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004 - Magie der Liebe

004 - Magie der Liebe

Titel: 004 - Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Medeiros
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überraschten Mann auf die bärtige Wange, bevor sie zum Aufzug zurückrannte. Sie konnte nur hoffen, dass sich die Dreizehn als ihre Glückszahl erweisen würde.
    Arian öffnete die erste Glastür, an der sie im dreizehnten Stockwerk vorbeikam. Sie steckte vorsichtig den Kopf durch den Spalt und hoffte, den willkommenen Geruch von altem Leder und Moder zu riechen. Dann zog sie im letzten Moment ihre Nase zurück, als ein hektischer junger Mann in entgegengesetzter Richtung durch die Tür stürmte. Er bat sie nicht einmal um Verzeihung.
    Ängstlich ging sie ein Stück weiter und fand sich plötzlich in einem völligen Chaos wieder. Männer und Frauen rannten durch die Räume, wedelten mit Papierstapeln und brüllten sich gegenseitig Befehle zu. Der ohrenbetäubende Lärm wurde noch von unmenschlichem Klingeln, Piepen und anderen seltsamen Geräuschen untermalt. Arians Kopf schmerzte. Dieses Jahrhundert war unglaublich laut! Ihre überanstrengten Ohren schnappten nur hier und dort einige Gesprächsfetzen auf.
    „Hobbes von High Society ist auf Leitung drei, aber stellen Sie ihn, um Himmels willen, nicht durch."
    „Unsere Aktie ist schon wieder gefallen. Ich werde es ihm nicht sagen. Heute bist du dran."
    „Ich denke nicht daran. Ich habe es ihm schon gestern gesagt."
    „Hat irgendjemand den Boten gesehen, der die Delaney-Akten abholen sollte? Mr.
    Lennox wollte sie schon vor über einer Stunde dorthin schicken lassen. Oh, er wird mich umbringen. Warum erschießt mich nicht gleich jemand und erlöst mich von meinem Elend?"
    Die letzten Worte stammten von einer aufgeregten jungen Frau, die zur Bestärkung ihrer Worte den Kopf gegen ihre Tischplatte schlug.
    „Entschuldigen Sie", flüsterte Arian.
    Der Kopf der Frau fuhr hoch, und sie starrte Arian misstrauisch an. Einzelne Haarsträhnen hatten sich aus ihrem zuvor ordentlichen Knoten gelöst und standen ihr nun wild vom Kopf ab. „Was, zur Hölle, wollen Sie?"
    Arian war schockiert über diese Redeweise, brachte aber dennoch ein Lächeln zu Stande. „Ich . . . wollte nur fragen, ob Sie mir freundlicherweise den Weg zu . . ."
    „Dem Himmel sei Dank, ich bin gerettet - ebenso wie die Delaney-Akten!" Die Frau sprang auf und zog Arian durch die Menschenmenge zu einer geschlossenen Tür.
    „Warum haben Sie so lange gebraucht?" plapperte sie unterwegs, ohne auf eine Antwort zu warten. „Diese unfähige Aushilfe ist bereite hysterisch. Mr. Lennox hat schon gedroht, sie aus dem Fenster zu werfen."
    Bevor Arian auch nur ein Wort sagen konnte, hatte die Frau bereits die Tür geöffnet und sie in den dahinter liegenden Raum gestoßen. „Hier ist der Bote, auf den Sie gewartet haben, Schätzchen", erklärte sie mit einer fröhlichen Singsangstimme.
    „Außerdem sollten Sie wirklich ein paar Dollar in ein gutes wasserfestes Mascara investieren."
    Sie warf die Tür hinter Arian zu und ließ sie mit einer schluchzenden Frau allein, deren gerötete Augen rundherum mit schwarzer Farbe verschmiert waren. Sie ähnelte einem äußerst verzweifelten Waschbären. Ein summendes, blinkendes Gerät auf dem Tisch spuckte eine bedruckte Seite nach der anderen aus. Die Frau versuchte mit zittrigen Händen, die Blätter zu fangen, doch die meisten fielen auf den Boden.

    Dieser Raum war luxuriöser als die übrigen Büros eingerichtet, die Arian bisher gesehen hatte, mit einem dicken grauen Teppich und einer großen Fensterwand. Sie vermutete, dass dies nur eine Art Vorzimmer zu dem geheimnisvollen Ort war, der hinter den reich verzierten Mahagonitüren am anderen Ende des Raumes verborgen war. Arian hatte ein ungutes Gefühl, wenn sie die Türen betrachtete.
    „Verzeihen Sie, aber ich suche das Archiv", sagte sie zu der nervösen Frau. „Könnten Sie mir bitte den Weg ..."
    Die Frau hörte auf, die Papierblätter aus der merkwürdigen Maschine aufzusammeln. Eilig kam sie hinter ihrem Tisch hervor und schüttelte Arians Hand.
    Ihre tiefe Dankbarkeit war so offensichtlich, dass Arian es nicht übers Herz brachte, die Hoffnungen der Frau zu zerstören. „Und ich dachte schon, Sie würden niemals kommen", sagte die Frau erleichtert. Dann warf sie einen ärgerlichen Blick zu den geschlossenen Mahagonitüren hinüber. „Er hat mich doch tatsächlich gefragt, ob ich einen Botendienst in Sibirien angerufen hätte, weil es so lange gedauert hat", zischte sie.
    Arian wusste sofort, wer mit „er" gemeint war Bevor sie antworten konnte, wurde ein ganzer Stapel Akten in ihre Arme geworfen.

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