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004 - Die Ausgestoßenen

004 - Die Ausgestoßenen

Titel: 004 - Die Ausgestoßenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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geistige Kontrolle gebracht und so die Rückentwicklung ausgelöst. Nachdem Araks Familie ihren Stamm erreicht hatte, stand Maddrax - oder das, was aus ihm gewordenen war - unbeachtet neben dem Jeep.
    Wenn sie den blonden Scimaro jetzt mit sich zerrte, gab es vielleicht noch eine Chance! Vielleicht entwickelte er sich wieder zurück, wenn er nicht mehr Borks schädlichem Einfluss ausgeliefert war!
    Wenn Aruula allerdings den dumpfen Blick betrachtete, mit dem Maddrax in den Staub vor seinen Stiefeln starrte, lösten sich ihre Hoffnungen in . Luft auf. Doch sie durfte jetzt nicht den Mut verlieren, sondern musste handeln.
    »Deine Eltern vermissen dich sicherlich schon«, wandte sie sich an Arak. »Geh am besten zu ihnen. Ich besuche dich später, wenn ich ein Quartier für mich und Maddrax gefunden habe.«
    Der Junge schien zu ahnen, was sie vorhatte.
    Wenn er es nicht sowieso in ihren Gedanken las, stand es ihr vermutlich ins Gesicht geschrieben.
    »Ich hoffe, wir sehen uns irgendwann wieder«, flüsterte er traurig, bevor er ging.
    Aruula hatte keine Zeit, um ihm lange nachzusehen. Hastig umrundete sie den Jeep und nahm den apathischen Maddrax bei der Hand.
    »Los, komm«, flüsterte sie. »Wir müssen von hier verschwinden.«
    Der blonde Scimaro sah sie nur verständnislos an und grunzte. Aruula versuchte daraufhin ihre innere Gabe einzusetzen, um ihm zu befehlen, in den Jeep zu steigen. Maddrax schüttelte nur den Kopf und grunzte erneut.
    Aruulas Kräfte reichten eben bei weitem nicht an die der Ausgestoßenen heran. Es blieb ihr also nichts weiter übrig, als erneut an seinem Arm zu zerren und ihn in Richtung Beifahrertür zu drängen.
    Maddrax begehrte unwillig auf.
    »Nun komm schon, stell dich nicht so an«, schimpfte sie leise, während sie sich gegen ihn stemmte, um ihn vorwärts zu bewegen.
    Mit einem Mal kam Bewegung in seinen tumben Leib, aber anders, als es sich Aruula erhofft hatte. Grunzend riss er die Arme in die Höhe und begann auf seine Brust zu trommeln. Dabei fletschte er die Zähne und sah sie angriffslustig an.
    Aruula stieß einen leisen Fluch aus. Hastig sah sie sich um, ob einer der Umstehenden das lautstarke Gebaren ihres Gefährten bemerkte. Da sah sie bereits die Schatten von drei Mannern, die sich drohend vor ihr aufbauten. Bork grinste sie höhnisch an.
    »Du hast doch wohl nicht wirklich gedacht, dass wir dich vergessen haben?«
    ***
    Bendrake saß nachdenklich auf seinem schwarzen Edelholzthron. Seine Gedanken kreisten nur noch um die schöne Barbarin, die er draußen gesehen hatte. Endlich ein neues Gesicht in seiner Umgebung, und dann auch noch ein so schönes!
    Der Häuptling kannte die Frauen seines Volkes zur Genüge, und die, die er haben wollte, hatten auch schon das Lager mit ihm geteilt. Schließlich genoss seine jeweilige Gefährtin das Prestige, die erste Frau des Stammes zu sein. Deshalb hätte er sich jede auswählen können, die er haben wollte auch die, die bereits eine festen Bindung eingegangen waren.
    Doch Bendrake langweilten die Frauen seines Volkes. Er brauchte etwas Neues, Unbekanntes - eine Herausforderung. Und all das Verkörperte diese Aruula, die es sogar wagte, sich ihm zu widersetzen.
    Natürlich wäre es eine Leichtigkeit für ihn gewesen, ihren Widerstand zu brechen und sie an ihren langen Haaren zu seinem Lager zu schleifen. Doch dies wäre das Verhalten eines Barbaren - er dagegen war der Häuptling der Beschenkten! Zu ihm kamen die Frauen aus freien Stücken.
    Aber wer wusste schon, wie lange sich diese Aruula noch zieren würde? Er wollte nicht mehr lange auf sie warten, sondern sie sofort haben!
    Während Bendrake noch darüber grübelte, ob er hinausgehen sollte, um die Barbarin mit Gewalt zu holen, wurde sie bereits von Bork durch den in der Decke gelegenen Eingang gestoßen. Federnd kam sie auf dem Boden auf, während Bork über die Leiter eilig nach unten kletterte.
    Als Aruula nun im Moment seines größten Wunsches zu ihm geführt wurde, wusste Bendrake, dass dies ein Zeichen Meetors war!
    Es konnte doch kein Zufall sein, dass diese Schönheit gegen die Verwandlung in eine grunzende, fellbedeckte Bestie gefeit war. Nein, sie war vom Schicksal dazu auserkoren, an seiner Seite zu herrschen!
    Geräusche von Dach her lenkten Bendrake ab. Die Miene des Häuptlings verfinsterte sich, als er sah, dass Doran und Korak den blondbehaarten Affenmenschen herein brachten. Was bezweckte Bork damit?
    Ohne Zögern benutzte Bendrake seine Gabe, um in die

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