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0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes

0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes

Titel: 0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich jagte den Mörder meines Freundes
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im Vorgarten eines Hauses in der 42. Straße von einem Passanten, der zur Arbeit ging, gefunden. Tot. Kugel im Rücken. 0,9-Dumdum. Auf der Flucht erschossen und vom Täter in den Vorgarten geschleift. Die Blutspuren waren noch zu sehen. Paredes war vorher in der Royalty Bar gewesen. Wäre es nicht besser, du erzählst mir, was sich zwischen dir und dem Mexikaner abgespielt hat?«‘
    »Am Telefon?«
    »Dann besuche mich, Jerry.«
    »Im Augenblick geht’s nicht. Habe was vor.«
    »Ich glaube, wir haben das gleiche vor. Ich will nämlich auch nach Westchester.«
    »Was willst du denn in Westchester?« fragte ich heiser.
    »Ein Alibi nachprüfen.«
    »Himmel und Hölle, hast du etwa auch so einen anonymen Wisch bekommen?«
    »Allerdings.«
    »Woher weißt du, daß auch ich damit beglückt wurde?«
    »Das nahm ich an. Denn wir beide hatten ja kurz nacheinander das Alibi von Matamoros und Ginnis unter die Lupe genommen.«
    »Und was hältst du von dem Tip?«
    »Abwarten. Übrigens scheint Matamoros plötzlich schwer erkrankt zu sein. Ich habe mit dem Butler telefonisch gesprochen.«
    »Ich komme zu dir«, sagte ich hastig und hängte ein. Dann rief ich im Distriktbüro an. Phil war noch nicht eingetrudelt.. Wahrscheinlich schlief er noch. Dem Chef sagte ich nichts von der Fahrt nach Westchester. Das hatte noch Zeit, bis ich zurück war.
    Ich steckte mir eine Zigarette an und fuhr mit dem Paternoster nach unten. In der Halle räkelte sich ein Kerl herum, der mir schon einmal aufgefallen war. Er hielt die »Morning News« vors Gesicht -und tat so, als studierte er den Leitartikel.
    Ich verließ das Gebäude und stellte mich aber neben der Tür an die Mauer. Der Kerl kam prompt hinter mir her, blieb stehen und reckte den Hals. Ich trat auf ihn zu und tippte ihm auf die Schulter.
    »Suchen Sie etwa mich?« fragte ich.
    Er wurde bis über die Ohren rot und stammelte: »Wieso? Ich kenne Sie ja gar nicht. Ich…«
    Ich schüttelte den Kopf, tippte an den Hut und ließ den vollständig verdutzten Mann stehen. In der Garage setzte ich mich in meinen Jaguar und fuhr los.
    Zehn Minuten später stoppte ich vor einem riesigen Barockbau mit Kuppeln und Säulen in der Centre Street, in der Nähe der Slums. Hier befand sich das Hauptquartier von fünfundzwanzigtausend Polizeibeamten der City Police. Auf der obersten Stufe der ungeheuren Treppe sah ich Roy.
    Er gab vier Beamten in Zivil einen Befehl, worauf sie in einen Polizeiwagen sprangen. Roy stieg bei mir ein. Der Polizeiwagen setzte sich in Bewegung, ich fuhr hinterher. Wie von Zauberhand berührt, stoppte der ganze Verkehr, wenn die Sirene heulte.
    ***
    Wir betraten die Villa. Sechs Mann hoch. Die vier Beamten kannten ihre Instruktion. Sie verteilten sich in den Räumen. Was sie suchten, konnte ich mir denken.
    Der Butler führte Roy und mich über eine mit Läufern belegte Treppe ins erste Stockwerk, öffnete eine Tür und meldete: »Mr. Costa und Mr. Cotton.« Darauf zog er sich lautlos zurück.
    Der alte Gangster lag in seinem Bett in der Mitte des Zimmers. Die schweren Vorhänge der Fenster waren zugezogen. Auf einem Tischchen brannten drei Kerzen in einem Leuchter. Zahlreiche Medizinflaschen und Arzneien erfüllten den Raum mit bitteren Gerüchen. Alfonso Matamoros lag unbeweglich in den Kissen. Nur seine Augen gingen hin und her. »Sie brauchen Ihren Revolver nicht«, sagte er mit zitternder Stimme zu mir. »Sie sehen ja, was mit mir los ist.«
    Es erschien mir selbst ziemlich idiotisch, mit dem Revolver in der Hand in dieses Krankenzimmer einzudringen. Konnte man diesem Gauner auch nicht trauen, so sah man doch deutlich, daß er krank war. Sein Gesicht war eingefallen und genauso weiß wie das altmodische Nachthemd.
    »Was fehlt Ihnen?« fragte Roy.
    »Mit mir geht’s zu Ende.«
    »Was heißt das?«
    »Herzattacke. Mit dem Herzen haperte es bei mir schon lange. Der nächste Anfall wird tödlich sein. Das sagt auch mein Arzt.«
    »Welcher Arzt?«
    »Es ist kein Arzt im eigentlichen Sinne des Wortes. Aber er versteht vom Handwerk mehr als viele seiner studierten Kollegen mit klingenden Titeln.«
    »Wohl dieser Heilpraktiker Stephen Ellington aus Claremont?« fragte ich sofort.
    Er nickte.
    Roy Costa spazierte in dem großen Zimmer herum und besah sich alles.
    Roy schlug die schweren Samtvorhänge zurück, die von dem gleichen dunklen Grün waren wie der Samthimmel des Bettes.
    Niemand .hatte sich hinter den Vorhängen verborgen, niemand lag unterm Bett, lauerte hinter den

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