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0035 - Draculas Erbe

0035 - Draculas Erbe

Titel: 0035 - Draculas Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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gefallen.
    Alles musste sich also von jetzt an auf die Familien Gölem und Belä konzentrieren.
    Das war leichter gesagt, als es auszuführen war.
    Wohl hatte man jetzt zwei Namen. Aber in den Annalen der Stadt waren keine Hinweise über einen bestimmten Wohnort zu finden.
    Und selbst, wenn Zamorra einen solchen Hinweis gefunden hätte?
    Was hätte er damit anfangen können? Die Annalen über die Türkenherrschaft schlossen mit dem Beginn der Habsburger Herrschaft über das Land.
    Wer aber sagte, dass die Nachkommen einer Familie nach fast dreihundert Jahren noch am gleichen Ort wohnten?
    Zamorra musste einen weiteren Weg finden, um Hintergründe und Zusammenhänge zu finden.
    Zunächst suchte er mit Nicole das Kommissariat auf.
    Er gab Mihail Petescu die beiden betreffenden Namen an.
    Der Kommissar versprach, mit seinen Beamten Überstunden zu machen. Sein Plan war, die gesamte Bevölkerung um ihre Mithilfe zu bitten. Wo immer im Lande eine Familie mit einem der Namen wohnte, musste sie gewarnt werden. Und das möglichst bald.
    Petescu hatte Recht, wenn er vorschlug, überall entsprechende Warnungen anbringen zu lassen. Man durfte nicht warten. Es würde zu viel Zeit kosten, wenn man Plakate aufsetzen und drucken lassen wollte.
    Die Aktion musste sogleich beginnen! Noch heute Nacht!
    Eifrig machten sich Petescu und seine Beamten an die Arbeit.
    Zamorra fragte, ob er am kommenden Morgen den Wagen der Bukarester Beamten noch einmal haben durfte.
    Die beiden Männer, die sich ebenfalls mit dem Schreiben von Warntafeln beschäftigten, sagten ihm das zu.
    »Was haben Sie vor, Professor?«, fragte der Kommissar.
    Er sollte eine recht merkwürdige Antwort bekommen.
    »Ich fahre mit meiner Sekretärin zurück«, sagte er kurz.
    Petescu riss den Mund auf, sagte aber nichts.
    Nicole stellte die nächste Frage. »Professor, Sie wollen doch jetzt nicht aufgeben? Warum sollten wir zurückfahren?«
    »Sie missverstehen mich, Nicole. Wir fahren nicht etwa nach Frankreich zurück.«
    »Sondern?«, fragte sie.
    Und sollte eine noch viel seltsamere Antwort bekommen.
    »Wir fahren zurück«, sagte Zamorra. »Ins siebzehnte Jahrhundert.«
    Petescus Mund stand immer noch offen.
    »Mit… mit einem … einem Wagen?«, fragte er ganz verdattert.
    »Nein. Den Wagen nehmen wir nur bis hinauf ins Gebirge. Ich vermute, dass das Zentrum der dämonischen Aktionen genau zwischen dem Bjumo- und dem Lassa-See liegt. Um mehr darüber zu erfahren, muss ich wissen, woher die Rachegelüste der Dämonen stammen. Sie haben sich gegen jedermann verschworen, der unter der Fahne des türkischen Halbmondes gewohnt oder Krieg geführt hat. Einschließlich der Nachkommen. Also muss man ihnen übel mitgespielt haben. Um das zu erfahren, muss ich mir die Szene und den Kriegsschauplatz von 1699 ansehen.«
    »Und wie… wie wollen Sie das anstellen?«, fragte Petescu. Er war noch immer ganz verwirrt.
    »Damit«, sagte Zamorra nur und öffnete den zweiten Hemdknopf unter seinem Hals. Er hielt dem Kommissar sein Amulett entgegen.
    Es funkelte und glänzte wie eine Hand voll Diamanten.
    Zamorra wusste, dass sein Wegweiser ihm helfen würde.
    ***
    Zamorra und Nicole ließen sich am kommenden Morgen sehr früh wecken.
    Nach einem kurzen Frühstück verließen sie bereits um sieben Uhr das Hotel. In einer Tasche hatte Nicole ein wenig Proviant für den Tag bei sich.
    Der Wagen der Bukarester Beamten stand vor Petescus Büro. Man hatte dem Professor den Schlüssel am Abend gleich mitgegeben, sodass er in jeder beliebigen Minute starten konnte.
    Zamorra kannte nun den Weg zum Lassa-See schon, und die Druga musste ein wenig weiter westlich liegen.
    Der Professor nahm eine Abzweigung von der Bergstraße, die ihn genau in die Mitte zwischen Druga und Lassa-See brachte. Das heißt, was von dem See übrig geblieben war.
    Ein kahler, schlammiger, schmutziger Grund, mit keinem einzigen Liter Wasser darauf.
    Zamorra stellte den Wagen ab und stieg aus. Nicole folgte ihm. Sie trug wieder den Hosenanzug, wie am Vortage.
    Die linke Jackentasche zeigte eine ziemlich dicke Wölbung.
    Zamorra musste lächeln.
    Seine Sekretärin hatte ihre Walther PPK mitgenommen.
    »Wollen Sie auf Karnickel schießen, Nicole?«, fragte Zamorra.
    »Oder auf Dämonen? Ich habe mir sagen lassen, dass Geister ganz ausgezeichnete Kugelfresser sind.«
    »Spotten Sie nur, Professor«, meinte Nicole. »Ich fühle mich jedenfalls sicherer, wenn ich eine Waffe dabei habe.«
    »Wir kennen die Waffen bereits, mit

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