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0037 - Wir durchkreuzten das Waffengeschäft

0037 - Wir durchkreuzten das Waffengeschäft

Titel: 0037 - Wir durchkreuzten das Waffengeschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir durchkreuzten das Waffengeschäft
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auf.
    »In den Hafen?«, fragte der Sheriff.
    »Nein, ich glaube, er will zu seinem Anlegesteg.«
    »Also zum Haus. Schaffen wir es, vor ihm dort zu sein?«
    Der Junge überlegte eine Sekunde lang mit fachmännischem Gesicht.
    »Der Wind ist flau. Wenn Sie sich beeilen, schaffen Sie es.«
    Die Nacht, genauer gesagt, der Abend war sternenklar und relativ hell.
    Unter Anführung des Jungen hasteten wir die Klippen hoch zum Hause Kools. Der Boy war uns immer zehn Schritte voraus. Als wir den Klippenrand erreichten, stand er bereits am Rand, zeigte auf das Meer hinaus.
    »Sehen Sie die Segel, Sir? Das ist Vorsters Jacht.«
    Ich sah nur einen undeutlich schimmernden, weißlichen Fleck.
    »Bist du sicher?«
    »Klar, dieses vorgezogene Rahsegel hat in dieser Gegend nur sein Schiff. In fünf Minuten ist er am Steg.«
    Ich gab ihm einen Klaps auf die Schulter.
    »Fein gemacht und vielen Dank, aber jetzt verschwinde. Kann sein, dass es nicht ganz harmlos zugeht.«
    Er verschwand in der Dunkelheit.
    »Nehmen wir ihn gleich am Steg in Empfang?«, fragte Phil.
    Der Sheriff riet ab.
    »Er ist ein erstklassiger Segler. Wenn er merkt, dass wir auf ihn warten, bekommt er es fertig, im letzten Augenblick noch abzulegen. Warten Sie, bis er an Land gegangen ist.« Er lachte leise. »Zu Fuß ist er nämlich nicht annähernd so gut wie auf einem Schiff.«
    Wir suchten uns Deckung in der Hausnähe. Phil ging in das Haus hinein.
    Wir brauchten nicht lange zu warten. Ich hörte Schritte, einen Atem, der angestrengt keuchte von dem steilen Weg vom Meer hoch. Dann sah ich eine kleine Gestalt.
    Ich trat aus meinem Versteck.
    »Jonathan Kools!«, rief ich ihn an.
    Die Antwort war ein krachender Flintenschuss. Ich ließ mich fallen. Die Gestalt verschwand im Schatten des Hauses.
    »Kools!«, rief ich noch einmal.
    »Wartet, ihr Lumpen!«, brüllte eine raue Stimme. »Noch habt ihr mich nicht. Kommt ran, wenn ihr Mut habt,… aah.«
    Das Geräusch eines Handgemenges, das Poltern des auf den Boden fallenden Gewehrs, dann Phils Stimme: »Ich habe ihn, Jerry. Komm!«
    Der Sheriff und ich sprangen auf. Wir halfen Phil, den zappelnden Kools zu bändigen und schleppten ihn in die Hütte. Der Sheriff brachte aus einer Schublade Kerzen zum Vorschein, die er anzündete und auf den Tisch klebte. Jetzt erst ließen Phil und ich unseren Gefangenen los.
    Kools war ein kaum mittelgroßer Mann mit einem struppigen, grauen Vollbart. Er war in nachlässiger Seemannstracht gekleidet. Er hatte bei dem Kampf seine Mütze verloren. Sein fast kahler Schädel schimmerte im Kerzenlicht. Unter buschigen Brauen funkelten uns kleine, schlaue Augen an.
    »Nun macht schon«, sagte er wütend mit seiner rauen Stimme. »Habe mir gleich gedacht, dass ihr kommt.«
    »Ich verhafte Sie wegen Beteiligung am Waffenschmuggel«, sagte ich.
    Er lachte. »Wozu dieser Umstand?«
    Dann erkannte er den Sheriff und ein nachdenklicher Ausdruck trat in sein Gesicht.
    »Seid ihr etwa nicht Porwins Leute?«, fragte er.
    »Das sind FBI-Beamte, Kools«, erklärte der Sheriff.
    Der Matrose sah von einem zum anderen, dann brach er plötzlich in schallendes Gelächter aus.
    »Ich finde nicht, dass Ihre Lage Grund zum Lachen bietet«, sagte der Sheriff scharf.
    Kools wischte sich die Lachtränen aus den Augen.
    »Das verstehen Sie nicht, Sheriff«, sagte er atemlos. »Sie haben keine Ahnung, wie ich mich freue diese Gentlemen hier zu sehen. Ich bin noch nicht alt genug, um gern zu sterben, und wenn die anderen Burschen mich gefunden hätten, dann wäre ich jetzt schon tot. Ich weiß, dass ich jetzt ein paar Jahre aufgebrummt bekomme, aber darüber kann ich mich nicht aufregen. Sehen Sie, die Sache damals vor zehn Jahren, das war Forestows Idee. Er war der Kapitän und ich nur sein Matrose. Klar, dass ich gehorcht habe, und natürlich habe ich auch meinen Anteil angenommen. Aber Spaß gehabt habe ich nie an dem Geld. Immer habe ich ein unruhiges Gewissen gehabt, und immer habe ich gewusst, dass ich eines Tages noch dafür werde büßen müssen. Na ja, jetzt ist es soweit.«
    »Es wäre nicht so weit gekommen, wenn Sie sich freiwillig gestellt hätten.«
    Er kratzte sich den kahlen Schädel.
    »Sie verlangen ein wenig viel von einem alten Matrosen, Mr. G-man. Es sah ja lange genug so aus, als würde es gut gehen, und außerdem hätten mir die anderen schön heimgeleuchtet, wenn ich den Mund aufgemacht hätte.«
    »Wegen der anderen sind wir hier, Kools. Jetzt erzählen Sie mal schön der Reihe

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