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0034 - Das Teufelsauge

0034 - Das Teufelsauge

Titel: 0034 - Das Teufelsauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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aufhält.«
    »Ich wünsche Ihnen viel Glück«, sagte Dr. Menao, als er den Professor und seine Begleiter verabschiedete.
    ***
    Mit Glück allein aber würde in diesem Fall nicht viel auszurichten sein. Das wußte Zamorra nur zu gut. Es würde viel gründliches Nachdenken dazugehören, um den Fall zu lösen.
    Bill Fleming war der gleichen Meinung.
    »Viel Glück – das ist gut, mein Lieber. Was du brauchst, ist viel Logik, verstehst du. Sag mir mal, was du am Ende des Gesprächs mit dem Chefarzt gemeint hast. Ich werde da nicht ganz klug daraus.«
    »Es gibt zwei Möglichkeiten, Bill. Die erste lautet wie folgt. Bei jeder der Bluttaten gibt es drei Beteiligte.«
    »Drei?« warf Nicole Duval ein. »Das verstehe ich nicht, Professor.«
    »Das ist aber aus dem Gespräch mit Dr. Menao klar geworden. Also die erste Möglichkeit. Eine junge Krankenschwester wird von einer zweiten Person, von einer Art Dämon, für seine Zwecke ausgenutzt. Sie wird in einen Blutrausch gebracht und tötet einen Patienten.«
    »Aha«, sagte Nicole, der diese Theorie jetzt einleuchtete. »Und dann tritt La Zanuga auf und meint, die Vampirin auslöschen zu müssen, damit diese nicht noch weiteres Unheil anrichten kann.«
    »Richtig«, sagte Zamorra. »In diesem Fall würde La Zanuga aber die dämonische Antriebskraft nicht kennen. Sie kennt nur die vermeintliche Vampirin. Und sie rächt sich an ihr auf ihre eigene Weise.«
    »Das leuchtet ein«, sagte Bill Fleming. »Und wie sieht die zweite Möglichkeit aus? Deine zweite Theorie, sozusagen?«
    »Die ist viel scheußlicher als die erste. Die Zigeunerin könnte selbst der Dämon sein, der die Mädchen ausnutzt, in Hypnose versetzt und zu Vampiren macht.«
    »Das wäre ja gräßlich!« rief Nicole aus. »Warum sollte die Alte sich jeweils gleich zwei Opfer aussuchen? Denn darum würde es doch gehen. Zuerst hetzt sie ein Mädchen auf einen Kranken. Und dann tötet sie das Vampirmädchen selbst. Welcher Sinn läge darin?«
    Zamorra dachte nach.
    »Das weiß ich noch nicht«, sagte er. »Ich kann mir nicht vorstellen, was La Zanuga dazu treiben könnte. Aber wir müssen diese Möglichkeit ins Auge fassen. Sie ist genauso wenig ausgeschlossen, wie die erste.«
    Minutenlang herrschte Schweigen in dem Wagen.
    Dann kamen sie an die Stelle, wo die Felsen ein wenig zurücktraten und einen freien Platz neben der Straße ließen.
    Heute standen aber keine Touristenautos hier. Dafür sahen Zamorra und seine Begleiter einen grell bemalten Zigeunerwagen stehen. Ein paar schwarzhaarige, bunt gekleidete Kinder spielten davor.
    Zamorra hielt an, stieg aus und ging auf den Zigeunerwagen zu.
    Er sprach einen Jungen, der das älteste der Kinder sein mußte, an.
    Der Junge verstand ihn nicht.
    Zamorra wechselte zur spanischen Sprache über.
    »Tu padre, chiquito? Donde? Wo ist dein Vater, Kleiner?«
    Der Junge zeigte mit der Hand auf den Wagen.
    »Der ist da drinnen?« fragte der Professor.
    »Si«, machte der Knirps.
    »Kann ich mit ihm sprechen?« fragte Zamorra weiter.
    Der Junge nickte nur und lief auf den Wagen zu. Nach wenigen Sekunden stieg ein alter Mann mit zerfurchtem Gesicht aus dem Wanderkarren der Zigeunerfamilie.
    »Wer seid Ihr? Was wollt Ihr?« fragte der Zigeuner mißtrauisch.
    »Ich bin aus Frankreich und heiße Professor Zamorra. Ich habe nur eine Frage an Sie. Wissen Sie, wo La Zanuga sich aufhält?«
    Der Alte schwieg sich zunächst aus und prüfte Zamorra eingehend.
    »Ich bin Bezondo«, sagte er. »Ältester meiner Sippe. Ich kenne La Zanuga. Aber weiß nicht, wo sie ist. Niemand weiß es. Wenn Bezondo es nicht weiß, kann es niemand sagen. Sie ist unterwegs, den neuen Vampir suchen.«
    Zamorra stutzte.
    »Sie wissen, daß sie nach dem Vampir sucht?«
    Der Alte nickte kurz.
    »Claro«, sagte er. »Natürlich sucht sie den neuen Vampir.«
    »Woher wissen Sie, daß schon wieder jemand getötet worden ist?«
    »Hab ich gehört in der Stadt. Jeder spricht davon. Ist Grisalda umgebracht worden. Von einem Mädchen. Wie neulich in Vila Tangil. Bezondo weiß alles. Und La Zanuga sucht den Vampir. Muß ihn umbringen, damit nicht mehr Blut fließt.«
    »Und wo könnte sie ihn suchen?«
    »Oben im Wald. Aber Wald ist sehr groß. Bezondo weiß nicht, wo die Alte sich aufhält. Weiß nur, daß sie den Vampir noch nicht gefunden hat.«
    »Woher wißt Ihr das?« fragte Zamorra.
    Der Zigeuner grinste und zeigte ein paar seiner abgebrochenen Zähne.
    »Kann ihn nicht gefunden haben, den Vampir, La

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