Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0042 - Der Totenbeschwörer

0042 - Der Totenbeschwörer

Titel: 0042 - Der Totenbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
geheimnisvollen Totenbeschwörer finden.«
    »Sie kennen den Kerl?«
    »Ja.«
    »Und? Ist er gefährlich?«
    Ich verkniff mir eine Erwiderung, denn ich wollte den braven Mann nicht mehr als nötig ängstigen. Myxin besaß wirklich eine außergewöhnliche Macht. Mit einfachen Dämonenbannern war er nicht zu schlagen. Wir mußten uns schon Tricks einfallen lassen.
    Bill Conolly faßte mit an. Er trug die Beine des Nachzehrers, während ich ihn unter den Achseln packte. Lester Hanson hielt uns die Tür auf. Als wir an ihm vorbeigingen, fletschte der lebende Tote die Zähne. Angstvoll wich Lester seinem Blick aus.
    Wir trugen ihn in den Keller. Diese unter der Erde liegenden Räume waren wirklich für eine Ewigkeit gebaut. Die dicken Mauern schluckten jeden Schrei. Eng und feucht waren die Gänge. Hin und wieder fielen dicke Wassertropfen von den unter der Decke entlanglaufenden Rohren. Es roch muffig.
    Lester Hanson schloß die Tür eines Verschlages auf. Licht gab es darin nicht. Wir mußten uns mit dem begnügen, was draußen vom Gang hereinfiel. Die Hälfte des Verschlages wurde von einem Kohlenhaufen eingenommen. Zwischen ihm und der Tür befand sich soviel Platz, daß der Gefesselte dort liegen konnte.
    Ich nickte beifällig. »Das müßte reichen.« Gewissensbisse, ihn auf die feuchte Erde zu legen, hatte ich nicht. Der alte Hanson war kein Mensch mehr, er spürte keine Kälte und auch keine Hitze. Er war ein lebender Leichnam.
    Als wir den Verschlag verließen, begleiteten uns seine grauenhaften Verwünschungen. Lester Hanson verschloß die Tür. Zweimal drehte er den Schlüssel herum.
    »Das müßte reichen«, sagte Bill.
    Die beiden Jungen hatte Lester Hanson auf ihre Zimmer geschickt.
    Im Hausflur standen wir uns gegenüber.
    Mir fiel der Koffer ein, der noch immer im Wagen lag.
    »Ich hole ihn«, sagte Bill. Er wollte nach draußen gehen, als die Tür aufschwang.
    Auf der Schwelle stand eine Frau.
    Elisa Hanson!
    ***
    Sie schaute uns an, runzelte die Stirn und hob überrascht die Augenbrauen. »Was ist denn hier los?« fragte sie.
    Lester Hanson trat vor. Er legte seinen Arm um ihre Schultern, doch sie blieb stocksteif stehen. »Ich werde es dir später erklären, Darling«, sagte er, »komm erst einmal herein.«
    »Ich gehe dann eben«, meinte Bill und schlüpfte durch die offenstehende Tür.
    »Warst du so lange im Ort?« fragte Lester.
    »Ja.«
    »Ist dir unterwegs, ich meine, ist dir vielleicht etwas aufgefallen. Zum Beispiel…?«
    »Was sollte mir denn aufgefallen sein?« Die Stimme der kleinen, weißhaarigen Frau klang ärgerlich.
    Ich versuchte einzulenken. »Ihr Mann macht sich eben Sorgen um Sie«, sagte ich.
    »Das brauchte er nicht. Ich bin kein kleines Kind mehr, zum Teufel. Außerdem hat mich Fred nach Hause gefahren.«
    »Wir haben keinen Wagen gehört«, sagte Lester.
    »Ich bin die letzten Yards zu Fuß gelaufen«, erwiderte Elisa spitz. »So, und jetzt möchte ich mich umziehen, bitte schön.« Sie drängte sich an ihrem Mann vorbei und schritt die Treppe hoch.
    »Verstehen Sie das?« fragte mich Lester.
    »Ich kenne Ihre Frau nicht. Aber seltsam hat sie sich schon benommen.«
    »Finde ich auch.«
    Bill kam zurück. In der rechten Hand trug er den Koffer. In der anderen meine Beretta samt Halfter. Ich schnallte mir die mit Silberkugeln geladene Waffe um.
    »Wir gehen in den Living-room«, schlug Lester Hanson vor. »Meine Frau wird sicher nachkommen.«
    Der Wohnraum war gemütlich eingerichtet. Man sah den Möbelstücken ihr Alter an.
    »Alles geerbt«, erklärte uns der Hausherr.
    Auf einer halbrunden Couch nahmen Bill und ich Platz. Lester Hanson holte Whisky aus dem Schrank und drei Gläser. »Sie trinken doch einen Schluck?«
    Wir waren einverstanden.
    Es tat gut, nach all den Aufregungen ein kleines Glas zu trinken.
    Nachdem wir die Gläser abgesetzt hatten, entstand eine Pause. Im Ofen knisterte das Holz und glühten die Kohlen. Draußen war es mittlerweile völlig dunkel geworden. Wir kamen uns vor wie auf einer hellen Lichtinsel.
    Lester Hanson unterbrach das Schweigen. »Wie geht es jetzt weiter?«
    Die Frage war an mich gerichtet, und ich gab auch die Antwort. »Mein Freund Bill Conolly und ich werden uns den Friedhof einmal näher ansehen. Dabei müssen wir zwangsläufig auf diesen geheimnisvollen Myxin stoßen.«
    »Und dann?«
    Ich lächelte sparsam. »Wir werden versuchen, Myxin auszuschalten. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Aber wie wollen Sie das schaffen?« fragte

Weitere Kostenlose Bücher