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0042 - Der Totenbeschwörer

0042 - Der Totenbeschwörer

Titel: 0042 - Der Totenbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Unterstützung. »Hol mich hier weg, Grandpa. Nimm mich mit. Schnell, beeil dich. Ich will nicht mehr hierbleiben.«
    Dagegen hatte ich einiges.
    Der nächste Schritt brachte den Nachzehrer genau auf die richtige Distanz. Er verließ sich auf seine Stärke, fühlte sich vielleicht als Übermensch, und da traf ihn meine Faust.
    Er flog wieder zurück: Auf seinem Gesicht zeichnete sich kein Schmerz ab, sondern nur ungläubiges Staunen, daß es jemand gewagt hatte, ihn zu attackieren.
    Für mich ein Zeichen, daß ich es nicht mit einem Menschen zu tun hatte. Dieser Mann war tot!
    Dämonische Kräfte und Strömungen hielten ihn am Leben. Er war eine Puppe, eine Marionette in der Hand eines Stärkeren. Ich wußte zwar nicht, wem er gehorchte, doch mir war klar, daß er einen Hintermann haben mußte, denn aus eigenem Antrieb handelte er bestimmt nicht.
    Ich beschloß, die Probe aufs Exempel zu machen.
    Doch zuvor mußte ich einen weiteren Angriff abwehren. Diesmal erfolgte er schneller, und seine nadelspitzen Nägel hakten sich an meinem Jackettärmel fest.
    Ich schleuderte ihn herum. Seine linke Hand fing ich ab, noch bevor sie mein Gesicht treffen konnte. Dann hob ich das rechte Bein, trat zu, und der Kerl wurde zu Boden geschleudert.
    Er wollte sofort wieder hoch. Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, daß Bill Conolly und Lester Hanson eingreifen wollten, doch ich hielt sie mit einem scharfen Zuruf zurück.
    Eine Waffe trug ich doch bei mir.
    Mein silbernes Kreuz. Dieser Talisman, den ich vor Jahren geschenkt bekommen hatte, war oft zum Retter in höchster Not geworden. Inzwischen war es mir gelungen, die seltsamen Zeichen zu enträtseln, die in das Silber eingraviert worden waren.
    Damit hatten die vier Erzengel ein Bollwerk gegen das Böse errichtet. Das Kreuz war solch eine starke Waffe, daß selbst Dämonen der höheren Ränge sich davor fürchteten.
    Der Nachzehrer saß am Boden. Er hatte den Kopf etwas zwischen die Schultern gezogen. Blitzschnell öffnete ich die Knöpfe meines Hemdes und streifte das Kreuz ab.
    Schwer lag das silberne Kruzifix in meiner rechten Hand. Ich drehte die Hand so, daß der Nachzehrer es anschauen mußte.
    Sein Blick traf das Kreuz!
    Augenblicklich ging eine Veränderung mit ihm vor. Der Mund klaffte noch weiter auf, das Gesicht verzerrte sich, die Augen schienen aus den Höhlen treten zu wollen, und abwehrend hob er den rechten Arm.
    Ich schlug ihn nach unten.
    »Weg!« gurgelte er. »Nimm es weg! Aaahh…«
    Ich überhörte die Worte, kniete mich hin und hielt das Kreuz dicht vor sein Gesicht.
    »Du wirst uns sagen, was los ist!« zischte ich zwischen den Zähnen hindurch. »Warum bist du aus dem Grab gestiegen?«
    »Nein – ich… weg!«
    Er heulte das letzte Wort, doch ich war unerbittlich. Wenn ich das Kreuz jetzt einsteckte, bekam er Oberwasser und legte mein Handeln als Schwäche aus. Dämonen dachten so, und deshalb blieb ich hart.
    Im Hintergrund sprach Lester Hanson. »Mein Gott«, flüsterte er, »das ist ja schrecklich…«
    Bill Conolly hielt ihn zurück. »Lassen Sie John Sinclair nur. Er kennt sich mit diesen Geschöpfen aus.«
    Der Nachzehrer zitterte und flehte. Stur schüttelte ich den Kopf. Der lebende Tote hatte eine panische Angst vor dem Silber. Vor dem Kreuz weniger. Aber in Verbindung mit dem geweihten Metall war es für den Nachzehrer tödlich.
    »Wer ist dein Herr und Meister?« fragte ich. »Wer hat euch oder dich aus dem Grab geholt? Was hast du mit Jill vorgehabt?«
    Er wand sich, rutschte weiter zurück und lag bald auf dem Boden.
    Ich machte jede Bewegung mit. Mein Blick heftete sich an seine Augen.
    »Nun…?« Meine Stimme klang drohend.
    Der Nachzehrer schwankte zwischen Angst und Treue zu seinem Meister. Die Angst siegte.
    »Ich – ich rede!« keuchte er. »Aber nimm es weg…«
    Ich entfernte das Kreuz ein wenig. Behielt es aber immer in einer drohenden Reichweite.
    Die Haltung des Nachzehrers entspannte sich ein wenig. »Er verlangt es«, sagte er. »Er will sie aus den Gräbern holen. Die Nachzehrer und die anderen.«
    »Wer ist er?«
    »Der Totenbeschwörer!«
    Ich warf Bill Conolly einen raschen Blick zu, doch mein Freund hob nur die Schultern. Er konnte mit dem Begriff auch nichts anfangen.
    »Hat der Totenbeschwörer auch einen Namen?« wandte ich mich an den Nachzehrer.
    Er schwieg, aber seinen Augen sah ich an, daß er sehr wohl einen Namen wußte, ihn jedoch nicht preisgeben wollte. Ich brachte das Kreuz wieder näher an sein Gesicht.
    »Hör

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