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0048 - Die Dämonen aus dem Eis

0048 - Die Dämonen aus dem Eis

Titel: 0048 - Die Dämonen aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traute Maahn
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auszugehen.
    War das die fremde Truppe, von der dieser Zamorra in seinem Rundspruch gewarnt hatte?
    Aber das waren doch Eingeborene… Wie konnten Hunderte von hochqualifizierten Wissenschaftlern vor solchen Leuten Angst haben?
    Da fiel ihm die Notlandung des Helikopters ein. Ja, diese unheimlichen Leute hatten das Höhensteuer zerstört und sie zur Landung gezwungen.
    Also doch keine Eingeborenen?
    Oder Eingeborene mit magischem Zauber, der sogar vor moderner Technik nicht stoppte?
    Er schrie auf, als sich einige Köpfe der Unheimlichen über ihn neigten.
    Jetzt erst erkannte er seinen grauenhaften Irrtum.
    Es waren Totenschädel ohne Augen.
    Marty Hyde hielt den Atem an. »Was wollt ihr von mir?«
    »Steh auf… geh auf das Feuer zu«, lockten sie.
    »Wollt ihr, daß ich verbrenne?« stieß er hervor.
    »Nein, nein… komm. Wir zeigen dir, daß das Feuer dir nichts anhaben kann.«
    Sie grinsten, sie klapperten mit den Unterkiefern, sie zischten wie Schlangen.
    »Du bist unsere Beute«, sagten sie im Chor. »Dein Geist, dein Körper, auch deine Seele sind uns Untertan.«
    Marty Hyde starrte auf die gräßlichen Gesichter. Überbleibsel von Menschen, die einmal gelebt hatten.
    Hyde ahnte nicht, daß er eine unbekannte Waffe gegen die Geister in sich trug.
    Es war im Grund eine primitive Geschichte: Ein Girl aus Bronx, mit dem er kurz vor seiner Abreise geschlafen hatte, hatte ihm diesen billigen, vergoldeten Ring zugesteckt, den es in jedem Woolworth-Laden zu kaufen gab.
    Was Hyde weiter nicht wußte. Dieser Ring war geweiht, denn die Eltern dieses Mädchens waren sehr fromme Leute und hatten den Ring einem Sakrament unterzogen.
    Marty Hyde hatte inzwischen längst vergessen, daß dieser Ring in seiner Brieftasche hinter der Identity Card steckte.
    Der Zauber dieses kleinen Talmi-Schmuckstücks aber verhinderte, daß Marty Hyde sich den Dämonen ausliefern mußte.
    Sie konnten nicht Besitz von ihm nehmen. Er war stolz darauf, daß es ihm gelang, seinen Spott und seine Skepsis zu behalten. Daß es nur der Verdienst des kleinen Rings war, wußte er nicht.
    »Du hast einen starken Charakter«, flatterten die Stimmen auf ihn nieder. »Was bist du von Beruf?«
    »Reporter.«
    Sie rückten näher, so daß er kaum Atem bekam.
    »Was ist das: ein Reporter?«
    »Ich muß über die Aktualitäten Berichte schreiben.« Marty begriff nicht, warum diese Spukleute nicht wußten, was ein Reporter war.
    »Wie lange seid ihr eigentlich schon tot?« erkundigte er sich. Und im selben Augenblick, als er das fragte, kam ihm die Albernheit seiner Worte zum Bewußtsein. Noch immer war er nämlich nicht davon überzeugt, daß es sich um Geister handelte.
    »Seit 1807«, bekam er zur Antwort. »Und jetzt wissen wir auch, was du meinst, wenn du sagst, du bist ein Reporter. Du bist ein Chronist, der aufschreibt, was passiert.«
    »Ein Chronist«, raunten die anderen.
    Als Marty Hyde den Kopf zur Seite wandte und einen Blick zum Feuer warf, glaubte er seinen Augen nicht zu trauen: Soeben schlug eine der hohen Flammen über Arne Halmers zusammen.
    »Halt«, rief Marty heiser. »Was macht ihr da?«
    »Er ist überflüssig gewesen«, raunten die Stimmen. »Mit dir geschieht bald das gleiche. Wir sind unsterblich, unverletzlich… aber ihr Menschen sterbt so leicht und so schnell … Was sind die wenigen Jahre eures Lebens in der Unendlichkeit? Sie bedeuten nichts.«
    »Er hat euch doch nichts getan! Er war ein harmloser, junger Norweger!« schrie Marty auf.
    Sie preßten ihn auf den Boden nieder. »Nicht in diesem Tonfall«, drohten sie. »Du hast noch eine Galgenfrist. Warum bist du so aufsässig? Was ist an dir, daß du dich uns immer entziehst?«
    Marty Hyde verstummte.
    »Wir wollen wissen«, drängten sie, »zu welchem Zweck du mit dem großen Vogel herumgeflogen bist. Sag’ es uns. Wir kennen zwar die Antwort, denn deine Gedanken sind uns nicht fremd, aber wir brauchen eine Erklärung.«
    Marty Hyde beschloß, die Wahrheit zu sagen. Er wollte sie nicht noch ärgerlicher machen, als sie ohnehin schon waren.
    »Wir wollten zur Marquerite-Bay«, stieß er hervor. »Dort sollen sich merkwürdige Dinge zutragen. Vor ein paar Tagen verschwanden neun Wissenschaftler aus einer Station, und man fand einen Haufen Skelette. Das kleine Team von vier Leuten, das danach zur Station fuhr, wollte das Verschwinden der Gelehrten an Ort und Stelle überprüfen, doch auch sie scheinen nun Schwierigkeiten zu haben. Sie schicken völlig widersprüchliche und

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