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0031 - Die Tiefsee-Monster

0031 - Die Tiefsee-Monster

Titel: 0031 - Die Tiefsee-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
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eindrangen, die den Tempel umgab wie ein Panzer.
    Bald verschwanden die Konturen der Skelette im grüngrauen Schein des Ägäischen Meeres.
    Hatte Dimitri für Sekunden die wahnwitzige Hoffnung gehabt, aus dieser Zwangslage befreit zu werden, so verlor er sie in diesem Augenblick.
    Der Motor des Bootes über ihm verstummte, und auch die übrigen Schreckensgestalten verließen den Unterwasser-Tempel.
    Ohnmächtig lag der Mann auf der Steinplatte und wußte, daß sein Schicksal besiegelt war.
    Denn wer immer es auch war, der dort oben in dem Boot saß, er war in Todesgefahr. Es würde dem Fremden ähnlich ergehen wie ihm.
    Denn die Monster, die diesen Tempel bewachten, kannten keine Gnade…
    ***
    Zamorra konnte die Insel schon von weitem erkennen. Es war ein winziges Eiland, das sich wie ein Schild aus der spiegelglatten Wasserfläche erhob.
    Dem Professor fiel sofort auf, daß auf diesem Landstück kein Schimmer von Grün zu entdecken war. Es war völlig verödet, besser noch, diese Insel hatte nie Leben beherbergt. Kahl fielen an den Seiten die Kanten zum Wasser ab.
    Zamorra holte sein Fernglas hervor und studierte das Eiland. Unwillkürlich sog er scharf die Luft durch die Nase ein.
    Das war kein Fels, was er dort sehen konnte. Eher die Überreste eines Korallenriffs oder eines Korallenbuckels. Deutlich traten die eigentümlichen Formationen dieser Meerestiere hervor.
    Hier mußten sich tausende von Korallengenerationen abgelagert haben. Stellenweise konnte Zamorra auch blitzende Lichtreflexe ausmachen. Wahrscheinlich Muscheln, die das Sonnenlicht widerspiegelten.
    Es war mittlerweile heiß geworden. Die Sonne brannte vom wolkenlosen Himmel und fand als einziges Ziel den Professor mit seinem Outboarder. Schweiß perlte auf Zamorras Stirn.
    Er zog das Hemd aus, tat das gleiche mit seiner Hose und schlüpfte in seine Badeshorts. Unter der bronzenen Haut spielten kräftige Muskeln und zeigten, daß der Professor einem austrainierten Athleten in nichts nachstand.
    Zamorra schob den Gashebel ein kleines Stück vor und hielt auf die Insel zu.
    Etwa dreihundert Meter von ihr entfernt, stoppte er die Fahrt und warf einen Treibanker, mit dem der mickrige Kahn ausgerüstet war, ins Wasser.
    Dann holte er den Tauchanzug vorn unter dem Sitzbrett hervor.
    Er war aus einem Stück gefertigt, und der Professor glich einer Schlangentänzerin, als er sich hineinwand. Wie eine zweite Haut umspannte das schwarze Gummimaterial seinen Körper.
    Bevor er den langen Reißverschluß auf der Brust zuzog, trieb ihn ein innerer Instinkt dazu, sein Amulett aus der Tasche zu holen.
    Dies war wahrscheinlich das wichtigste Ausrüstungsstück, das er mit eingepackt hatte.
    Er wollte sich gerade die Flossen über die Füße streifen, da ließ ihn ein Geräusch hochfahren.
    Es war ein fernes Dröhnen, das über die Wasserfläche zu ihm herüberdrang. Zamorra schloß sofort richtig. Es war ein Boot, nein, mehrere!
    Er griff nach dem Fernglas und suchte die Wasserfläche ab.
    Die Schaumkronen der Bugwellen, die die Boote vor sich herschoben, fielen ihm sofort ins Auge.
    Es waren drei Outboarder, und wie er erkennen konnte, waren sie ziemlich schnell. Überhaupt nicht mit dem lahmen Kahn zu vergleichen, den ihm Petrus, dieser windige Bootsverleiher, angedreht hatte.
    Aufmerksam verfolgte Zamorra den Kurs der Boote.
    Sie hielten genau auf ihn zu.
    Bald konnte er auch die Besatzungen erkennen.
    Jedes Boot war mit drei Mann besetzt, verwegen aussehende Gestalten, wie Zamorra ebenfalls ausmachen konnte.
    Irgendwie beschlich ihn ein ungutes Gefühl. Eine unerklärliche Ahnung sagte ihm, daß ihm Schwierigkeiten drohten.
    Vor allen Dingen dachte Zamorra an die Drohungen, die man ausgestoßen hatte. Und mittlerweile war er fast überzeugt, daß an dieser Geschichte mit der geheimnisvollen Insel etwas Wahres dran war. Eine stumme Drohung ging von dem Eiland aus, der auch Professor Zamorra sich nicht entziehen konnte.
    Die drei Flitzer waren nun bis auf Rufweite herangekommen, doch keiner von den Insassen machte Anstalten, etwas zu schreien oder sich sonstwie akustisch bemerkbar zu machen.
    Mit unbewegten Gesichtern starrten sie herüber. Haß und auch Angst lauerten in ihren Augen.
    Zamorra ergab sich in sein Schicksal und wartete ab. Noch wollte er die Initiative nicht ergreifen. Die neun Männer hätten es vielleicht als Herausforderung angesehen. Und daß sie mit ihm kein freundschaftliches Gespräch führen wollten, war ihm sonnenklar.
    Das erste Boot ging

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