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004 - Magie der Liebe

004 - Magie der Liebe

Titel: 004 - Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Medeiros
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eindeutigen Beweisen gegen die junge Dame zu geben."
    „Unsinn", mischte sich Mr. Corwin ein. „Warum sollte das Mädchen wegen ein paar kindischer Spielereien gehängt werden?"
    Arian lächelte den ernsten alten Mann dankbar an. Sie hatte nicht erwartet, dass er auf ihrer Seite war.
    „Hängt sie!" donnerte der Constable. „Sie ist eine Frau. Sie ist Französin. Und sie ist eine Hexe. Brauchen wir wirklich noch weitere Beweise? Jedermann weiß, dass die Franzosen von Dämonen abstammen."
    In diesem einen Punkt konnte Arian Ingersoll nicht widersprechen. Sie stammte in der Tat von einem Dämon ab.
    Der streitlustige Constable begann eine ausführliche Rede über den abscheulichen Charakter der Franzosen. Mr. Corwin widersprach ihm häufig, während Mr. Hawthorne jedem zustimmte, der gerade das Wort ergriff.
    „Gentlemen!" rief Linnet. „Ich gebe mir selbst die Schuld daran, dass diese Meinungsverschiedenheit zwischen Euch entstanden ist." Er erhob sich und schritt zwischen den Stühlen auf und ab. „Leider muss ich gestehen, dass ich Euch noch nicht alle Fakten dieses Falles dargelegt habe."

    „Welche Fakten?" fragte Arian leise. Linnet ging nahe genug hinter ihrem Stuhl vorbei, um sie schmerzhaft an einer losen Haarsträhne zu ziehen. Sie biss die Zähne zusammen.
    „Nachdem ich Miss Whitewood aus dem Teich gerettet hatte, war ich gezwungen, sie mit Laudanum zu beruhigen. Mehrere Augenzeugen im Dorf können bestätigen, dass sie versuchte, mich zu erwürgen, während ich sie zu meinem Haus trug."
    Arian versuchte, nicht zu lächeln. Zur Abwechslung sprach ihr Vater einmal die Wahrheit. Sie bedauerte nur, dass sie mit ihrem Angriff keinen Erfolg gehabt hatte.
    „Um sowohl sie als auch mich selbst vor ihren - zweifellos von Dämonen verursachten - Anfällen zu schützen, bat ich Dr. Stoughton, ihr eine starke Dosis Laudanum zu geben. Unter dem Einfluss der Droge enthüllte sie mir schließlich ein dunkles und schreckliches Geheimnis."
    „Er lügt!" Arian sprang empört auf.
    Linnet legte die Hände auf ihre Schultern und drückte sie zurück auf ihren Stuhl.
    „Zeige Stärke, mein Kind", sagte er mit gespielter Besorgnis. „Leiste den Dämonen, die dich quälen, Widerstand."
    Arian presste die Lippen zusammen. Im Augenblick gab es nur einen Dämon, der sie quälte.
    Linnet ging zum Kamin hinüber, ergriff einen eisernen Schürhaken und stocherte damit im Feuer herum. Unheimliche Schatten flackerten über sein Gesicht, als er den Männern nacheinander in die Augen sah. „Es widerstrebt mir zutiefst, auch nur zu beschreiben, was ich in dieser Kammer erleben musste."
    „Bitte versucht es, Sir." Ingersoll lehnte sich aufmerksam vor.
    „Während sie einen dieser unchristlichen Anfälle erlitt, griff Miss Whitewood nach meiner Hand und zog mich mit einer schier unmenschlichen Kraft in das Bett." Eine sanfte Röte überzog Linnets Wangen.
    Arian musste zugeben, dass sie beeindruckt von seiner VorStellung war. Es war kein Wunder, dass er jahrelang sein Geld auf französischen Bühnen verdient hatte.
    „Während sie sich an mich klammerte, flüsterte sie mir in der Tat eine grauenhafte Geschichte zu." Er legte eine Hand über seine Augen, als ob er die Erinnerungen nicht mehr ertragen könnte. „Sie gestand mir, dass sie in der Nacht vor der Wasserprobe von einem finsteren Wesen in den Wäldern aufgesucht worden sei. Er habe sie zu einem Flug auf seinem Besen mitgenommen und mit unaussprechlichen Sinnesfreuden verführt, bis sie vor Lust aufgeschrien habe."
    „Ein Inkubus!" rief Ingersoll.
    „Das ist nicht wahr!" Arian sprang noch einmal von ihrem Stuhl auf.
    „Setz dich, Mädchen." Marcus' Befehl ließ sie verstummen. Er war so still gewesen, dass sie seine Gegenwart beinahe vergessen hatte. „Lass den guten Reverend sprechen. Wir werden deine Impertinenz nicht länger dulden."
    Arian ließ sich mit Tränen in den Augen auf den Stuhl sinken. Marcus' Verrat traf sie am schlimmsten von allen.

    Mr. Corwin räusperte sich. „Hört, hört. Wir haben also das törichte Gerede eines Mädchens in der Blüte ihrer Jugend, die zudem auch noch von Laudanum betäubt war. Haben Sie denn keine anderen Beweise, um dieses Kind zu verdammen, Reverend?"
    Arian wünschte sich, den klugen alten Richter umarmen zu können. Doch Linnets selbstverliebtes Lächeln zerstörte ihre Zuversicht sofort.
    „O doch, Mr. Corwin, ich habe Beweise. Nachdem sie einen dieser Anfälle hatte, verlor Miss Whitewood das Bewusstsein. Zu

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