Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0033 - Eiswelt in Flammen

0033 - Eiswelt in Flammen

Titel: 0033 - Eiswelt in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
verschwand vom Bildschirm. Die Sprechverbindung blieb bestehen. Orlgans hörte erschreckte Rufe, dann einige Kommandos. Endlich, nach einigen Augenblicken der Ungewißheit, erschien Etztaks Gesicht wieder auf dem Schirm. In den Augen des eisgrauen Patriarchen flackerten Unsicherheit und Furcht, aber auch todesmutige Entschlossenheit.
    „Orlgans, beeile dich! Starte sofort, aber sei vorsichtig, wenn du zu uns kommst. Die beiden terranischen Kreuzer haben erneut angegriffen, diesmal aber ernsthaft und tödlich. Sie besitzen erstaunliche Waffen. Wir wehren uns gegen sie, aber fast hat es den Anschein, als hätten sie neue Befehle erhalten. Sie lassen sich nicht vertreiben."
    „Vielleicht können wir sie überraschen, wenn wir aus einer anderen Richtung kommen", schlug Orlgans vor, um seine Worte sofort wieder zu bereuen. Wie kam er dazu, allein zwei Kreuzer anzugreifen, wenn Etztaks Flotte mit ihnen schon nicht fertig wurde?
    „Versuche es", nickte der Alte und gab zwischendurch einige Befehle. „Aber ziehe dich zurück, wenn sie dich angreifen."
    Noch einmal nickte der Patriarch, dann wurde der Bildschirm dunkel. Orlgans wartete noch einige Sekunden, dann glitten seine Hände geschickt über die Knöpfe und Hebel der automatischen Kontrollanlage. Im Innern des Schiffes begann es zu summen. Einen Augenblick lang dachte Orlgans darüber nach, wo das andere Schiff geblieben war, das ihn auf seine Mission begleiten sollte, aber dann beruhigte er sich mit dem Hinweis, daß ja schließlich jemand die Luftsicherung übernehmen mußte.
    Seltsam war nur, daß er keine Verbindung erhielt. Die ORLA XI startete. Unten im ewigen Eis blieb ein rechteckiges, schwarzes Loch zurück, das den Tod für diese Welt beherbergte. Nur mit Schaudern vermochte Orlgans sich vorzustellen, was hier bald geschehen würde. Eine ganz normale Atomexplosion würde eine solche Hitze entwickeln, daß Schnee und Eis in weitem Umkreis schmolzen. Aber es würde nicht bei der bloßen Explosion bleiben. Zuerst würden sich die leichteren Elemente umwandeln, ihre atomare Struktur würde zerfallen und sich dann in Energie verwandeln. Dann folgten die schweren Elemente, bis schließlich auch der Kern des Planeten in das Zentrum einer flammenden Hölle umgestaltet war. Das System Beta-Albireo besäße eine neue Sonne.
    Orlgans hatte trotz des Befehls Etztaks allen Grund, erneut seine Verzögerungstaktik anzuwenden. Der Kampf mit den beiden Kreuzern reizte ihn nicht besonders, und er wäre ganz froh gewesen, die terranischen Schiffe hätten sich zurückgezogen, bis er beim Verband eintraf.
    Dann aber, während er gemächlich über die weißen Flächen dahinglitt und noch gar nicht daran dachte, Höhe zu gewinnen, geschah keine hundert Kilometer von der Todesbombe etwas sehr Merkwürdiges.
    Raganzt hatte die Zentrale verlassen, um die Vorbereitungen in den Geschützräumen zu beaufsichtigen, als Orlgans plötzlich spürte, daß er nicht mehr allein war. Ihm war, als stünde jemand hinter ihm und sähe ihm auf die Finger. Mit einem Ruck drehte er sich um und starrte auf das seltsamste Lebewesen, das ihm je unter die Augen gekommen war. Es mochte einen Meter hoch sein, sah aus wie eine riesenhaft vergrößerte Maus, hatte einen breiten Schwanz, auf den es sich stützte, und betrachtete ihn aus sanften Augen. Gucky!
    Natürlich wußte Orlgans nicht, wer Gucky war und was Gucky konnte. Für ihn war der unverständliche Eindringling ein Tier, aber er wußte auch nicht, ob Gucky ein gefährliches oder friedliches Tier war. Für einen Augenblick glaubte Orlgans, es müsse ein Bewohner dieser unwirtlichen Welt sein, dem es gelungen war, während der Landung am Pol unbemerkt ins Schiff zu gelangen. Er glaubte es aber nur so lange, bis Gucky sich vorgestellt hatte. Und zwar im reinsten Interkosrno. „So also", sagte Gucky, „sieht ein Mörder aus!"
    Orlgans wurde um eine Nuance blasser, als das Tier ihn ansprach. Was es gesagt hatte, war ihm weniger wichtig, aber, daß es etwas gesagt hatte, war ungeheuerlich. Für einen Moment vergaß Orlgans, daß es viele intelligente Arten im Universum gab, die nicht humanoid waren.
    „Wer bist du?" fragte er, ohne sich von seinem Erstaunen und Schreck erholen zu können. Seine Strahlpistole im Gürtel hatte er völlig vergessen.
    „Meine Freunde nennen mich Gucky - und einer meiner Freunde ist Perry Rhodan. Ach - du wunderst dich, wie ich ins Schiff gekommen bin? Kein Grund zum Wundern, denn ich bin Teleporter. Ja, Telepath

Weitere Kostenlose Bücher