Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0033 - Eiswelt in Flammen

0033 - Eiswelt in Flammen

Titel: 0033 - Eiswelt in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
auch, falls dich das beruhigt. Es beunruhigt dich? Dann kann ich es auch nicht ändern."
    „Was willst du?" ächzte Orlgans. „Das fragst du, Mörder?"
    „Warum nennst du mich immer Mörder?"
    „Weil du eine Welt vernichten willst, auf der es Leben gibt - intelligentes Leben, Orlgans! Du wirst dafür bestraft werden!"
    „Etztak gab den Befehl dazu, er wird sich vor dem Obersten Gericht zu verantworten haben, nicht ich ..."
    „Wir halten nicht viel vom Gericht der Springer", zirpte Gucky. „Wir bestrafen selbst."
    Orlgans wurde erneut blasser. Seine Rechte zuckte zum Gürtel - aber die Pistole war schneller. Sie rutschte völlig selbständig aus dem Halfter und stieg zur Decke des Raumes empor, wo sie kleben blieb, als hielte sie jemand fest.
    „Ich vergaß noch zu erwähnen", entschuldigte sich Gucky spöttisch, „daß ich auch noch Telekinet bin.
    Wie gesagt, ich bin gekommen, dich zu richten."
    „Ich verlange, vor ein ordentliches Gericht gestellt zu werden", brüllte Orlgans in der Hoffnung, jemand würde ihn hören. „Ohne Urteil kann niemand gerichtet werden."
    „Urteil?" wunderte sich der Mausbiber. „Das Urteil ist bereits gefällt. Es lautet auf Tod."
    „Tod...?" Der Springer wich unwillkürlich zurück. „Wer maßt sich das Recht an, mich zum Tode zu verurteilen?"
    „Nicht nur dich, sondern auch deine gesamte Mannschaft", klärte Gucky ihn auf. „Und du möchtest wissen, wer dich zum Tode verurteilte? Gut, du sollst es wissen: jene, die auch du zum Tode verurteiltest - und du hast eine ganze Welt zum Tode verurteilt!"
    „Eine ganze Welt?" war Orlgans ehrlich erstaunt. „Dieser Planet ist voller Schnee und Eis. Niemand kann auf ihm existieren."
    „Du irrst!" Die Stimme Guckys war plötzlich schrill und wütend geworden. Seine Nackenhaare sträubten sich. „Auf dieser Welt leben die Halbschläfer, eine höchst intelligente Art, wenn man sie mit ihren Artgenossen auf anderen Welten vergleicht. Sie wissen, daß am Pol eine Bombe lagert, die jeden Augenblick detonieren wird. Sie wissen, daß eine Kettenreaktion entsteht, die nicht aufzuhalten ist. Sie wissen, Orlgans, daß sie sterben müssen, weil ihre Welt untergeht. Und sie haben mich beauftragt, ihren Mörder zu bestrafen."
    Orlgans hatte mit steigendem Erstaunen zugehört. Ab und zu warf er einen Blick auf die unerreichbare Pistole, die unverändert unter der Decke hing. Leben auf dieser Welt? Damit hatte er nicht gerechnet.
    Machte ihn das von seiner Schuld frei?
    Gucky schüttelte den Kopf. „Nein, das auf keinen Fall, Orlgans. Das Urteil der Halbschläfer ist rechtskräftig."
    Der Springer-Kapitän blickte auf den Bildschirm.
    „Wir landen ja - was ist geschehen? Warum landen wir?"
    „Ich habe die Kontrolle über das Schiff übernommen", klärte Gucky ihn auf. „Es wird niedergehen, wie leicht festzustellen ist, knapp dreihundert Kilometer vom Pol. Die Bombe wird in drei Minuten detonieren.
    Sie kann euch im Augenblick nichts tun. Und in drei Minuten müßt ihr auch das Schiff verlassen haben. Zu einem Hilferuf an Etztak bleibt euch keine Zeit mehr - denn in exakt drei Minuten fliegt dieses Schiff in die Luft. Verstanden, Orlgans?"
    Orlgans hatte verstanden, wenn er sich auch nicht vorstellen konnte, wie sein Schiff in die Luft fliegen sollte. Doch schließlich hatte er schon einige Beispiele erlebt. Sanft setzte das Schiff auf. „Geben wir der Mannschaft die entsprechenden Befehle", riet Gucky. „Es bleibt nicht einmal Zeit, Lebensmittel mitzunehmen. Aber das ist auch nicht notwendig. Ihr müßt eben hungern, bis der Atombrand euch erreicht."
    Orlgans zitterte an allen Gliedern. „Das ist grausam! Ihr könnt uns nicht einem solchen Schicksal ausliefern. Dann tötet uns doch gleich..."
    „Ich werde dafür sorgen, daß euch einige Pistolen zur Verfügung stehen", versicherte Gucky ohne Nachsicht. „Wer will, kann sie benutzen. Ich hindere keinen daran. Aber sonst ... ich kann euch nicht helfen. Eine sterbende Spezies äußerte ihren letzten Wunsch - ich erfülle ihn. Das ist alles."
    Knapp anderthalb Minuten später sah Gucky von einem Berggipfel aus zu, wie die Springer ihr Schiff evakuierten. Einige taten es sehr langsam und nur widerstrebend. Die angesetzte Frist gab ihnen keine Gelegenheit, Lebensmittel oder Ausrüstungsgegenstände mitzunehmen. Raganzt, der versuchte, von der Zentrale aus Etztak anzurufen, mußte feststellen, daß die Geräte ohne Strom waren. Gucky hatte nichts vergessen.
    Und dann begann das Schiff zu

Weitere Kostenlose Bücher