Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0049 - Ich und der Teufel MAM

0049 - Ich und der Teufel MAM

Titel: 0049 - Ich und der Teufel MAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und der Teufel MAM
Vom Netzwerk:
schuldig.«
    »Und was halten Sie von Doktor Fox?«
    »Genau das, was ich von seiner Frau sagte. Gewiß, er trinkt und leidet an krankhafter Eifersucht — aber ein Mörder ist er nicht!«
    »Noch eine Frage, Mr. Cotton: haben Sie den Kaziken Pichale schon kennengelernt?«
    »Bis jetzt hatte ich das Vergnügen leider noch nicht.«
    »Dann beeilen Sie sich, ihn kennenzulernen. Ist Ihnen noch nicht aufgefallen, daß Mrs. Fox und der Kazike eng befreundet sind?«
    »Was sagen Sie da? Eng befreundet — das dürfte wohl übertrieben sein. Wie ich erfuhr, ist ihr Einfluß auf den alten Herren allerdings so groß, daß sie bei Differenzen mit den in Chichen Itza beschäftigten Icaiche-Indio ihm nur zuzureden braucht, damit er seinen Stammesbrüdern befiehlt, die Arbeit wieder aufzunehmen. Aber…«
    »Hat man Ihnen noch nichts davon erzählt, daß.Doktor Fox Pichale anläßlich eines solchen Schlichtungsversuches erschießen wollte?«
    »Natürlich weiß ich davon. Was ist daran so bemerkenswert? Der Doktor war wieder einmal betrunken.«
    »Und warum haßt er den Kaziken?«
    »Ich nehme an, er will jeden Verkehr seiner Frau, deren Mutter aus der Sippe der Itza vom See stammte, mit den Indios unterbinden. Sie hat einen reinblütigen Weißen geheiratet und soll ihre mütterliche Abstammung von der roten Rasse vergessen. So stelle ich mir es vor.«
    »Sie können recht haben. Übrigens bin ich eines anderen Falles wegen verhindert, nach Chichen Itza zu fahren, wie es in Anbetracht des neuen Mordes notwendig wäre. Statt meiner wird Senor Adolfo Calleja, mein Vertreter, Sie begleiten. Etwas Neues wird er nicht mehr herausbringen, Sie haben bereits getan, was Sie konnten. Aber es ist nun einmal Vorschrift.«
    Ich leerte meine Tasse und versprach, am kommenden Mittag wieder vorzusprechen. Dann ließ ich mich von einem Taxi zur Post bringen, gab das Päckchen auf und ein Telegramm an meinen Chef, Mr. High, in New York, worin ich ihm mitteilte, daß es mir noch gut gehe und die Arbeit vorwärts schreite.
    Den Rest des Tages benutzte ich dazu, mir Campeche anzusehen. Ich stieg auf die Zitadelle, von der aus man einen herrlichen Ausblick auf den Hafen und die See genießt, besuchte das Museum mit der schönsten Muschelsammlung der Welt, ein anderes mit Maya-Altertümern, ließ es mir auch nicht entgehen, mit einem Schwarm Touristen die Katakomben anzusehen, denn die Stadt wurde auf unterirdischen aus der Mayazeit herrührenden Gewölben errichtet, und ging abends in eine Revue.
    Am nächsten Morgen nahm ich Yukatan mit und kleidete ihn von Kopf bis zu den Füßen ein. Noch ahnte ich nicht, daß ich damit das Herz des verschlossenen Indio jungen erobert hatte und infolgedessen etwas erfahren und erleben sollte, was sich meine kühnste Phantasie niemals hätte träumen lassen.
    Als ich ins Büro des Comissarios trat, legte er mir ein dickes Heft vor und tippte mit dem Zeigefinger auf eine Stelle. Ich las:
    »Rivas, Juan z. Zt. Chichen Itza, erteilte Lizenz für 6,5-mm-Browning No. C-F 2378—3965 — 2. 1. 1955.«
    »Wir haben ihn!« frohlockte ich. »Also ist sein Alibi falsch!«
    »Ich würde Ihnen raten, Mr. Cotton«, dämpfte der Comissario meinen Enthusiasmus, »erst die Antwort aus Washington abzuwarten. Gewiß, belgische Brownings sind hier selten, aber noch ist der hundertprozentige Beweis nicht erbracht, daß die auf dem Wege nach Washington befindliche Waffe mit der Tatwaffe identisch ist. Juan Rivas genießt hier den besten Ruf, nichts liegt gegen ihn vor. — Bitte, unterlassen Sie in Chichen Itza alles, was den Eindruck erwecken könnte, wir hätten Rivas als Mörder der drei Studenten in Verdacht.«
    Mir stieg das Blut in den Kopf.
    »Ich hatte ganz vergessen, Sie zu fragen«, sagte ich, »ob Sie bei Ihrem letzten Besuch in Chichen Itza irgend jemand etwas von der Blutspur im Garten des Bungalows in der Santa-Maria-Avenida erzählt haben.«
    »Natürlich tat ich es nicht.«
    »Auch Juan Rivas haben Sie davon nichts erzählt?«
    »Nein.«
    »Aber er wußte es bereits.«
    Ich hatte darauf gewartet, der Comissario würde verlegen, aber ich täuschte mich. Statt dessen meinte er:
    »Ich erinnere Sie an die Bambusflöten.«
    »Er glaubte sich aber zu erinnern, Sie hätten es ihm erzählt.«
    »Er wollte sich Ihnen gegenüber nicht die Blöße geben, mit den Indios über den Fall gesprochen zu haben. Sie können sich 'darauf verlassen, daß sämtliche Indios genau wissen, was anderswo passiert ist. Wir lesen unsere Zeitungen

Weitere Kostenlose Bücher