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0042 - Der Totenbeschwörer

0042 - Der Totenbeschwörer

Titel: 0042 - Der Totenbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Theke.
    Lester Hanson stand auf. Er flüsterte der Witwe etwas ins Ohr und ging um den Tisch herum. Wie ich sah, schlug er den Weg zu den Toiletten ein.
    Ich erhob mich ebenfalls. Mit Hanson traf ich außerhalb des Gastzimmers zusammen. Er war ein stattlicher Mann von etwas fünfzig Jahren, hatte dichtes, schwarzes Haar und dies zu einem Scheitel gekämmt. Die Augenbrauen waren buschig, die Nase kräftig und der Mund schmal.
    »Kann ich Sie einen Augenblick allein sprechen, Mr. Hanson?« fragte ich ihn.
    Er überlegte. »Ich weiß nicht. Mrs. Thormer braucht mich in diesen schweren Augenblicken.«
    Ich zeigte ihm meinen Ausweis.
    Er lächelte. »Ich habe mir schon gedacht, daß Sie ein Kollege von Hank sind. Gut, meinetwegen. Wo?«
    Ich entdeckte einen freien Tisch nicht weit von der Theke entfernt. Dort nahmen wir Platz.
    Lester Hanson zündete sich eine dicke Zigarre an. Ich mußte schon beim Zusehen husten, so qualmte sie.
    »Okay, Oberinspektor, was wollen Sie wissen?«
    Ich fuhr mir über die Stirn. »Es hört sich an wie ein Märchen, was ich Ihnen jetzt erzähle, es ist aber keins, sondern die reine Wahrheit. Als wir von der Beerdigung kamen, passierte folgendes.«
    Ich berichtete haargenau, was Bill und mir widerfahren war. Lester Hanson hörte geduldig zu. Er gab sich jedoch nur äußerlich ruhig, innerlich mußte er sehr erregt sein. Seine Augenlider flatterten, und seine Lippen wurden sehr schmal. Er klemmte die Zigarre so stark zwischen die Finger, daß ich schon befürchtete, er würde sie zerbröckeln.
    »Und warum fragen Sie mich, Oberinspektor?«
    »Ganz einfach. Der Name Hanson stand auf dem Grabkreuz.«
    Jetzt senkte der Mann den Kopf. Er starrte auf die Tischplatte und hob die Schultern. Seine Zigarre legte er in den Aschenbecher.
    »Was ist mit Ihnen?« fragte ich. Daß ihn etwas bedrückte, sah ein Halbblinder.
    Ich schaute auf, weil ein Schatten über uns fiel.
    Es war Bill Conolly. Er brachte den Whisky mit. Ich rutschte zur Seite, so daß Bill sich setzen konnte.
    Lester Hanson hob den Kopf. Ich stellte meinen Freund vor, glaubte aber, daß Hanson gar nicht richtig zuhörte. Er war mit seinen Gedanken woanders.
    »Was ist passiert? So reden Sie doch, Mr. Hanson«, drängte ich den Mann.
    Er hob nur die Schultern. Als sich unsere Blicke begegneten, sah ich es in seinen Augen feucht schimmern. Den guten Mann mußte eine schwere Bürde drücken.
    »Bitte, sagen Sie, was geschehen ist, Mr. Hanson. Sie können zu uns Vertrauen haben. Reden Sie, auch wenn Ihnen die Dinge noch so unwahrscheinlich erscheinen.«
    »Sie sind fremd, Mister…«
    »Aber wir wollen Ihnen helfen.«
    »Kann das denn jemand?«
    »Lassen Sie es doch darauf ankommen.«
    Er überlegte und nickte dann. »Gut, Oberinspektor, Sie haben mich überzeugt. Ich will Ihnen die Geschichte erzählen. Noch nie habe ich mit einem Fremden darüber geredet, aber jetzt muß es sein. Vielleicht ist es auch besser, und man kann eine Lösung finden.«
    Er zündete sich seine Zigarre wieder an und begann zu reden. »Das alles begann mit dem Tod meines Vaters vor ungefähr drei Wochen. Wir wohnen nicht weit vom Friedhof entfernt in einem großen, alten, ererbten Haus. Ich habe drei Kinder. Jill, das Mädchen, und die beiden Jungen Gaylord und Michael. Jill ist die Älteste. Sie hat sehr an ihrem Großvater gehangen und ihn gepflegt, als er krank war. Bis zum Tod hat sie an seinem Sterbebett gesessen. Als er starb, ging es auch mit Jill rapide bergab. Sie veränderte sich, verlor an Gewicht und wurde auch seelisch krank. Aus dem lebenslustigen Mädchen – man kann sagen – wurde ein Wrack. Und das mit fünfundzwanzig Jahren. Natürlich stellten wir Fragen, aber sie antwortete nie.«
    »Haben Sie einen Arzt aufgesucht?« stellte ich die Zwischenfrage.
    »Der konnte nichts feststellen.«
    »Was geschah weiter?«
    »Unsere Tochter alterte zusehends. Sie vernachlässigte ihre Arbeit, war oft am Grab des Großvaters zu finden und hielt sich dort stundenlang auf. Die Menschen im Dorf redeten schon über sie. Man sprach bereits von einer Geisteskrankheit. Sie wissen ja, wie die Leute sind, Oberinspektor.«
    Mir fiel etwas ein. Ich dachte an das Gespräch, das die beiden Frauen vor mir geführt hatten, als wir zum Grab gingen. Ich berichtete Lester Hanson davon.
    Er nickte. »Ja, da haben die Klatschtanten über Jill geredet.«
    Ich bat ihn, weiter zu erzählen.
    »Meine Frau und ich versuchten, mit Jill zu reden. Meistens gab sie keine Antwort, aber wenn

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