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0028 - Invasion der Monster

0028 - Invasion der Monster

Titel: 0028 - Invasion der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Wiemer
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zusammengeduckte Gnomen wirkten. Manhattan Bridge und Brooklyn Bridge tauchten auf, links begann die lange Waterfront von Brooklyn, wo auch um diese Stunde noch gearbeitet wurde. Nicole schauerte. Flüchtig kam ihr zu Bewußtsein, daß die nächtliche Bootsfahrt unter normalen Umständen ein großartiges Erlebnis gewesen wäre. Aber jetzt herrschten keine normalen Umstände. Die Fahrt war der verzweifelte Versuch, sich dem drohenden Verhängnis entgegenzustemmen, und die vier Menschen auf der Yacht hatten kaum einen Blick für die Schönheit des Panoramas.
    Bill Fleming steuerte das Boot um die Südspitze von Manhattan herum.
    Ein weißer Vergnügungsdampfer kreuzte ihren Weg, Musik wehte herüber. An der Reling standen fröhliche Menschen und winkten, aber niemand auf der Yacht bemerkte sie. Das Boot nahm Fahrt auf, und an den stillgelegten Piers der Westside vorbei glitt es nach Norden.
    Mitternacht war lange vorbei, als sie endlich wieder den kleinen Yachthafen am Riverside Park erreichten und auf den Anleger zurauschten.
    Das Manöver klappte reibungslos. Zamorra und Hallinger machten die Leinen fest. Bill stellte den Motor ab, und nur noch das Reiben der ausgeworfenen Fender war zu hören. Für einen Moment sprach niemand ein Wort. Dr. Hallinger sah zu, wie sich Zamorra das Amulett wieder um den Hals hängte und Nicole ihren Modeschmuck zurückgab.
    »Und jetzt?« fragte der grauhaarige Arzt und Parapsychologe heiser.
    Zamorra atmete tief durch.
    Genau wie die anderen fühlte er sich erschöpft und wie gerädert, aber er wußte, daß sie einfach keine Zeit zum Ausruhen hatten.
    »Manhattan ist bedroht«, sagte er so sachlich wie möglich. »Wenn unsere Befürchtungen zutreffen, dürfte noch in dieser Nacht der Irrsinn ausbrechen. Vermutlich wird uns niemand glauben – aber wir müssen wenigstens den Versuch machen, uns an die Polizei zu wenden…«
    ***
    »Jetzt ein Bier«, seufzte Michael Obermaier, der langhaarige, bärtige Student aus Old Germany.
    Rinus van Geniert grinste zustimmend. Er, Henk Breukelen und die blonde Maryke Verkerk stammten aus Amsterdam. Dort hatten sie den jungen Deutschen kennengelernt, der eigentlich nach Katmandu wollte, und gemeinsam gejobbt, bis sie das Geld für den Flug nach New York zusammenhatten. In Greenwich Village war dann noch der Norweger Ove Kristersen mit seiner farbigen Freundin Patty Linden zu ihnen gestoßen, und jetzt sah sich die bunt gemischte Gruppe New York an, genoß den Augenblick und machte sich keine Gedanken darüber, was werden würde, wenn ihnen das Geld ausging.
    Im Augenblick standen sie an der Bowery, Ecke Canal Street – dort, wo das weitgeschwungene Bauwerk der Manhattan Bridge beginnt. Sie hatten sich die China Town angesehen und überlegten, was sie mit dem Rest der Nacht beginnen sollten. Maryke und Patty wollten in eine Diskothek gehen.
    Ove Kristersen war müde und diskutierte mit den beiden Holländern, ob sie sich ein Taxi leisten konnten. Michael Obermaier hatte Durst auf Bier, und das beste Bier gab es seiner Meinung nach oben in Yorkville, im Viertel der Deutschen.
    Die Debatte zog sich hin. Obermaier schielte sehnsüchtig nach einer Budweiser-Reklame auf der anderen Straßenseite. Flüchtig glitt sein Blick über die verhältnismäßig unbelebte Fahrbahn, und dabei entdeckte er die seltsame rötliche Masse im Rinnstein.
    Er verzog angeekelt die Lippen. Das Zeug sah aus wie ein überdimensionaler Klacks Gelee, aber stumpf, klebrig und unappetitlich.
    Irgendein Abfall, vermutete der junge Mann. Schweinerei, das Zeug einfach in der Gosse herumliegen zu lassen! Er wollte sich abwenden – aber im gleichen Moment hat auch Maryke Verkerk die rötliche Masse gesehen.
    »Iiih!« stieß sie hervor. Nicht erschrocken, sondern angeekelt, genau wie der junge Deutsche. »Pfui Teufel! Das sieht ja widerlich aus! Was mag das sein?«
    Obermaier runzelte die Stirn. Jetzt, bei der direkten Frage, fiel auch ihm auf, daß er sich eigentlich keine Art von Abfall vorstellen konnte, die so aussah. Fragend blickte er zu Henk Breukelen hinüber, und der zuckte die Achseln.
    Rinus van Gemert war es schließlich, der sich von der Gruppe löste und näher an das merkwürdige gallertartige Ding im Rinnstein heranging.
    Den stämmigen blonden Holländer konnte so schnell nichts erschüttern. Er stemmte die Fäuste in die Hüften und runzelte die Stirn. Eine schleimige, halbflüssige Masse, sonst nichts, stellte er fest.
    Uninteressant – vielleicht das Abfallprodukt,

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