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0027 - Das Leuchtturm-Monster

0027 - Das Leuchtturm-Monster

Titel: 0027 - Das Leuchtturm-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wegzudenken. Wie oft schon hatten wir uns gegenseitig das Leben gerettet! Einer konnte sich auf den anderen hundertprozentig verlassen. Das mußte auch so sein, denn unsere Gegner waren nicht von Pappe. Bis jetzt war es uns nicht gelungen, den Schwarzen Tod oder den Spuk zu besiegen. Beide waren sie Herrscher in einem Reich das jenseits der unsrigen Welt lag. Der Schwarze Tod bezeichnete sich selbst als die rechte Hand des Teufels, und der Spuk war Herrscher im Reich der Schatten. Diese beiden arbeiteten Hand in Hand und hatten nur ein Ziel.
    Uns zu vernichten!
    Und mit einem weiteren Gegner mußten wir rechnen. Myxin, der Magier. Er war zwar selbst kein Freund des Schwarzen Tods, er bekämpfte ihn sogar, aber nur, um an die Macht zu gelangen. Myxin wollte selbst die Herrschaft über die Unzahl der Dämonen übernehmen. Manchmal hatte er uns sogar zur Seite gestanden, doch das war bei ihm der reine Egoismus.
    All diese Gedanken schweiften mir durch den Kopf, während ich weiterhin die Küste im Auge behielt.
    Suko meldete sich. »Der Campingplatz müßte bald zu sehen sein.«
    Ich nickte, ohne dabei das Glas von meinen Augen zu nehmen. »Hoffentlich kommen wir noch rechtzeitig.«
    »Dann hätte sich Jane schon gemeldet.«
    »Wenn sie dazu noch in der Lage ist.«
    Suko lachte auf. »Du siehst zu schwarz, John.«
    Ich gab keine Antwort. Etwa zwei Meilen von der Küste entfernt hielten wir nördlichen Kurs. Die graue See wogte. Zum Glück gab es hier keine Untiefen oder Klippen. Der Bug des Bootes zerschnitt die Wellen. Gischt spritzte zu beiden Seiten hoch und sprühte als feiner Regen über die Bordwand.
    Das Wetter hatte sich gehalten. Zwar war der Himmel bedeckt, aber es kam kein Sturm auf. Das war die Hauptsache. Bei hohem Seegang waren wir nicht in der Lage, das Boot zu halten. Soweit reichten unsere Fahrkünste nicht. Auch trauten wir uns nicht zu weit von der Küste weg. Im Notfall konnten wir immer schnell anlegen. Über Funk waren wir mit, Jane Collins verbunden. Sie hielt auf dem Campingplatz die Stellung. Daß sich dort etwas zusammenbraute, war für uns klar. Verschiedene Anzeichen hatten darauf hingedeutet. Außerdem war vor wenigen Tagen in dieser Gegend ein Schiff gesunken. Ein Heringskutter mit einer erfahrenen Besatzung an Bord. Nach Auskünften der Wetterstationen hatte es keinen Sturm, geschweige denn hohen Seegang gegeben. Trotzdem war der Kutter gesunken.
    Da stimmte etwas nicht.
    Ich brachte den Schiffsuntergang mit einigen rätselhaften Ereignissen in Verbindung, die ich selbst erlebt hatte, hütete mich jedoch, den Verdacht auszusprechen. Ich wollte keine Panik.
    Wir umfuhren eine Landzunge. Die rauhen Felsen stellten sich wie eine Trotzburg Wind und Wetter entgegen.
    Mit elementarer Wucht klatschte die Brandung gegen den Fels, wurde gebrochen, hochgeschleudert und als feiner Gischtregen zurück in die See gesprüht. Es war ein grandioses Schauspiel, und ich konnte verstehen, daß es immer wieder naturverbundene Menschen begeisterte.
    »Ich sehe den Campingplatz.«
    »Phantastisch«, erwiderte Suko. »Kannst du auch Jane erkennen?«
    »Nein.«
    Fest hielt ich das Glas gegen die Augen. Es war ein vorzügliches Instrument. Die Küste lag greifbar nahe vor meinen Augen. Ich sah die einzelnen Wagen, konnte auch den von Jane Collins erkennen, doch die Detektivin sah ich nicht.
    Überhaupt wirkte der Platz wie leergefegt. Auf dem grauen, mit Gras bewachsenem Strand stand nur ein Korb. Ob jemand darin saß, erkannte ich nicht. Der Strand war menschenleer.
    Okay, das Wetter konnte man nicht gerade als gut bezeichnen, aber normalerweise hockten auch bei bedecktem Himmel die Urlauber eines Campingplatzes nicht nur in ihren Wohnwagen oder Zelten.
    Dort stimmte etwas nicht.
    Die nächste Nacht würde uns sicherlich Aufklärung darüber geben.
    Weiter wanderte mein Blick.
    Ich sah den Leuchtturm. Dieses alte Gemäuer, das trotz aller Unkenrufe Sturm und See widerstanden hatte. Am oberen Drittel des Turms entdeckte ich eine Plattform, darunter sah ich einige Luken oder Fenster.
    Sonst war nichts Besonderes an dem Turm zu erkennen, und ich ließ das Glas sinken.
    »Und wo legen wir an?« fragte Suko.
    »An der Stelle, die uns auch der alte Kapitän vor dem Auslaufen empfohlen hat.«
    »Hinter dem Leuchtturm?«
    »Ja, dort soll die See ruhiger an den Strand laufen.«
    »Aye, aye, Sir.« Suko nickte, grinste und tippte sich mit dem Zeigefinger gegen den Schirm der dunkelblauen Seemannsmütze. Suko hatte es sich

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