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0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes

0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes

Titel: 0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich jagte den Mörder meines Freundes
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fiel zu Boden. Ich gab ihm einen Tritt, und es rutschte an Bud vorbei unters Bett.
    Aber es waren zwei. Ein Schwarzhaariger, der das Messer gebraucht hatte und sich jetzt sein ausgekugeltes Gelenk mit der anderen Hand hielt, und noch einer, ein Riese von Kerl.
    Der Bursche rannte mit gesenktem Schädel auf mich los. Zeit, meinen Revolver zu ziehen, hatte ich nicht mehr. Ich sprang zurück und schlug im richtigen Augenblick zu.
    Der Kerl schoß an mir vorbei und krachte gegen die Mauerwand. Das gab ihm den Rest.
    Ich drehte mich um nach dem Messerhelden — der war nicht mehr da. Ich rannte in die Kneipe und schrie Sam an: »Wo ist der Mexikaner?«
    Sam machte ein erschrockenes Gesicht, als er meinen Revolver sah. Wie eine Meute Ratten spritzten die Gäste auseinander und suchten Deckung.
    »Nicht wieder in Bar gekommen, Mistah Cotton«, rief Sam zurück. »Was sein passiert?«
    Ich gab keine Antwort und lief zurück. Paredes war durch eine schmale Rinne zwischen dem Haus, in dem sich die Kneipe befand, und dem Nebengebäude entkommen.
    Sein Begleiter mußte aber wissen, wo sein Komplice hingelaufen war. Der Kerl war schon wieder zu sich gekommen und machte Anstalten aufzustehen. Bud stand vor ihm, das Messer des Mexikaners in der Hand. »Du hast meinen Freund umlegen wollen, ich lasse dich nicht früher heraus, bis er zurückkommt!«
    Tapferer kleiner Bud. Dein Mut hätte dir nicht viel genutzt, genausowenig wie das Messer. Ich kam gerade noch zur rechten Zeit.
    ***
    Was ich befürchtet hatte, trat nicht ein. Kein Ganove aus der Bar ließ sich blicken. Wer ich war, wußten die meisten, wie ich bei meinem Eintritt feststellen konnte. Und wer es nicht wußte, den hatte Sam aufgeklärt.
    Als ich den Gangster Phil übergeben hatte, zog ich Bud zur Seite.
    »Du hast ja erlebt«, sagte ich, »von welchem Kaliber dein neuer Auftraggeber ist. Du kennst Jerry Cotton, und du kennst auch das FBI. Dieser Paredes mag sich ins tiefste Loch verkriechen, wir fangen ihn. Ein Druck aufs Knöpfchen — schon schwirren Hunderte von Cops aus. Ich halte dich für einen hellen Kopf, Bud. Du wirst den Mexikaner nicht mehr sehen und daher auch keine Dollars an ihm verdienen. Der Auftrag gilt nicht mehr für dich; er ist annulliert, wie es in der Geschäftssprache heißt. Hast du verstanden?«
    »Klar, Jerry. Ich weiß schon, worauf du hinauswillst. Du hast mir Sweet Katy geschenkt und bist mein Freund. Ich sollte für den Mexikaner drei Pakete abholen und abliefern.«
    »Wo abholen?«
    »Am Pier 98.«
    »Wann?«
    »Morgen abend um zweiundzwanzig Uhr.«
    »Von wem?«
    »Ein mexikanischer Matrose soll sie mir geben. Ich brauche nur zu sagen: La Campesina. Das ist das Erkennungswort. Und der Matrose muß erwidern: Flamengo.«
    »Und wohin sollst du die Pakete bringen?«
    »Zur 16. East, Stuyvesant Square, Nummer 221.«
    Ich prägte mir die Adresse ein und sagte: »Paß auf, Bud, du wirst einen Haufen Dollars bekommen. Du mußt aber dafür genau das tun, was dir der Mexikaner gesagt hat. Ich hole dich am Nachmittag ab. Vielleicht habe ich noch so viel Zeit, mit dir ins Kino zu gehen.«
    »Fein, Jerry. Ich warte auf dich.«
    »Nun geh zu Sam und der braven Mammy Und erzähle ihnen, was du alles erlebt hast. Aber von unserem Geschäft kein Wort. Ich habe Kaffee bestellt. Hier sind fünf Dollar. Trinke ihn und bezahle. Was du ’rausbekommst, gehört dir.«
    »Okay, Jerry!«
    Ich kletterte in den Wagen und klemmte mich hinters Steuer. Im Osten ging die Sonne auf. Die Schlepper im Hafen heulten, die dicken Dampfer brummten den Baß dazu.
    »Hat unser Freund schon was erzählt, Phil?«
    »Kannst du reden, wenn dir der Mund verbunden ist?«
    Ich mußte lachen. Phil war offensichtlich eingeschnappt, weil er bei der Geschichte nur eine Statistenrolle spielen konnte. Außerdem wußte er noch gar nicht, was sich alles zugetragen hatte.
    Im Büro erfuhr er es dann um so ge-; v ’Hauer.
    Und der bullige Gangster sprach mit großer Bereitwilligkeit. Aber viel hatte
    er nicht zu erzählen. Den Mexikaner hatte er vor wenigen Wochen in einer Bar kennengelernt. Paredes machte ihm das Angebot, sein Beschützer zu werden. Gegen Bezahlung, versteht sich. Was Paredes trieb, wovon er lebte, das wußte der Bursche nicht.
    Ich rief den Chef in seiner Wohnung an und meldete ihm unseren Erfolg.
    »Und wie steht es mit dem Mörder, Jerry?« fragte er. Ich sah ihn im Geiste lächeln. »Sie scheinen auf einen anderen Weg geraten zu sein.«
    »Alle Wege führen nach Rom«,

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