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004 - Magie der Liebe

004 - Magie der Liebe

Titel: 004 - Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Medeiros
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diesem Zeitpunkt hielt ich es für angebracht, Dr. Stoughton zu bitten, ihren Körper nach Teufelsmalen abzusuchen."
    Arian errötete. Alle im Raum wussten, dass Teufelsmale nur an den intimsten Stellen gefunden wurden.
    Linnet nickte ihr spöttisch zu. „Die Untersuchung wurde unter Wahrung des Anstandes durchgeführt, Miss Whitewood. Die Hebamme Burke war ebenfalls anwesend."
    Ingersoll zog ein Taschentuch aus seinem Wams und tupfte sich die schweißnasse Stirn ab. „Ich verstehe nicht, warum ich nicht ebenfalls gerufen wurde, um der Untersuchung beizuwohnen."
    „Habt Ihr denn irgendein Mal dieser Art gefunden?" verlangte Mr. Corwin zu wissen.
    Linnet schüttelte traurig den Kopf. „Nein. Wir haben jedoch etwas anderes herausgefunden." Er schürzte die Lippen. „Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, ohne etwas Unziemliches zu sagen. Das Mädchen ist nicht . . . unberührt. Sie ist keine Jungfrau mehr."
    Arians Widerspruch ging in Ingersolls triumphierendem Aufschrei unter. „Wusste ich es doch!" rief er mit einem breiten Grinsen auf seinem feisten Gesicht. „Sie ist eine Hexe und eine Hure. Lasst uns ein Gericht zusammenberufen, um sie zu hängen."
    Mr. Corwin schüttelte mit besorgter Miene den Kopf. „Das wäre zu diesem Zeitpunkt unangebracht. Wir können sie nicht hängen, wenn auch nur die geringste Möglichkeit besteht, dass sie ein Kind unter dem Herzen trägt."
    Linnet zog fragend eine Braue hoch. „Besteht denn eine solche Möglichkeit, Miss Whitewood?"
    Arian blickte auf ihren Schoß herab. Sie erinnerte sich an Tristans Liebkosungen in dem dampfenden Wasser, an sein heiseres Stöhnen, als sich ihre Körper vereinigt hatten. Ihr Herz schlug schneller bei dem Gedanken, dass sie vielleicht sein Kind trug. Obwohl sie wusste, dass sie Linnet damit in die Hände spielte, konnte sie keine Scham über ihr Verhalten vortäuschen.
    Sie hob den Kopf und begegnete stolz seinem Blick. „Ja."
    Mr. Corwin erhob sich mit ernster Miene. „Miss Whitewood, wenn Ihr von einem Burschen aus dem Dorf kompromittiert wurdet, müsst Ihr uns auf der Stelle seinen Namen nennen. Ihr solltet diese Schande nicht alleine auf Euch nehmen."
    Arian schüttelte nur den Kopf, während sie seinem Blick auswich.
    Constable Ingersoll erhob sich von seinem Stuhl. Seiner Meinung nach war die Entscheidung bereits gefällt worden. „Nun gut, meine Herren. Ich werde diese Dienerin Satans mit Freuden in das Gefängnis bringen."
    „Nein", sagte Mr. Corwin. Die Autorität in seiner Stimme ließ Ingersoll innehalten.
    „Ich werde nicht zulassen, dass dieses zarte Kind einen oder auch neun Monate in einer schmutzigen Zelle verbringt."
    Marcus öffnete den Mund, schloss ihn jedoch wieder.
    Linnet bemerkte seine Gefühlsregung. „Nun, wir können von dem guten Mr. Whitewood kaum erwarten, dass er das Mädchen wieder in sein Haus aufnimmt. Sie hat bereits einmal versucht, ihn zu töten. Wenn Miss Whitewood zustimmt, kann sie bei mir bleiben, bis über ihr Schicksal entschieden ist." Er kniete sich vor ihr nieder und ergriff ihre Hände, während er ihr mit unendlicher Güte in die Augen sah.
    „Möchtest du in meinem Heim bleiben, mein Kind, oder würdest du es vorziehen, unseren Constable zum Gefängnis zu begleiten?"
    Ingersoll leckte sich erwartungsvoll über die Lippen.
    „Wie könnte ich solch ein großzügiges Angebot ablehnen?" erwiderte Arian, ohne mit der Wimper zu zucken. „Natürlich würde ich lieber bei Euch verweilen, Reverend."
    Während er etwas über Fleischeslust und Teufelswerk vor sich hin murmelte, setzte Ingersoll seinen Hut auf und verließ eilig das Haus.
    „Ich werde mit dem Constable sprechen, bevor er noch einmal den wütenden Mob zusammenruft." Mr. Corwin lächelte Arian traurig an, um ihr Lebewohl zu sagen.
    Sein dunkler Mantel flatterte im Wind, als er zusammen mit Mr. Hathorne in der Nacht verschwand.
    Marcus wurde von einer plötzlichen Unruhe gepackt. „Ich werde besser auch nach Hause gehen. Mein Vieh muss noch gefüttert werden." Eilig öffnete er die Tür und lief in den Regen hinaus, ohne Arian noch einmal anzusehen. Die Tür fiel mit erschreckender Endgültigkeit hinter ihm zu.
    Marcus stand neben seinem Pferd und blickte zurück zu Linnets Haus. Mehrere Öllampen erhellten die Fenster.
    Ein eiserner Teekessel flog an einem der Fenster vorbei. Als er angestrengt lauschte, hörte Marcus einen aufgebrachten Schrei und das scheppernde Geräusch des Teekessels, der gegen Stein prallte. Linnet

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