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0042 - Der Totenbeschwörer

0042 - Der Totenbeschwörer

Titel: 0042 - Der Totenbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lester Hanson.
    »Das ergibt immer die jeweilige Situation. Wir sind da sehr auf Improvisation angewiesen.« Ich gab Bill Conolly ein Zeichen. »Reich mir bitte den Koffer.«
    Bill gab ihn mir.
    Ich legte den Koffer auf meine Knie und öffnete den Verschluß. Dies sah leicht aus, doch wenn ein Unbefugter es versuchte, sprühte ihm ein Gas entgegen, das ihn davon abhielt, sich weiter mit dem Koffer zu beschäftigen.
    Ich gab Bill ebenfalls eine Pistole, sowie den Silberdolch und die magische Kreide. Die gnostische Gemme hängte er ebenfalls sich um. Sie hatte uns schon manches Mal gute Dienste erwiesen. Die Gemme war ein flacher Stein, der auf der Oberfläche eine stilisierte Schlange zeigte, die sich selbst in den Schwanz biß.
    Fast andächtig nahm Bill Conolly die wertvollen Sachen entgegen. Er wußte ebenso wie ich, wieviel davon abhing. Bill hatte zahlreiche Abenteuer Seite an Seite mit mir ausgefochten. Ihm war bekannt, worauf es ankam.
    »Sind Sie ein Hexenjäger?« fragte Lester Hanson plötzlich.
    »So ähnlich.«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Ich begreife das nicht. Sie kommen nach Gatway, nehmen an einer Beerdigung teil, werden mit grauenhaften Dingen konfrontiert, wogegen andere sich nicht wehren können, und Sie öffnen einen Koffer und entnehmen ihm bestimmte Verteidigungswaffen, die sicherlich sehr wirkungsvoll sind. Wie hängt das alles zusammen?«
    Ich schloß den Koffer wieder und stellte ihn neben das Tischbein. »Ein Zufall, Mr. Hanson, mehr nicht. Auf eine Geisterjagd waren wir gar nicht vorbereitet, aber das Leben schlägt oft die tollsten Saltos.«
    »Ja, das stimmt.« Lester Hanson blickte zu Boden. Ihn beschäftigte etwas, und ich bat ihn, sich auszusprechen.
    Er hob die Schultern. »Wissen Sie, Oberinspektor, es ist so. Ich bleibe hier zurück. Mit einem lebenden Toten und einem Mädchen, das ebenfalls in den unmittelbaren Einflußbereich des Grauens geraten ist. Dazu noch eine Frau, die von alldem nichts weiß, aber dennoch Fragen stellen wird. Was soll ich machen?«
    Lester Hanson hatte recht. Das war in der Tat ein Problem. Er hatte mich um Rat gefragt, und ich wollte ihm die Antwort geben. »Am besten, Sie sagen nicht alles.«
    »Und wenn sie fragt?« Er wischte sich über die Stirn. »Elisa weiß noch gar nicht, daß Jill wieder zurückgekommen ist. Irgendwann muß ich ihr das erklären. Jill wird rufen. Elisa will bestimmt nach ihr sehen, und dann bemerkt sie, daß Jill gefesselt worden ist. Ich weiß nicht, wie ich ihr das erklären soll.«
    »Versuchen Sie, Ihre Frau so lange wie möglich hinzuhalten. Wenn wir zurück sind, werde ich eine Erklärung abgeben.«
    »Hoffentlich schaffe ich das.« Er schüttelte den Kopf. »Elisa hat mir gar nicht gefallen. Sie war irgendwie komisch, so abweisend, was man von ihr sonst gar nicht gewohnt ist. Als würde sie sich mit einem Problem beschäftigen.«
    »Das ist durchaus möglich«, gab ich zu.
    »Ob ihr unterwegs irgend etwas passiert ist?«
    »Fragen Sie Ihre Frau«, meinte Bill.
    »Nein, Mr. Conolly, das werde ich nicht tun. Ich rufe Fred, den Wirt, an. Er wird mir sagen, wann Elisa ausgestiegen ist.«
    Die Worte des Mannes beunruhigten mich ein wenig. Aber wir konnten nicht im Haus bleiben, denn Myxin war die größere Gefahr. Wenn er erst die Leichen aus den Gräbern geholt hatte, gab es für uns kaum noch eine Chance, das Unheil zu stoppen. Wie ich es auch drehte und wendete, wir mußten aus dem Haus.
    Plötzlich hob Lester Hanson den Kopf. »Und wissen Sie, Oberinspektor, was mir noch aufgefallen ist?«
    »Nein.«
    »Elisa hatte Schmutz im Haar. Richtige Krumen, aber das kann auch eine Täuschung gewesen sein. Na ja, wie dem auch sei, Ihnen wünsche ich jedenfalls viel Glück.«
    Wir standen auf, überprüften noch einmal unsere Waffen und verabschiedeten uns im Flur von Lester Hanson. Seine Frau bekamen wir nicht mehr zu Gesicht.
    Leise schloß Lester Hanson die Tür hinter uns, während wir den Weg zum Friedhof einschlugen.
    Ich hätte vielleicht im Haus bleiben sollen, so aber nahm das grauenhafte Drama seinen Lauf…
    ***
    Lester Hanson zog den Schlüssel ab und steckte ihn in die Tasche seiner Hausjacke. Dann drehte er sich um, schritt am Treppenaufgang vorbei und betrat den Wohnraum.
    Er sah nicht, daß ihn seine Frau vom ersten Treppenpodest aus beobachtete.
    Sie verfolgte jede seiner Bewegungen und lächelte kalt, als sie ihren Mann in den Wohnraum gehen sah. Elisa hatte genau gehört, worüber sich Lester mit den beiden

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