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004 - Magie der Liebe

004 - Magie der Liebe

Titel: 004 - Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Medeiros
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Gegenzug für ihre Geschenke hingeben müssen. Tristan hatte Arian mit sämtlichen Vorzügen einer Kurtisane verwöhnt, und trotzdem hatte er nichts dafür verlangt.
    Noch nicht, dachte sie.
    Arian nahm das durchsichtige Negligee aus der Schachtel und ließ das hauchdünne Gewebe über die Finger gleiten. Der Stoff blieb an ihrem Ring hängen. Waren das sündhafte Gewand und dieser kostspielige Ring ein Zeichen von Tristans Zuneigung oder lediglich eine Vorauszahlung für die Dienste, die er in der Hochzeitsnacht von ihr erwartete?
    Arian hatte gehofft, dass ihre Liebe zu Tristan für eine glückliche Ehe genügen würde. Viele Frauen in Gloucester hatten nicht einmal das empfunden, als sie geheiratet hatten, und vielleicht verlangte sie zu viel. Trotzdem konnte sie Tristan nicht ewige Liebe und Treue schwören, ohne zu wissen, dass er sie ebenfalls liebte.
    Nachdem sie das Negligee zu einem Ball zusammengeknüllt hatte, warf sie es achtlos in den Kamin und ging zum Aufzug hinüber.
    Die Korridore von Lennox Enterprises waren verlassen, die Büros still und dunkel.
    Arian begegnete auf ihrem Weg durch die düsteren Flure nur einmal einem Wachmann, der sie jedoch erkannte und respektvoll grüßte.
    Sie öffnete die Tür zu Tristans Vorzimmer und fand es ebenfalls verlassen vor. Einen Moment lang glaubte sie, dass er bereits seine Suite im Plaza aufgesucht habe. Dann entdeckte sie den schmalen Lichtstreifen, der unter den Mahagonitüren seines Büros zu sehen war.
    Als Arian auf die Tür zuschlich, fragte sie sich zum ersten Mal, wie sich Tristans Mutter fühlen mochte, wenn sie jeden Monat den Thronsaal ihres reichen Sohnes aufsuchte. Sicher kam sie sich vor wie eine fremde Bittstellerin, die nicht wusste, ob sie vorgelassen wurde. Plötzlich empfand Arian sogar einen Funken Mitgefühl für die Frau.
    Die Tür war nur angelehnt, und Arian öffnete sie leise. Tristan saß hinter seinem massiven Holzschreibtisch und war mit einem dicken Papierstapel beschäftigt. Die geschmackvolle Tischlampe warf einen goldenen Schein über seinen gesenkten Kopf. Da es das einzige Licht in dem großen Büro war, wirkte er seltsam verloren in den Schatten, die ihn umgaben.
    Obwohl Arian nicht das leiseste Geräusch verursacht hatte, hob er den Kopf. Sein Haar war zerzaust, und eine gold umrandete Brille saß auf seiner Nase. In diesem Moment wusste Arian, dass er niemals ein Fremder für sie sein würde. Sie kannte den Menschen, der sich hinter der Fassade des berechnenden Geschäftsmannes verbarg. Er war ihr ebenso vertraut wie der Schlag ihres eigenen Herzens.
    Doch diese Illusion wurde schnell zerstört. Tristan nahm die Brille ab und warf einen Blick auf den Terminkalender, der offen vor ihm auf dem Schreibtisch lag. „Guten Abend, Arian", sagte er kühl. „Meine Sekretärin hat mich gar nicht darauf hingewiesen, dass wir heute eine Verabredung vereinbart hatten."

20. KAPITEL
    Arian zwang sich dazu, ruhig zu bleiben. Mit gespielter Gelassenheit ging sie auf Tristans Tisch zu, bis sie vor ihm stand. „Aber wir haben eine Verabredung, sogar eine sehr wichtige. Diesen Samstag, nachmittags um zwei Uhr in der Saint Paul's Chapel."
    Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück, als ob er den Abstand zwischen ihnen vergrößern wollte. „Ich bin mir dieser Tatsache durchaus bewusst. Ich musste die Arbeitskraft eines meiner Angestellten dafür opfern. Er ist seit über einer Woche ausschließlich damit beschäftigt, die Einladungen zu verschicken."
    „Ich hoffe, es hat dir keine allzu großen Unannehmlichkeiten bereitet", antwortete Arian sarkastisch.
    „Doch, das hat es", erklärte er schroff. „Aber ich habe mich inzwischen davon erholt.
    Nun, was kann ich für dich tun? Es ist schon spät, und ich muss noch einige wichtige Berichte durchsehen."
    Wichtiger als ich, dachte Arian, die sich versteifte. Mit einem Mal wusste sie, dass sie ihn in diesem Zustand unmöglich fragen konnte, ob er vielleicht einen Funken Zuneigung für sie übrig habe. Würde so auch ihre Ehe sein? Würde sich Tristan jede Nacht in seinem Büro einschließen, während sie schlaflos in ihrem einsamen Bett lag?

    Verzweifelt suchte sie nach einer Ausrede, warum sie ihn aufgesucht hatte. Tristan hatte bereits wieder den Kopf gesenkt und schrieb Bemerkungen an den Rand seines kostbaren Berichtes.
    „Ich habe mich gefragt, ob du Rosenblütenblätter oder Orangenblüten vorziehen würdest?" sagte sie schließlich.
    „Rosenblüten", antwortete er mit einem

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