Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0035 - Draculas Erbe

0035 - Draculas Erbe

Titel: 0035 - Draculas Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
Vom Netzwerk:
heißen Yäntak, Belä und Gölem. Sie werden sterben unter Draculas Zähnen, wenn wir unsere eigene Rache erfüllt haben. Und unsere Rache wird kommen mit Wasser und mit einem gewaltigen Sturm, und die werden Euch wegblasen.«
    Ein höhnisches Gelächter antwortete den Worten des Verurteilten.
    Der Hauptmann, den Draccu mit Anthal Kostük angeredet hatte, machte wieder ein Zeichen.
    Da sprangen zwei der Soldaten auf einen Felsvorsprung zu. Eine dichte Hecke stand davor, die undurchdringlich schien.
    Aber die Übrigen, und von ihrem Versteck aus auch Zamorra und Nicole Duval, waren überrascht, als die Soldaten die Hecke beiseite bogen. Ein schmaler, aber übermannshoher Eingang in den Felsen war zu sehen.
    Auf einen Wink des Hauptmanns preschten zwei andere Soldaten auf die Gefangenen zu und zogen ihnen die Peitschen über den Rücken.
    »Vorwärts!«, rief Hauptmann Kostük.
    Die Verurteilten mussten sich ergeben.
    Die Soldaten des Hauptmanns trieben ihre Pferde bis dicht vor die beiden Draccus. Zwei Peitschenhiebe trieben die Pferde in den Eingang des Felsenschachtes.
    Johlend und grölend folgten die übrigen Soldaten ihrem Hauptmann.
    In diesem Augenblick machte Nicole eine Bewegung.
    »Still!«, ermahnte Zamorra das Mädchen. »Wir dürfen uns nicht verraten, sonst ist es um uns geschehen. Halten Sie sich dicht an mich, wenn wir jetzt auf den Eingang zugehen. Und lassen Sie nicht für eine Sekunde meine Hände los, sonst verliere ich Sie an die unendliche Tiefe der Zeit und kann Sie nicht zurückholen.«
    Nicole nickte stumm.
    Mit kleinen Schritten führte Zamorra das Mädchen, das seine Augen immer noch geschlossen hielt, dem Eingang der Höhle zu.
    Er sah bald, dass es mehr als eine Höhle war.
    Aber zuerst sah er sich um, ob er für sich und Nicole genügend Deckung finden würde.
    Der Rest der türkischen Kampftruppe musste nach dem vollstreckten Urteil wieder hier vorbeikommen. Also galt es, sich abzusichern.
    Eine Überraschung würde für Zamorra und Nicole den Tod bedeuten.
    Im Augenblick konnten sie sich erlauben, direkt hinter dem Reitertrupp herzugehen. Noch hatten sie nichts zu befürchten. Die Türken waren sich ihrer Sache sicher. Sie vermuteten niemand in ihrem Rücken.
    Sie hatten Fackeln angezündet und trieben ihre zwei Opfer vor sich her.
    Dann plötzlich ertönte ein Befehl. Zamorra verstand ihn nicht, aber er wusste, dass es der Befehl zum Halten war.
    Dann sah er, wie die Gefangenen von ihren Pferden stiegen.
    Die Türken trieben ihre Opfer nun zu Fuß vor sich her.
    Sie wollten die Pferde behalten , dachte Zamorra.
    Und dann, wie ein völlig unerwarteter Donnerschlag, dröhnte ein Geräusch durch den Felsenschacht.
    Es war das höhnische, triumphierende Gelächter der Gefangenen.
    Wie auf Verabredung sprangen sie zur Seite. Zamorra konnte von seinem Standpunkt aus sehen, wie die Draccus in einen Seitenspalt sprangen.
    Die türkischen Soldaten schrien und gestikulierten wild durcheinander. Rufe, Befehle und grässliche Flüche ertönten.
    Der Hauptmann schien sich über etwas zu beugen.
    Dann machte er ein neues Zeichen. Da wendete der Trupp und kam zurück, auf den Ausgang zu!
    Mit einem Sprung hechtete Zamorra auf eine vorspringende Felsplatte zu. Nicole wurde mehr mitgerissen, als ihre zierlichen Füße den Sprung mitvollziehen konnten.
    Zamorra schob sich so weit, wie es möglich war, hinter die steinerne Platte. Sie war mehr als drei Meter hoch. Niemand, der aus der Richtung der Türken kam, würde ihn und Nicole entdecken können.
    Was aber, wenn sich nur ein Einziger aus der Truppe auf der Höhe des Felsens umdrehte und hinter die schützende Platte sah? Es wäre vorbei mit jeder Deckung. Es wäre um Zamorra und Nicole geschehen.
    Zamorra zog das Mädchen ganz dicht neben sich. Vorsichtig legte er ihre eigene Hand, die ja noch um seine gepresst war, auf ihren Mund.
    Eine kleine, nach unten deutende Bewegung mit dem Mund ließ Zamorra erkennen, dass Nicole ihn verstand.
    Ein einziger Laut jetzt, und es würde der letzte für sie sein!
    Sie warteten.
    Hörten den Trupp näher kommen. Sahen den Schein der Fackeln immer heller werden.
    Dann hallten die Felsenwände von den Schritten der Pferdehufe wider.
    Die Ersten der Männer erschienen.
    Der Hauptmann Kostük, die Fahnenmeister Yäntak, Belä und Gölem.
    Minuten später war der Spuk, der gar kein Spuk war, verschwunden.
    Zamorra und Nicole hatten einen Blick ins 17. Jahrhundert getan.
    In die Tage, als die letzten Soldaten des

Weitere Kostenlose Bücher