Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0022 - Der Tod saß uns im Nacken

0022 - Der Tod saß uns im Nacken

Titel: 0022 - Der Tod saß uns im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
Vom Netzwerk:
noch abgeschürft war.
    In diesem Augenblick wieherte in der Nähe ein Pferd. Alle drei horchten wir auf.
    »Ich glaube, es kam daher!«, rief Phil. »Kommt!«
    Aber bevor wir uns richtig in Bewegung gesetzt hatten, teilten sich ein paar Büsche, und zum Vorschein kam, sein Pferd am Zügel führend, Adail Fourback.
    »Hallo, Mr. Land!«, grüßte er. »Hallo, Mr. Cotton und Mr. Decker!«
    »Was tun Sie hier?«, fuhr ihn der Polizeiinspektor an.
    »Ist das verbotenes Gelände?«, fragte er mit einer Unschuldsmiene, die zum Himmel schrie. »Ich ritt spazieren, und ich hoffe, ich geriet nicht an einen Platz, an dem Atombomben gebaut werden.« Sein Lächeln war der blanke Hohn.
    »Haben Sie Stenberrys Hütte betreten?«
    »Aber nein, Inspektor. Man kann doch überhaupt nicht hinein. Ich hörte, Sie haben sie selbst versiegelt.«
    »Ein Siegel kann man erbrechen.«
    Fourback legte beteuernd die Hand aufs Herz.
    »Denken Sie nicht, ich würde ein polizeiliches Siegel erbrechen, Inspektor. Außerdem war bei John Stenberry doch nichts zu holen.«
    »Welche Schuhgröße haben Sie, Mr. Fourback?«, fragte ich, und unser aller Augen senkten sich auf seine Schuhe.
    Er griff sich nervös an den Kragen. »Warum interessiert sie das?«
    Ich sah, dass seine Füße zu klein waren, um den Riesenabdruck hinterlassen zu haben.
    »Trinken Sie eigentlich gern Whisky?«, erkundigte ich mich weiter.
    Er war noch verwirrt. Er wusste nicht, wohin wir ihn mit unseren Fragen locken wollten. Das machte ihn unsicher.
    »Warum fragen Sie? Nein, überhaupt nicht. Er macht einen unklaren Kopf.« Er versuchte einen Scherz. »Ein Geschäftsmann hat es lieber, wenn seine Partner Whisky schätzen.«
    »Welchem Partner bringen Sie die Flaschen, die sich in der Tasche am Sattelknopf befinden?«
    Er zuckte zusammen und warf einen Blick auf die offene Tasche am Sattelknopf seines Pferdes, aus der die Hälse von vier Flaschen heraussahen.
    »Ach, diese hier«, lachte er nervös. »Ja, das ist nur allgemeiner Vorrat. Lege ich mir auf Lager für den Fall, dass ich in nächster Zeit Geschäftsfreunde bewirten muss.«
    »Hören Sie mit dem Unsinn auf«, fauchte ihn Land an. »Ich will nicht, dass Sie sich hier herumtreiben. Klettern Sie auf Ihren Gaul und hauen Sie ab.«
    Fourback öffnete den Mund zum Widerspruch, verzichtete dann aber, stieg auf und ritt aus dem Wäldchen hinaus.
    Als wir dann später mit dem Jeep durch die Prärie nach Crowbeech Ranch zurückfuhren, sahen wir einmal in großer Entfernung den Schattenriss eines Reiters und seines Pferdes. Wahrscheinlich war es Fourback.
    ***
    Von Adail Fourback sollten wir an diesem Tag noch mehr zu hören bekommen. Am Abend rief Mrs. Yookerman mich ans Telefon.
    »Hier spricht Albert Bybough«, stellte sich der Anrufer vor. »Sie wissen, Mr. Cotton. Ich bin der Anwalt von John Stenberry.«
    »Ja, ich weiß, Mr. Bybough.«
    »Der alte Balder erzählte mir, dass Sie sich um die Angelegenheit kümmern wollen. Wenn Sie neue Tatsachen herausbekommen, lassen Sie es mich sofort wissen. Jede Stunde kann unter Umständen kostbar sein.«
    »Gern, Mr. Bybough, aber ich habe bisher nicht die leisesten Anzeichen dafür gefunden, dass John Stenberry seinen Onkel nicht ermordet hat.«
    »Ja, ja, ich verstehe, und ich kläre Sie über den Rechtsweg nur auf für den Fall, dass Sie etwas finden. Eigentlich rufe ich Sie nur an, um Sie darüber zu informieren, dass heute Nachmittag Mr. Fourback bei mir war, um sich nach den Rechtsverhältnissen zu erkundigen.«
    »Ach«, sagte ich erstaunt. »Was wollte er wissen?«
    »Er wollte eine bündige Antwort darüber, wer Erbe wäre, wenn Stenberry auf den elektrischen Stuhl muss. Es interessierte ihn, ob Ann Sullighan den Graves'schen Besitz bekäme und wer für die Reste der Beilstone Ranch in Frage käme, die sich noch in Johns Besitz befunden haben.«
    »Und was antworteten Sie ihm?«
    »Ann Sullighan käme nicht in Frage, da sie nie adoptiert wurde. So seltsam es klingen mag, aber nach dem Gesetz ist John Stenberry der Erbe seines von ihm angeblich ermordeten Onkels.«
    »Seltsam, dass sich die Leute so brennend für die Hinterlassenschaft interessieren. Allgemein gilt die Ranch doch als erledigt und völlig verschuldet?«
    »Ja, wer Bellstone Ranch erbt, muss erst einmal eine ganze Menge Geld hineinstecken, um die Hypotheken abzu tragen.«
    »Hören Sie, Mr. Bybough, und wenn Öl gefunden wird?«
    »Lächerlich, Mr. Cotton. Sie haben das Gutachten des Ingenieurs. Seit Jahrzehnten

Weitere Kostenlose Bücher