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003 - Im Kabinett des Grauens

003 - Im Kabinett des Grauens

Titel: 003 - Im Kabinett des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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aufmerksam zu machen, dass das Flugzeug
aller Wahrscheinlichkeit nach notlanden müsse. Es würde nach London
zurückfliegen. »Mehr brauchen Sie nicht zu sagen«, meinte Cromfield mit harter,
metallischer Stimme abschließend, während er die Stewardess wieder nach draußen
schickte. »Jedes zusätzliche Wort ist sinnlos.«
    Der
Kapitän berechnete den neuen Kurs. Mehr als einmal noch meldete sich die
Funkkontrolle des Londoner Flughafens, aber Cromfield untersagte jede
Entgegnung.
    Das
Flugzeug stürmte durch die dichten Wolkenfelder. Dovern drückte die Maschine in
die Tiefe. »Es ist ein wahnwitziges Unternehmen«, kam es wie ein Hauch über
seine Lippen. »Sie bringen uns alle in Teufels Küche. Ich kann keine glatte
Landung garantieren.«
    »Das
liegt an Ihnen«, sagte Cromfield nur, ohne die Waffe auch nur einen Millimeter
zu senken oder einen der Piloten aus den Augen zu lassen. Gleichzeitig war
seine Aufmerksamkeit auf die Passagierabteilung gerichtet. Doch dort war alles
ruhig.
    Über
die Lautsprecheranlage hatte die Stewardess mit geschickten Worten darauf
aufmerksam gemacht, dass die Maschine infolge schlechten Wetters umkehren
müsse. Nur vereinzelt entstand Unruhe, die sich aber rasch wieder legte. Das
Gros der Fluggäste nahm die Nachricht ruhig entgegen.
    Silvia
de Sorente geriet ein wenig außer Fassung, weil sie nun nicht mehr termingemäß
mit ihrem Manager zusammentreffen würde, aber sie tröstete sich damit, dass
durch die erzwungene Umkehr vielleicht eine zusätzliche Pressekonferenz für sie
herausspringen könnte.
    Denn
sie habe sich schließlich auch an Bord der Maschine befunden, die wegen der
Wetterunbilden ...
    Larry
Brent nahm die Nachricht mit gemischten Gefühlen entgegen. Er war der einzige
aufmerksame Beobachter, dem aufgefallen war, dass die Stewardess nur mit Mühe
die Beherrschung behalten hatte. Der Fremde, der zum Cockpit gegangen war – er
saß noch nicht wieder auf seinem Platz.
    Larry
starrte zur halbangelehnten Tür hinüber, die das Cockpit vom Passagierteil
trennte. Er sah dort einen Schatten, erkannte die Umrisse des Mannes. Hier ging
etwas nicht mit rechten Dingen zu. Ein plötzlicher Wetterumschwung – wer sollte
das glauben?
    Mit
einem leichten Antippen weckte er den Russen. »Ich weiß nicht, worum es geht,
Brüderchen«, meinte X-RAY-3, »aber es scheint mir an Bord etwas faul zu sein.«
    Der
Russe, der nur leicht eingenickt war, war sofort hellwach. »Für faule
Angelegenheiten sind wir Spezialisten, nicht wahr?«
    Er
tastete nach einer der zwei Berettas, die er während des Einsatzes im Schloss
des Duke of Huntingdon Gangstern abgenommen hatte. Seine Smith & Wesson
Laserwaffe war bei dem Einsatz in den Fluten der Waveney verlorengegangen.
    Larry
drückte sich langsam aus dem Sitz. »Ich sehe mal nach.« Er ging nur zwei
Schritte, da kam schon eine Stewardess auf ihn zu.
    »Bitte
nehmen Sie wieder Platz, Sir!« Ihre Stimme klang belegt; sie konnte die Furcht,
die darin mitschwang, nicht völlig unterdrücken.
    Larry
Brent sah sie an. Seine Blicke sagten mehr als tausend Worte. Sie zuckte
zusammen; sie erkannte, dass ihm etwas aufgefallen war, dass er aber gerade
durch diese Hilfe noch mehr Unheil anrichten konnte.
    Ehe
Larry zu einer weiteren Aktion kam, erklang eine messerscharfe Stimme hinter
der angelehnten Tür zum Cockpit. Es war Cromfields Stimme. »Unterlassen Sie
jeden Versuch, Mister! Es geht garantiert ins Auge! Gehen Sie zurück zu Ihrem
Platz und kümmern Sie sich nicht um Dinge, die Sie nichts angehen!« Die Tür
schwang etwas weiter auf. Larry sah den blauschimmerden Pistolenlauf, der auf
ihn zeigte.
    Larry
schluckte. Es bedurfte keines weiteren Wortes. Die Piloten befanden sich in
höchster Gefahr. Worum immer es auch gehen mochte – sie alle schwebten in
Gefahr, wenn sich jetzt jemand falsch verhielt.
    Nach
diesem Ereignis waren die Dinge an Bord nicht mehr geheimzuhalten. Unruhe
entstand, unter einigen Passagieren machte sich Panikstimmung breit. Die beiden
Stewardessen hatten alle Hände voll zu tun.
    Derry
Cromfield kam aus dem Cockpit heraus. Er schob den jungen Kopiloten vor sich
her, dem er den Pistolenlauf in das Genick setzte. »Wenn jemand versucht, etwas
zu unternehmen, dann wird dieser junge Mann auf der Stelle sterben!« Eine
tödliche Stille breitete sich aus. Es schien, als hielten die Menschen den Atem
an. Sie begriffen nicht, was hier vorging. Larry biss die Lippen aufeinander.
Iwan tastete nach seiner Beretta – doch der

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