005 - Gekauftes Glück
Kopf. „Doch jedesmal, wenn ich versucht habe, sie danach zu fragen, hat sie das Gespräch rasch in eine andere Richtung gelenkt." Er lachte. „Natürlich auf die charmanteste Art."
Ashleigh fing an, sich zu wünschen, sie hätte jetzt etwas von Marias Gewandtheit, denn die Unterhaltung hatte sich gefährlich einem Thema genähert, worüber nicht zu sprechen sie geschworen hatte. „Du ... hm ... findest Maria rätselhaft?"
„Sehr! Es gibt nichts, worauf ich den Finger legen könnte, aber ich habe das unerschütterliche Gefühl, daß sie nicht ist, was sie zu sein scheint ... oder vielleicht mehr ist, als sie zu sein vorgibt." Brett blickte Ashleigh an. „Ich nehme nicht an, daß du Licht in diese Sache bringen kannst, oder doch? Ich meine, Maria hat doch gesagt, sie sei eine langjährige Freundin deiner Familie gewesen."
Ashleigh wandte den Blick von Bretts Gesicht und hoffte, ihr Erröten sei in der Dunkelheit nicht zu sehen. „Oh, ich weiß", erwiderte sie. „Aber du darfst nicht vergessen, Brett, daß ich damals ein sehr kleines Kind war. Es gibt nicht viel, an das ich mich erinnere."
„Hm! Ja, ich nehme an, du hast recht. Vielleicht ist Patrick derjenige, mit dem ich reden sollte." Schweigend ging er eine Weile neben der Gattin her und sagte dann:
„Maria hat offenbar keine eigenen Kinder, und dennoch benimmt sie sich so mütterlich und fürsorglich wie eine Mutter. Und dann habe ich da noch dieses Gefühl..."
„Welches Gefühl?"
Er nickte. „Daß ich sie schon einmal irgendwo gesehen habe ... und sie kenne. Ich merke, daß das keinen Sinn ergibt." Er zuckte mit den Schultern.
Entschlossen, dem Gespräch jetzt eine andere Wende zu geben, gab Ashleigh zu stolpern vor.
Sofort streckte Brett die Hand aus und hielt sie fest. Und dann nahm er sie in die Arme. „Vorsichtig, Kleines!" murmelte er. „Mittlerweile trägst du eine kostbare Last unter dem Herzen."
So beiläufig sein Ton geklungen hatte, so deutlich hatten die Worte Ashleigh daran erinnert, daß sie tatsächlich eine kostbare Last unter dem Herzen trug, und zwar Bretts Kind, und plötzlich entsann sie sich anderer Worte, die über seinen zukünftigen Erben gefallen waren. Sie erinnerte sich an die verletzenden Worte, die Lady Elizabeth an einem bestimmten Morgen geäußert hatte, und im Nu empfand sie schrecklichen seelischen Schmerz. „Brett, warum hast du mich geheiratet?" flüsterte sie.
Er schwieg, die Arme noch immer um sie geschlungen, und sah den ängstlichen Ausdruck in Ashleighs Augen. Mit dieser Frage hatte sie ihn vollkommen unvorbereitet getroffen, und er war nicht sicher, ob er ihr eine rasche Antwort geben solle. Langsam, als befürchte er fast, sie könne verschwinden, falls er einen falschen Schritt machte, suchte er nach den richtigen Worten. „Wir beide kennen die vordringlichen Gründe und peinlichen Umstände unserer Hochzeit sehr genau, Ashleigh. Doch ich denke ... ich glaube, daß es darüber hinaus etwas mehr gegeben hat, etwas, das tiefer saß ..." Er zog die Hände von ihrer Taille und legte sie ihr sacht, aber fest auf die Schultern. „Du warst ... bist ... anders als jede Frau, die ich je gekannt habe, Ashleigh. Auch wenn ich das nicht mit Bewußtsein erkannt hatte, als ich dich heiratete, bin ich in den Monaten unserer Trennung mehr und mehr zu dieser Erkenntnis gelangt. Was darüber hinausgeht, so bin ich mir nicht sicher." Er seufzte und strich der Gattin dann sacht mit den Fingerknöcheln über die Wange.
„Ashleigh, warum bist du an jenem Morgen vor mir geflohen?"
Ihre blauen Augen verdunkelten sich, als sie sich in Gedanken wieder auf die Szene konzentrierte, die am Morgen der Hochzeit zwischen ihr und Lady Elizabeth stattgefunden hatte. „Sie hat gesagt, der einzige Grund, warum du ... du mich geheiratet hast, sei ... sei ..." Ashleigh biß sich auf die Unterlippe und blickte auf ihren dicken Bauch, „... daß du von mir Kinder haben wolltest."
Eine steile Falte erschien zwischen Bretts Brauen. „Wer hat dir das gesagt, Ashleigh?
Wer?"
Ein Schluchzen ließ ihn verstummen. Ashleigh senkte den Blick und wandte das Gesicht ab. „Es war Lady Elizabeth. Sie ist über den See gerudert, nachdem du weggegangen warst, um ... um dich ..."
„Elizabeth!" brauste Brett auf. „Elizabeth war an jenem Morgen bei dir?"
„Ja, und sie sagte, du könnest einer Frau nie treu sein, und es spielte keine Rolle, ob du verheiratet seist oder nicht."
„Dieses Miststück!" schimpfte er. „Sie wird so von
Weitere Kostenlose Bücher