Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0042 - Der Totenbeschwörer

0042 - Der Totenbeschwörer

Titel: 0042 - Der Totenbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Dämonen für eine Rolle! Ich hatte sie selbst kennengelernt, hatte ihre Grausamkeit oft genug am eigenen Leib erfahren müssen, kannte den Schwarzen Tod, den Spuk – und Myxin. Letzteren hatte ich immer für ein wenig besser gehalten, doch nun sah ich mich enttäuscht. Er war ebenso grausam wie die anderen. Es ging bei ihnen nur um Macht.
    Ich versuchte es ein letztes Mal. »Vergiß nicht, Myxin, daß mein Freund Suko und ich es waren, die dich aus deinem langen Schlaf erweckt haben…«
    Er lachte auf. »Was verlangst du, John Sinclair? Dankbarkeit? Habe ich meine Rechnung nicht schon längst beglichen? Wenn ich mich recht erinnere, so gab ich dir manchen Tip, wie du gegen den Schwarzen Tod vorgehen kannst. Ich war es, der dich auf Maringo, den Höllenreiter, aufmerksam gemacht hat. Oder hast du das vergessen?«
    »Nein, aber ich finde, es ist zu wenig!«
    Er zischte einen Fluch und machte eine unwillige Handbewegung. Hinter ihm stöhnte und ächzte jemand. Ich sah einen Schatten aus einem der Gräber steigen.
    Der erste Nachzehrer!
    Vor Wut und Hilflosigkeit biß ich mir fast die Lippen blutig. Wir hatten es nicht verhindern können!
    »Und nun darf ich um eure Waffen bitten«, sagte Myxin.
    Er wollte unsere Pistolen. Klar, er fürchtete, daß wir damit die Nachzehrer töteten.
    Bill Conolly kam ziemlich schnell der Aufforderung nach. Myxin brauchte sie nicht zu wiederholen, als er bereits in seine Tasche griff, um die Beretta herauszuholen.
    Das wunderte mich.
    Ich wollte Bill noch zurückhalten, doch es war bereits zu spät. »Da hast du die Kanonen!« brüllte er, legte auf Myxin an und feuerte.
    In den nächsten Sekunden überstürzten sich die Ereignisse. Myxin reagierte ebenso rasch wie Bill Conolly. Sogar noch schneller. Aus seinen Fingerspitzen zuckten plötzlich zwei Blitze. Spiralförmig zischten sie auf Bill zu. Funken sprühten, und mein Freund schrie auf, als die Blitze seine Schußhand umwickelten und sie nach oben rissen.
    Die Silberkugel fauchte in den Himmel. Bill wurde von der magischen Fessel zurückgeworfen und fiel auf das Grab, in dem der von uns vernichtete Nachzehrer lag. Sein rechter Arm war plötzlich mit einer silbrigen Haut übergossen. Ohne daß Bill es wollte, wurden seine Finger geöffnet. Die Beretta rutschte zu Boden. Mit dem Lauf voran blieb sie im Erdreich stecken.
    Myxin war mit meinem Freund beschäftigt. Wenn ich den Magier noch überwältigen wollte, dann jetzt.
    Ich zog und schoß!
    Zweimal drückte ich ab, schwenkte dabei den Lauf ein wenig, um sicher zu gehen, daß ich auch traf. Wenn die Kugeln Myxin auch nicht ausschalten konnte, so hoffte ich doch, daß sie ihn schwächten.
    Aber sie trafen ihn nicht einmal. Eine Handbreit von seinem Körper entfernt platzten sie auseinander und fielen in einem silbernen Sprühregen zu Boden.
    Ich sprang auf.
    Myxin lachte kalt. »Du kannst es nicht lassen, Sinclair!« Weit holte er aus, und während Bill noch unter seine magischen Fessel am Boden lag, raste der silberne Lichtspeer genau auf meine Brust zu.
    »Stirb, Sinclair!« brüllte Myxin dabei…
    ***
    Es war niemand mehr da, der sie aufhielt. Sie hörten die Worte und hielten es in ihren Gräbern nicht mehr aus. Längst hatten sie die Särge zerstört.
    Die Menschen aus dem Ort standen vor den Gräbern. Ihre Worte wurden lauter, die Beschwörungen wirksamer. Die Schwarze Magie feierte in dieser Nacht Triumphe. Die Dörfler ließen sich auch durch die Schüsse nicht stören, sondern redeten weiter. Sie, die aus den Gräbern der Nachzehrer ferngelenkt wurden, sprachen an den makabren Stätten die endgültigen Worte.
    Hände durchbrachen die Erde. Bleiche Knochen schimmerten im Mondlicht. Fetzen von Leichenhemden hingen an den untoten Körpern. Die Zombies waren bereit.
    Der Wind hatte aufgefrischt. Er fuhr zwischen den kahlen Ästen der Bäume hindurch und wehte hin und wieder ein paar Schneekristalle dem Erdboden zu.
    Der erste Nachzehrer verließ sein Grab.
    Auch bei ihm standen Mund und Augen offen. Er bewegte sich wie ein Roboter, schaute sich um und stampfte auf den Weg.
    Sein Beschwörer war zurückgewichen. Ein junger Mann aus dem Dorf, der plötzlich seinem verstorbenen Onkel gegenüberstand.
    Sie schauten sich an.
    Dann begann der Nachzehrer zu sprechen. »Komm zu mir, Jack«, sagte er krächzend und breitete seine Arme aus.
    Und Jack ging…
    ***
    Der Blitz blendete mich. Instinktiv riß ich noch meine Arme zu einer Abwehrbewegung hoch, doch mir war klar, daß ich damit

Weitere Kostenlose Bücher