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0032 - Der Schädeljäger

0032 - Der Schädeljäger

Titel: 0032 - Der Schädeljäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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einer Hoffnung Ausdruck verlieh.
    Rovel bat ihn, in Anbetracht der unheimlichen Ereignisse, nicht zu lange fortzubleiben.
    Zamorra versprach, so bald wie möglich zurückzukehren.
    »Nur ein paar Fragen an Shagger«, sagte er abschließend. »Damit ich mir ein Bild über seine Nichte Mia machen kann.«
    Zamorra setzte sich in den Toyota und brummte los.
    Durch die Sonnenglut fuhr er zu Shaggers Haus. Die Straße führte durch einen dichten Bambuswald. Ein üppig grünender Garten.
    Wasserbüffel suhlten sich im brackigen Wasser. Thai-Jungen waren dabei, mit einem Dreizack ein fischreiches Gewässer unsicher zu machen.
    Die zappelnden Silberleiber mehrpfündiger Edelfische füllten ihre Bastkörbe.
    Dann kamen die Mangroven.
    Und dann kam das Haus von Norman Shagger.
    Zamorra trat auf die Bremse und ließ den Toyota sachte vor dem einstöckigen Haus des Schriftstellers ausrollen.
    Er kletterte aus dem Fahrzeug.
    Kein Schreibmaschinengeklapper. Kein Anzeichen, daß hier jemand wohnte. Nur eine seltsame Kälte strich über Zamorras Nacken.
    Er begab sich zum Eingang und klopfte an die offenstehende Tür.
    Nichts.
    »Hallo!« rief Zamorra in das Haus. »Ist jemand da?«
    Keine Antwort.
    Und dann ein leises Schleifen, irgendwo drinnen. Natürlich konnte es vom durch das Haus fegenden Wind hervorgerufen worden sein.
    Zamorra tippte aber instinktiv darauf, daß sich dort drinnen ein Mensch bewegt hatte.
    »Mr. Shagger!« rief der Professor mit lauter Stimme. »Sind Sie da?«
    Wieder nichts.
    Zamorra zuckte die Achseln.
    Er war den Weg hierher nicht gefahren, um nun wieder kehrt zu machen, nur weil Shagger es nicht der Mühe wert fand, ihm zu antworten.
    Er gestattete es sich selbst, in das Haus zu treten.
    Nochmal vernahm er dieses knappe Geräusch.
    Schriftsteller! dachte Zamorra ärgerlich. Bei denen ist fast immer irgendeine Schraube locker.
    Da es möglich war, daß Shagger nach zuviel Whisky eingeschlafen war, rief der Professor den Namen des Engländers noch einige Male.
    Rufend erreichte er das Arbeitszimmer des Briten.
    Dort saß Norman Shagger.
    Leicht nach vorn gesunken. An seinem Schreibtisch. In einem Drehsessel, dessen Lehne ziemlich hoch war.
    Bei der Arbeit eingenickt! dachte Zamorra.
    Er klopfte auch hier an die Tür.
    »Mr. Shagger!« rief er laut.
    Aber der Schriftsteller reagierte nicht. Das machte den Professor stutzig.
    Er trat schnell ein. Die Kälte, die aus dem Raum kam und diesen bis zur Decke hinauf füllte, war so deutlich spürbar, daß man sie bemerken mußte.
    Zamorra begriff sofort, daß hier etwas nicht in Ordnung war.
    Eine solche Kälte ging normalerweise nur von Dämonen aus. Oder von Körpern, die Dämonen verfallen waren.
    Beides konnte hier der Fall sein.
    Deshalb nahm Zamorra blitzschnell sein Amulett ab.
    Er lief damit auf den Mann zu. Vielleicht war Shagger selbst ein Dämon. Zamorra würde es sogleich wissen.
    Er erreichte mit vibrierenden Sinnen den Drehsessel.
    Er griff blitzschnell nach der Lehne und drehte das Möbel rasch herum.
    Ein Blick genügte Zamorra, um zu begreifen. Dem Mann war nicht mehr zu helfen.
    Jemand hatte ihm mit ungeheurer Kraft das Zungenbein gebrochen.
    Schreckliche Würgespuren verunstalteten den Hals des Mannes.
    Seine Augen waren noch im Tod weit aufgerissen. Grenzenloses Grauen spiegelte sich immer noch in ihnen.
    Wie lange der Mann tot war, vermochte Zamorra nicht zu sagen.
    Sehr viel Zeit konnte aber seit dem Mord noch nicht vergangen sein.
    Plötzlich stockte ihm der Atem.
    Vorhin hatte er Geräusche vernommen. Shagger konnte sie nicht hervorgerufen haben, der war tot.
    Also befand sich noch jemand im Haus.
    Der Professor sprang hoch, als er das dumpfe Stampfen von Schritten hinter sich hörte. Er wirbelte herum und sah einen nackten Mädchenkörper auf sich zurennen.
    Gräßliche Wunden bedeckten den Körper, der keinen Kopf hatte.
    Das Mädchen hatte einen Spaten hochgeschwungen, mit dem es Zamorra in diesem Augenblick den Schädel spalten wollte.
    Schon sauste das scharfe Spatenblatt herab.
    Des Professor hatte große Mühe, sich mit einem weiten Satz in Sicherheit zu bringen.
    Dumpf schlug der Spaten in Shaggers leblosen Körper.
    Der Zombie wandte sich sofort um.
    Als das Mädchen den Spaten zum nächsten Schlag hochriß, rannte Zamorra auf den lebenden Leichnam zu.
    Es gab für ihn nur die Flucht nach vorn, wenn er diese mörderischen Angriffe überleben wollte.
    Das kopflose Monster sprang augenblicklich zurück, um Platz für den

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