang an vor der Nase saß.«
    Jetzt war er beleidigt, aber dann lachte er.
    »Zugegeben!« sagte er. »Aber was ist nun mit dem Testament?«
    »Ich weiß so wenig wie du, ob das

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