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0050 - Der Gelbe Satan

0050 - Der Gelbe Satan

Titel: 0050 - Der Gelbe Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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drückte zu.
    Wie ein Schraubstock.
    Aber auch Suko hielt sich nicht zurück, während Li-Shen daneben stand und lächelte.
    Die beiden Männer maßen ihre Kräfte. Nichts war von ihren Gesichtern abzulesen, sie blieben glatt und unbewegt. Beide setzten das ein, was sie zu bieten hatten.
    Nun zeigte sich eine Reaktion. Bei Suko und Kai-tak schwollen die Stirnadern an. Ihr Atem ging schneller, doch niemand gab nach.
    Eine Minute standen die Männer sich unbeweglich gegenüber, dann griff Li-Shen ein.
    »Es reicht«, sagte er, »ich bin zufrieden.«
    Plötzlich lächelte Kai-tak. Er schlug Suko auf die rechte Schulter, das es nur so krachte. »Wir verstehen uns, Freund!«
    Suko schlug zurück, und damit war die Freundschaft besiegelt. Er wußte jetzt, daß er sich hundertprozentig auf Kai-tak verlassen konnte. Und umgekehrt war es auch so.
    Nur hatte diese Begegnung Zeit gekostet, und das paßte Suko gar nicht in den Kram.
    Er wußte mich, seinen besten Freund, in Gefahr, doch in Hongkong galten andere Gesetze. Suko mußte sich erst wieder an die Mentalität seiner Landsleute gewöhnen.
    Wenig später rollte der goldfarbene Wagen aus der Garage. Li-Shen saß im Fond, während Suko es sich auf dem Beifahrersitz bequem gemacht hatte.
    Natürlich gab es ein Telefon und eine Klimaanlage sowie ein gutgetarntes Versteck für Waffen aller Art. Scheiben und Reifen waren kugelsicher, und die Karosserie bestand aus einem besonderen Stahl.
    Nur eine Bar besaß der Wagen nicht. Li-Shen verachtete den Alkohol. Er trank Tee oder Wasser, wenn er Durst hatte.
    Fond und Fahrerteil des Wagens waren durch eine Scheibe voneinander getrennt, die allerdings eine Schiebeklappe in der Mitte besaß, damit sich der Fahrer mit den im Fond Sitzenden unterhalten konnte.
    Suko lernte etwas von dem Verkehr in Hongkong kennen, der sich in den letzten Jahren noch gesteigert hatte. Als Europäer würde man hier glatt untergehen.
    Doch Kai-tak fuhr unbeirrt weiter.
    Und der Rolls war bekannt.
    Wagen fuhren zur Seite. Rikschafahrer blieben ehrfurchtsvoll stehen, wenn das Auto heranrollte.
    Er nahm es hin. Grüßte wie ein König nach links und rechts, lächelte und genoß es, bewundert zu werden.
    Auch Suko staunte. In einem Schmelztiegel wie Hongkong hätte er so etwas nie für möglich gehalten.
    Sie kamen zügig voran.
    Trotzdem dauerte es fast zwanzig Minuten, bis sie ihr Ziel erreicht hatten. Huangs Beerdigungsinstitut!
    Natürlich gab es vor dem Haus keinen Parkplatz, aber Kai-tak fuhr kurzerhand in die Gasse hinein und stellte den schweren Wagen mitten auf die Fahrbahn.
    Ein Mann wie Li-Shen konnte sich so etwas erlauben. Kein Polizist würde ihn deswegen aufschreiben.
    Suko und Kai-tak stiegen aus.
    Dann öffnete Kai-tak den hinteren Wagenschlag und ließ seinen Meister aus dem Wagen steigen.
    Li-Shen dankte mit einem Kopfnicken.
    Kai-tak warf den Wagenschlag zu, während Suko bereits leicht nervös an der Tür wartete.
    Die Männer traten ein.
    Kai-tak zuerst, es folgte Li-Shen und den Schluß bildete Suko.
    Das Glockenspiel über der Tür ertönte, und aus dem hinteren Teil des Raumes trat Shao hervor.
    Suko und Kai-tak schwenkten zur Seite und überließen Li-Shen die Initiative. »Womit kann ich Ihnen dienen?« fragte Shao. »Haben Sie besondere Wünsche, was das Aussuchen der Särge betrifft?«
    »Nein, schöne Blume Chinas«, erwiderte Li-Shen. »Wir suchen einen Mann.«
    Shao zeigte sich überrascht. »Ich weiß nicht, ob Sie da bei mir an der richtigen Stelle sind…«
    »Doch, das wissen wir.« Li-Shens Stimme wurde plötzlich schneidend. »Wo befindet sich John Sinclair?«
    »Wer, bitte?«
    Li-Shen blieb beherrscht. »John Sinclair. Ein Engländer. Er hat Ihr Geschäft aufgesucht.«
    »Ich habe ihn nie gesehen. Tut mir leid.«
    »Sie sind Huangs Tochter?« fragte Li-Shen.
    »Ja.«
    »Ist Ihr Vater in der Nähe?«
    »Nein.«
    »Gut, dann werden wir jetzt Ihr Geschäft durchsuchen, und Sie können uns nicht daran hindern.« Li-Shen schob Shao kurzerhand zur Seite und kümmerte sich nicht um ihr Protestgeschrei.
    »Was erlauben Sie sich? Das ist Freiheitsberaubung, was Sie hier machen. Verschwinden Sie!«
    Sie wollte Kai-tak festhalten, doch der riesenhafte Chinese faßte sie mit einer Hand an der Hüfte, hob sie hoch und stellte sie kurzerhand zur Seite.
    Suko war schon vorgelaufen. Er gelangte an die Tür, durch die auch ich zweimal gegangen war, stieß den rechten Flügel auf und betrat den Waschraum, in dem die Leichen gewaschen

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