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005 - Im Reich des Todes

005 - Im Reich des Todes

Titel: 005 - Im Reich des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Sie, was für einen Verdacht ich hege?«
    »Nein, interessiert mich auch nicht.«
    »Ich sag’s trotzdem…«
    »Sie sind aber verdammt hartnäckig.«
    Ich lächelte entwaffnend. »Das macht die Hälfte meines Erfolgs aus. Kennen Sie den Spruch nicht? Beharrlichkeit überwindet alles.«
    »Und was wollen Sie hier überwinden?«
    »Sie, Pratt.«
    »Ich versteh’ Bahnhof und Koffer klauen.«
    »Ich habe den Verdacht, Sie begrüßen die Morde an Buster Prym und Ian Parker.«
    Peter Pratt starrte mich feindselig an.
    »Und ich habe den Verdacht, daß Sie nicht richtig ticken, Ballard!«
    »Bill Carmichael und Jack Carrick wurden zu eiskalten Mördern«, fuhr ich unbeirrt fort. »Und zwar nachdem sie in der Bucht des Unheils gebadet hatten. Begreifen Sie, worauf ich hinaus will?«
    »Nein.«
    »Dann werde ich es Ihnen sagen«, erwiderte ich. »Carmichael und Carrick müssen im Wasser mit dem Bösen in Berührung gekommen sein. Es ergriff von ihnen Besitz, veränderte sie, programmierte sie auf Mord.«
    »Okay, vielleicht haben Sie damit recht«, sagte Peter Pratt. »Aber warum erzählen Sie mir das? Was hat das mit mir zu tun?«
    »Sehr viel, denke ich.«
    »Und wieso?«
    »Weil sie nämlich auch im Wasser waren.«
    »Wer behauptet das?«
    »Christopher Clark.«
    »Er hat Ihnen die Unwahrheit gesagt. Ich wollte zwar ursprünglich mit Carmichael und Carrick baden gehen, habe es mir dann aber anders überlegt.«
    »Darf man fragen, warum?«
    »Weil ich es plötzlich mit der Angst zu tun gekriegt habe, wenn Sie’s genau wissen wollen. Ich fürchtete mich auf einmal ebenso wie alle andern, ins Wasser zu gehen. Carmichael und Carrick haben mich noch ausgelacht.«
    »Schade, daß die beiden das nun nicht mehr bestätigen können, nicht wahr?«
    »Sie glauben mir nicht?«
    »Sie geben mir keine Veranlassung dazu.«
    »Dann scheren Sie sich zum Teufel.«
    »Was halten Sie von einem einfachen Test, Mr. Pratt?« fragte ich lauernd.
    Er musterte mich mißtrauisch. In seinen Augen befand sich ein Ausdruck, der mir verriet, daß der Mann unter Strom stand. Hochspannung. Peter Pratt konnte sich jeden Augenblick entladen!
    Ich ballte meine rechte Hand zur Faust und hielt sie so, daß Pratt meinen magischen Ring, dessen schwarzer Stein in der Form eines Pentagramms geschliffen war, sehen konnte.
    »Erlauben Sie mir, Sie mit diesem Ring zu berühren, Mr. Pratt?«
    Sein Blick flackerte. »Was soll das, Ballard? Finden Sie das nicht ein bißchen kindisch?«
    »Absolut nicht.«
    »Was für ein Test soll das sein?«
    »Wenn Sie die Berührung vertragen, sind Sie okay, und ich werde mich in aller Form bei Ihnen entschuldigen. Gibt es zwischen Ihnen und dem Namenlosen aber eine Verbindung, wird die Berührung mit dem Ring für Sie zur qualvollen Folter.«
    Ich trat einen Schritt vor. Pratt schnellte aus dem Sessel hoch. Seine Augen drohten mich zu durchbohren. »Sind Sie verrückt, Ballard?« schrie er. »Bleiben Sie mir mit diesem verdammten Ding vom Leib.«
    Jetzt erst recht! dachte ich und rammte die Faust vor.
    Pratt reagierte blitzartig.
    Er steppte nach rechts, meine Faust verfehlte ihn, dafür traf mich die seine. Sie war hart wie ein Hammer aus Gußeisen. Ein Schmerz explodierte in meiner Brust. Schwarze Magie! Das war der Beweis, daß er gelogen hatte. Er war nicht draußen geblieben. Er war mit Carmichael und Carrick ins Wasser gegangen, und der Namenlose hatte ihn zu seinem Gehilfen gemacht.
    Die Wucht des Schlages warf mich zurück.
    Mr. Silver fing mich auf.
    Peter Pratt kreiselte herum und ergriff die Flucht. Jeder Mensch hat Höhen und Tiefen in seinem Leben. Ich befand mich an diesem Tag bei Gott nicht in Bestform, und das machte mich wütend.
    Pratt verschwand hinter dem Caravan. Er hetzte auf die Klippen zu. Mit affenartiger Geschwindigkeit kletterte an der Felswand hoch. Trotz seines enormen Gewichts!
    Mr. Silver und ich folgten ihm. Pratt war schon oben. Er richtete sich auf, grinste höhnisch zu uns herunter. Ich riß meinen Colt aus dem Leder, richtete die Waffe auf den »schweren Burschen«, doch ich kam nicht dazu, abzudrücken. Mr. Silver schlug meinen Revolverarm nach unten.
    »Nicht, Tony!«
    »Hast du sie nicht alle?« keuchte ich. »Willst du ihn entkommen lassen?«
    »Wir brauchen ihn lebend. Es gibt viele Fragen, die er uns beantworten muß.«
    »Ich habe nicht die Absicht, ihn zu erschießen.«
    Peter Pratt rannte über die Klippenkrone. Die Perlmuttfarbe von Mr. Silvers Augen veränderte sich, wechselte auf

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