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004 - Die Ausgestoßenen

004 - Die Ausgestoßenen

Titel: 004 - Die Ausgestoßenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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drückte sich in die Haut, die sich über Borks Gurgel spannte.
    »Es gibt wirklich keine Möglichkeit, deinen Geist zu steuern«, stellte Bork bedauernd fest, ohne einen Funken Angst zu zeigen. »Deine geistigen Kräfte machen dich leider immun gegen unsere Kontrolle.«
    Bei diesen Worten flammte nackter Hass in der Barbarin auf. Mühsam unterdrückte sie den Wunsch, ihren Gegner durch ein kurzes Zucken der Klinge ins Jenseits zu befördern. Tot konnte ihr Bork keine Fragen beantworten.
    »Sag mir sofort, was ihr mit Maddrax gemacht habt«, keuchte sie, während sie um Beherrschung rang. »Er verwandelt sich in einen von diesen schrecklichen Affenmenschen.«
    »Eine bedauernswerte Begleiterscheinung unserer Kräfte«, erklärte Bork zynisch. »Die Macht, die uns von Meetor verliehen wurde, als er sein großes Geschenk vom Himmel sandte, gibt uns das natürliche Recht zur Herrschaft über die Menschen. Leider entwickeln sich die Sklaven unter unserer Herrschaft immer mehr zurück, bis wir ab einem bestimmten Stadium die Kontrolle über ihre dumpfen Geister verlieren. Sie wenden sich dann gegen uns und verfolgen uns sogar voller Hass, wie du auf dem Käferfriedhof sehen konntest. Nur Bendrake ist in der Lage, sich mit den niederen Gedanken der Scimaro zu verbinden, deshalb müssen wir zu unserem Stamm zurückkehren. Alleine sind wir zu schwach, um unter den Sklaven zu überleben.«
    Aruula juckte es in den Fingern, Borks Überheblichkeit mit einem Schwertstreich zu beenden. Doch sie beherrschte sich.
    »Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass ich Maddrax weiterhin eurem Einfluss überlasse?« zischte sie verächtlich »Ich werde ihn jetzt in unser Fahrzeug verfrachten und euch hier zurücklassen.«
    »Das wirst du nicht«, stellte Bork in sachlichem Ton fest. »Wir brauchen euch noch.«
    Aruula verstärkte den Druck ihrer Schwertspitze, bis ein feiner Blutstrom Borks Hals hinablief.
    »Ich gehe«, knurrte sie drohend. »Und keiner von euch traurigen Gestalten wird mich dabei aufhalten.«
    Die Lippen des Ausgestoßenen spalteten sich zu einem spöttischem Lächeln, obwohl sich dadurch der Schnitt an seinem Hals noch verbreiterte. »Das brauchen wir auch nicht!«
    Ehe Aruula den Sinn seiner Worte verstehen konnte, spürte sie, wie hinter ihr ein dunkler Schatten in die Höhe wuchs. Da krallten sich auch schon zwei behaarte Pranken in ihre Oberarme und rissen sie so schnell zurück, dass sie nicht mehr dazu kam, ihr Schwert nach vorn zu stoßen. Gleich darauf wurde sie brutal zur Seite geschleudert.
    Andere Krieger wären in dieser Situation hilflos auf den Boden gekracht, doch Aruulas Reflexe waren durch unzählige Kämpfe mit den Taratzen und anderen Gegnern geschult. Instinktiv rollte sie sich über die Schulter ab und nutzte den dabei entstehenden Schwung, um nach einer Vorwärtsrolle wieder federnd auf die Füße zu springen.
    Blitzschnell wirbelte sie auf dem Absatz herum und zog ihr Schwert im Halbkreis mit sich. Ein silberner Lichtreflex sirrte durch die Luft, genau auf ihren Gegner zu, der mit ausgebreiteten Armen vor ihr stand.
    Als sie die verwachsene Gestalt erkannte, schrie Aruula entsetzt auf.
    Es war Maddrax!
    Im letzten Moment veränderte sie die Flugbahn der Klinge, so dass sie haarscharf über den Schöpf ihres Gefährten hinweg pfiff.
    Einige kurze blonde Strähnen segelten zu Boden, ansonsten blieb Matt unverletzt.
    Noch ehe sich Aruula von dem Schock erholen konnte, dass Maddrax sie angegriffen hatte, stand plötzlich Bork neben ihrem Gefährten. In der Hand des Ausgestoßenen befand sich die Beretta, deren dunkler Lauf auf die Schläfe des regungslosen Piloten gerichtet war. Aruula konnte genau sehen, wie Bork mit seinem Daumen den Sicherungshebel der Automatik zurückschob.
    »Schön ruhig bleiben«, warnte der Ausgestoßene. »Dein Freund hat mir gezeigt, wie seine Donnerhand funktioniert.«
    »Du hast ihm die Waffe gestohlen«, entgegnete Aruula vorwurfsvoll, als wenn dies noch irgendwie ins Gewicht fallen würde.
    »Ich hätte ihm auch befehlen können, sich selbst zu erschießen«, antwortete Bork kaltlächelnd. »Allerdings ist er inzwischen bestimmt schon zu dämlich, um die Waffe noch zu bedienen.«
    Maddrax ließ die Schmähung ohne äußere Gefühlsregung über sich ergehen. Er befand sich völlig in der geistigen Gewalt des Ausgestoßenen.
    Der kalte Schweiß auf der Stirn des Piloten zeigte, dass es ihn seine ganze Kraft kostete, sich überhaupt auf den Beinen zu halten. Doch unter

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