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0024 - Der unheimliche Mönch

0024 - Der unheimliche Mönch

Titel: 0024 - Der unheimliche Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nur die Zahlen, die auf seiner Habenseite standen.
    Mit der Rechenmaschine addierte er eine lange Zahlenkolonne auf und nickte zufrieden, als das Ergebnis stimmte.
    Er lächelte. Parker hatte seine Angestellten im Griff. Da haute ihn keiner übers Ohr. Der Regen trommelte gegen die Scheiben. Das monotone Geräusch hörte sich an wie weit entferntes Maschinengewehrfeuer. In langen breiten Schlieren rann das Wasser über die Scheibe.
    Ned Parker schaute auf seine Uhr. Mitternacht war nicht mehr weit. Da war die Stimmung immer am besten. Dann konnten die Filmfritzen ihre Aufnahmen machen, und bis dahin würde Parker auch fertig sein. Denn er wollte sich die Aufnahmen unbedingt ansehen. Er grinste in sich hinein, als er daran dachte, welch eine kostenlose Werbung der Film für sein Lokal war. Die Gäste würden in Scharen kommen. Parker dachte schon daran, anzubauen. Platz genug war vorhanden. Seufzend legte Parker einen langen Papierstreifen zur Seite. Er hatte ihn aus der Rechenmaschine gezogen. Das Geschäft florierte. Parker war zufrieden. Aber er hatte zuviel am Hals, und er nahm sich vor, eine Sekretärin einzustellen.
    Dann gönnte er sich einen Schluck Champagner.
    Seine Hausmarke, importiert aus Frankreich. Ein edles Getränk, feinherb und spritzig. Ned Parker leerte das Glas mit Genuß. Er trank in kleinen Schlucken und schloß dabei die Augen.
    Deshalb sah er auch nicht, wie sich die Türklinke bewegte. Behutsam und lautlos wurde sie nach unten gedrückt.
    Parker trank noch immer. Er hatte sich in seinem Schreibtischstuhl zurückgelehnt, lauschte dem rauschenden Wind und malte sich aus, wie der Anbau aussehen könnte. Er hatte sogar vor, noch eine kleine Snackbar einzurichten. Schon oft hatten Gäste nach etwas Eßbarem gefragt.
    Die Tür wurde aufgestoßen.
    Eine Hand erschien. Grünschwarz, mit langen Fingern und spitzen Nägeln. Der Hand folgte der Teil eines Ärmels. Dunkelrot war der Stoff, und er glänzte vor Nässe.
    Der unheimliche Mönch war da.
    Parker setzte sein Glas ab.
    Er blickte zur Tür – und erstarrte.
    Im Zimmer stand der rote Mönch!
    Plötzlich schlug Parkers Herz bis zum Hals. Schweißtropfen sammelten sich auf seiner Stirn, doch im nächsten Augenblick kerbte ein mattes Grinsen seine Lippen. Da wollte sich einer der Schauspieler einen Scherz mit ihm erlauben. Er hatte sich verkleidet und…
    Der Mönch kam näher.
    Ned Parker stand auf und schob den Stuhl zurück. »Okay, Mister, der Spaß ist Ihnen gelungen. Nehmen Sie die komische Maske ab, und dann trinken wir einen Schluck. Okay?«
    Der Mönch gab keine Antwort.
    Das Grinsen in Parkers Gesicht zerfaserte. Jetzt wurde ihm doch komisch. Er hatte sich immer für einen aufgeklärten Menschen gehalten, den nichts so leicht erschüttern konnte, aber dieser Anblick ging ihm unter die Haut.
    »Sollen… sollen wir nicht was trinken?« fragte er mit unsicherer Stimme.
    Der Unheimliche sagte kein Wort. Er stand jetzt dicht vor dem Schreibtisch, berührte die Kante mit dem roten Stoff seiner Kutte. Die Kapuze hatte er über seinen Kopf gezogen. In seinen Augen schimmerte es rötlich. Das Gesicht glich dem einer Mumie. Die Haut wirkte ausgetrocknet, wie welke Blätter. Der Mönch strömte einen Geruch aus, der Ned Parker schaudern ließ.
    Er erinnerte ihn an Moder, Grab und Verwesung…
    Schwer saugte Ned Parker den Atem ein. Und plötzlich begriff er, daß dies kein Scherz war.
    Das war der echte Mönch, kein verkleideter Schauspieler. Sein Arm schnellte vor. Die Finger rissen den Telefonhörer von der Gabel. Parker wollte die Polizei anrufen. Der Unheimliche reagierte schneller.
    Er hob den Schreibtisch an, kippte ihn nach vorn. Das Telefon, die Unterlagen, Papiere, zwei Aschenbecher, die Flasche Champagner und das Glas fielen zu Boden. Der Schreibtisch kippte auf Ned Parker zu. Er konnte nicht so schnell zur Seite springen und wurde von dem schweren Möbelstück an die Wand gepreßt.
    Der Mönch stieß ein drohendes Knurren aus.
    Parker bekam eine Heidenangst. Im Bruchteil einer Sekunde wurde ihm klar, daß der Unheimliche sein Leben wollte.
    Ned Parker riß den Mund auf, um zu schreien.
    Da fuhren die Hände des Mönchs vor.
    Riesengroß sah Parker sie vor seinem Gesicht auftauchen. Aus seiner Kehle drang nur ein krächzender Schrei, dann griffen die Klauen zu. Der Mönch zog Ned Parker hinter dem Schreibtisch hervor.
    Verzweifelt schlug der Discothekenbesitzer um sich, doch er hatte keine Chance gegen die höllischen Kräfte des

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