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0047 - Der Alptraum-Garten

0047 - Der Alptraum-Garten

Titel: 0047 - Der Alptraum-Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich dazu entschlossen, einem Mächtigen zu dienen und ihm einen Stützpunkt auf dieser Welt zu schaffen. Denn irgendwann einmal wird er die Herrschaft übernehmen.«
    Solche Sätze kamen mir verdammt bekannt vor. Ich hatte sie schon öfter gehört. »Darf ich fragen, wer dieser Jemand ist?«
    »Ja.«
    »Asmodis?«
    »Nein, nicht der oberste Höllenfürst. Leider nicht«, fügte sie hinzu.
    »Dann ist es der Schwarze Tod!« Das war keine Frage, sondern eine Feststellung, und ich hatte damit voll ins Schwarze getroffen.
    Lydia La Grange nickte. »Ja, Monsieur Sinclair, es ist der Schwarze Tod.«
    »Dann wissen Sie auch, daß er und ich die größten Feinde sind.«
    »Natürlich, Monsieur Sinclair. Und ich werde auch dafür sorgen, daß Sie nicht mehr seine Kreise stören können. Mit anderen Worten: Sie werden die Insel lebend nicht mehr verlassen!«
    Mit so etwas Ähnlichem hatte ich gerechnet, deshalb war ich nicht überrascht, als die Frau mir meine Zukunftsperspektiven eröffnete.
    »Sie sagen nichts?«
    »Nein«, erwiderte ich lächelnd. »Noch lebe ich.«
    Die Frau lachte und nahm ein meißelähnliches Gerät auf, mit dem sie spielte. »Irgendwie muß ich Sie bewundern, Monsieur Sinclair. Sie haben Mut, und so etwas imponiert mir. Aber jeder, der diese Insel besucht hat, ist von meinen Freunden getötet worden.«
    »Dann leben diese steinernen Denkmäler also«, sagte ich.
    »Ja. Der Schwarze Tod hat ihnen das Leben eingehaucht, wenn ich es mal so nennen darf. Diese Figuren haben die Aufgabe, mich zu schützen.«
    »Nur Sie?«
    »Nein, auch ihn.«
    Die Antwort überraschte mich. Ich wußte nicht, in welche Kartei ich sie stecken sollte. »Was meinen Sie damit – auch ihn?«
    Lydia La Grange legte das Gerät weg und winkte mit dem gekrümmten Zeigefinger. »Kommen Sie, ich möchte Ihnen etwas zeigen, Monsieur Sinclair.«
    Ich trat näher.
    Die Frau ging zu einem Gegenstand, der bereits meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, da er durch ein schwarzes Tuch verdeckt war.
    Die Frau trat an den verdeckten Gegenstand, faßte das Tuch mit zwei Fingern und riß es weg.
    »Voilà«, sagte sie. »Der Schwarze Tod!«
    Ich prallte unwillkürlich zurück, als ich das Skelett sah. In meinem Herzen gab es einen Stich. Dort stand der Schwarze Tod tatsächlich vor mir, oder vielmehr eine naturgetreue Nachbildung des schrecklichen Dämons.
    Die Kopie war kleiner, sie reichte mir nicht einmal bis zur Schulter. Aber das Gerippe mit dem dunklen Schädel und den häßlichen weißen Augen war meinem Erzfeind täuschend ähnlich nachgebildet worden.
    »Nun, was sagen Sie?« Lydia La Granges Stimme klang triumphierend.
    »Wahrlich, eine naturgetreue Nachbildung«, erwiderte ich mit rauher Stimme.
    »Und nicht nur das, Monsieur Sinclair.« Die Frau blieb von einer kalten Höflichkeit. »Durch diese Nachbildung empfange auch ich seine Befehle und Botschaften. Er hat mir Ihr Kommen angekündigt, so daß ich keineswegs überrascht war, als Jean, mein Diener, Sie zu mir auf die Insel brachte. Nein, ich wußte Bescheid.«
    Mir war inzwischen klar geworden, daß ich es hier mit einer ungeheuer starken Gegnerin zu tun hatte. Ich durfte Lydia La Grange auf keinen Fall unterschätzen, denn sie konnte sich auf die Hilfe des Schwarzen Tods berufen.
    Und welch ein Gegner er war, das hatte ich schon oft genug erfahren.
    Ich starrte das Skelett an. Auch die Frau bemerkte meinen Blick und enthielt sich des Kommentars.
    Dann aber sagte sie: »Durch dieses Skelett trete ich auch mit ihm in Verbindung.«
    Meine Antwort klang leise: »Mit anderen Worten, er spricht zu Ihnen.«
    »Genau.«
    Schon seit geraumer Zeit hatte ich das Gefühl, daß sich mit den Augen irgend etwas tat. Sie schienen nicht mehr so starr zu blicken, sondern bewegten sich innerhalb der Höhlen.
    Da hörte ich die Stimme. Sie klang aus dem zahnlosen Mund der Schreckensgestalt. »Du bist also gekommen, John Sinclair. Das ist gut – sehr gut sogar. Noch nie hat jemand diese Insel lebend verlassen, wenn ich es nicht wollte. Leider bin ich durch einen unglückseligen Zufall in einer anderen Dimension gefangen, daß ich nicht selbst bei dir bin und dich vernichten kann, hast du Myxin, dem Magier, zu verdanken. Er hat zum Krieg gegen mich aufgerufen und sammelt seine Heere. Aber irgendwann werde ich ihn geschlagen haben, und dann kann ich mich mit dir beschäftigen, Sinclair falls du bis dahin noch nicht tot bist.« Ein häßliches Lachen drang aus dem Maul des Schädels.
    Hätte ich

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