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0051 - Horror-Kreuzfahrt

0051 - Horror-Kreuzfahrt

Titel: 0051 - Horror-Kreuzfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich.
    Er gehorchte.
    Aus den Augenwinkeln bekam ich mit, daß der Chinese die Maschinenpistole fest umkrampfte und sich umdrehen wollte, um mich vor die Mündung zu bekommen. Ich schwenkte den Arm mit der Beretta. »Laß es!« warnte ich ihn.
    Der Chinese stand still.
    »Und jetzt die Waffe weg!«
    Die Maschinenpistole prallte auf die Planken.
    Ich war zufrieden. Vorerst. Ich wußte allerdings nicht, wie es weitergehen sollte. Zwar stand der Kapitän des Schiffes vor meiner Mündung, aber den Kahn steuern, das konnte ich nicht. Ich mußte ihn zwingen, einen anderen Kurs einzuschlagen oder über Funk die Küstenwache zu alarmieren. Mit einer Pistole im Rücken würde der Kerl mir bestimmt gehorchen.
    Er schien meine Unsicherheit zu bemerken, denn ein breites Grinsen flog über sein Gesicht.
    »Und jetzt?« fragte er.
    »Das lassen Sie mal meine Sorge sein. Ich kriege Sie schon dahin, wo ich Sie haben will.«
    »Da bin ich aber gespannt.«
    »Dürfen Sie auch. Und jetzt umdrehen!«
    Er kam dem Befehl nach und zeigte mir seinen Rücken. Sorgen machte mir der Chinese. Er hatte die Waffe zwar fallen lassen, aber er sah mir nicht so aus, als hätte er schon aufgegeben. Wenn ich jetzt mit dem Kapitän losmarschierte, hatte ich den Chinesen im Rücken.
    Ich sprach ihn an. »Komm her!«
    Er rührte sich nicht. Entweder verstand er mich nicht, oder er wollte mich nicht verstehen.
    Der Kapitän lachte. Er ahnte etwas von meinen Nöten. Die Arme hielt er halb erhoben, um mich in Sicherheit zu wiegen. Von den anderen sah ich noch nichts. Besonders schwer lag mir der Bursche mit seinem umgeschnallten Colt im Magen. Dieser nachgemachte Cowboy schien verdammt gefährlich zu sein.
    »Kapitän, dann machen Sie ihm klar, daß er zu mir kommen soll«, sagte ich.
    Harper zögerte. Mich erinnerte diese Szene an ein Abenteuer, das etwa anderthalb Jahre zurücklag und mich auf die Totenkopfinsel geführt hatte. [3]
    Harper sagte irgendwas zu dem Chinesen. Was, verstand ich nicht. Der Mann nickte und machte einen Schritt nach vorn auf mich zu.
    Ich hatte vor, ihn bewußtlos zu schlagen, damit er mir nicht mehr in den Rücken fallen konnte.
    Doch es kam anders.
    Beim nächsten Schritt spielte mir der Bursche noch etwas vor, aber dann fegte sein Karatetritt mir die Waffe aus den Händen. Der Mann war so schnell, daß ich die Bewegung nicht verfolgen konnte. Hinzu kam noch ein Handikap. Ich mußte zusätzlich den Kapitän im Auge behalten.
    Ich spürte einen ziehenden Schmerz in der Hand – zum Glück hatte der Chinese sie nicht voll getroffen.
    Da sprang mich der Chinese schon an.
    Diesmal segelte ich zurück. Mit ihm zusammen. Ich prallte mit dem Rücken gegen die Reling. Zwei Hände griffen nach meiner Kehle. Ich nahm den Kopf nach vorn, und die Fingernägel schrammten an meinem Kinn entlang.
    Dann riß ich mein Knie hoch.
    Zum Teufel mit aller Fairneß, hier ging es um mein Leben.
    Der Chinese stieß pfeifend die Luft aus. Ich drehte mich, um Platz für meine Linke zu bekommen. Doch plötzlich hatte ich das Gefühl, meine Hand wäre in einen Schraubstock geraten. Mein Gegner hielt sie fest und drehte sich.
    Ich mußte die Bewegung mitmachen, doch ich kannte einen Gegengriff. Ein Tritt von mir fegte dem Burschen die Beine weg.
    Er fiel auf die Planken und ließ vor Schreck meine Hand los. Sofort war er wieder auf den Beinen, gab aber nicht acht und lief voll in meine Gerade.
    Der Chinese spielte Flieger.
    Die Reling war nicht hoch genug für ihn.
    Ein Schrei, und dann war der Körper verschwunden.
    Instinktiv sprang ich zur Seite, wollte weg aus dem Lichtschein. Es war schon zu spät.
    Harper stand da.
    Beinahe lässig hielt er die Maschinenpistole in den Händen. Der Finger lag am Abzug. In seinen Augen tobte die Wut.
    »Noch eine Bewegung, Sinclair, und es hat dich gegeben. Darauf kannst du dich verlassen.«
    Ich hob die Arme.
    Ich atmete schwer. Der kurze Kampf hatte mich angestrengt. »Und nun?« fragte ich, »willst du mich erschießen?«
    Harper wurde einer Antwort enthoben, denn im gleichen Moment nahm das Schiff Fahrt auf…
    ***
    Es war eine fantastische Nacht.
    Der Himmel hatte eine dunkelblaue Farbe angenommen. Sterne schimmerten wie kostbare Diamanten, und die Luft war lau und von besonderen Duftstoffen durchzogen.
    Suko kam sich vor wie in einem riesigen Garten, der jedoch leicht zu einer tödlichen Falle für ihn werden konnte, darüber war er sich ebenfalls klar.
    Huangs Haus lag weit oben in den Bergen. Im Norden befand sich

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