0051 - Horror-Kreuzfahrt
schmerzhaft seine Schulter.
Suko taumelte zurück.
Sofort setzten seine Gegner nach.
Mit der Handkante stoppte Suko einen herab sausenden Arm. Der Knüppel flog aus der Faust des Schlägers und wirbelte davon. Suko packte den Mann und warf ihn gegen seinen heranstürmenden Kumpan.
Beide fielen hin.
Suko kam blitzschnell über sie, und zwei Atemzüge später waren die Schläger bewußtlos.
Shao sprang zu Boden, als Suko sich aufrichtete.
»Habe ich eine Angst um dich gehabt«, flüsterte sie.
Suko rieb sich die Schulter. »Da muß dein Vater schon Männer schicken, um mich zu überwältigen.« Er deutete auf das Haus. »Ich hoffe, daß der Weg jetzt frei ist.« Shao hob die Schultern.
Von Nachteil war, daß wenig Bäume oder Büsche auf dem Gelände wuchsen. Die Strecke bis zum Haus war gut zu überblicken.
Geduckt liefen die beiden los. Diesmal übernahm Suko die Führung. Sie überquerten einen schmalen Plattenweg und erreichten einen kleinen Gartenstreifen, der an der Ostseite des Hauses entlangführte.
Shao besaß einen Schlüssel. Sie holte ihn aus der Hosentasche und lief leichtfüßig bis zur Haustür vor.
Sie passierten die Garage, den Parkplatz und blieben dann vor der gläsernen Eingangstür des fünfeckigen Bungalows stehen.
»Panzerglas«, raunte das Mädchen.
Shao schob den Schlüssel ins Schloß.
Suko drückte die Tür auf und betrat das Haus. Seine Hand hing in der Nähe der Waffe, doch er brauchte sie nicht zu ziehen. Niemand griff sie an.
Huang hatte eine Überwachungsanlage in sein Haus einbauen wollen, damit er von einem Monitor aus sehen konnte, wer ihn besuchen wollte. Bisher hatte er das Vorhaben aber noch nicht realisiert. Zum Glück für Suko und das Mädchen.
Sie betraten eine weiträumige Halle, deren Wände gefliest waren. Sie zeigten Motive aus der Geschichte Chinas. Sitzkissen und kleine Tische luden zum Verweilen ein, aber deshalb waren Suko und Shao nicht gekommen.
»Das Haus hat einen sehr tiefen Keller«, wisperte Shao. »Wir haben ihn schon oft als Lager benutzt für unsere Särge.« Sie zeigte auf eine schmale Holztür. »Dort geht es hinunter.«
Suko schritt voran. An der Tür blieb er noch einmal stehen. »Du bleibst am besten hier.«
»Nein!« Shao schüttelte den Kopf.
Mein Freund runzelte die Stirn und hob die Schultern. »Okay, wie du willst.« Verschlossen war die Tür nicht. Vorsichtig zog Suko sie auf und sah im schwachen, von unten herauf scheinenden Licht eine Wendeltreppe, die in die Tiefe führte.
Die Wand links und rechts bestand aus rauhem Putz.
Rötlichviolett schimmerte das Licht, und es wurde von zahlreichen, kleinen Lampen abgestrahlt, die unter der Kellerdecke zu kleben schienen.
Kein Stein knirschte unter Sukos Sohlen, als er die Treppe hinunterschlich. Kein Geräusch verriet ihn und Shao. Auch im Keller war es ruhig. Nichts deutete auf die Anwesenheit von Menschen hin.
Am Ende der Treppe wandte Suko den Kopf.
Shao machte ihm ein Zeichen. Geradeaus, bedeutete das. Links und rechts zweigten zwar Türen ab, aber die dahinterliegenden Räume waren uninteressant, wie das Mädchen Suko mit wispernder Stimme zu verstehen gab.
Der Gang führte in ein mächtiges Gewölbe hinein. Der glatte Beton verschwand und machte natürlich gewachsenem Stein Platz. Manchmal tropfte Wasser von der Decke und fiel klatschend auf den Boden.
Der Gang endete vor einer breiten, zweiflügeligen Holztür, die oben rund zulief. Shao brachte ihre Lippen dicht an Sukos Ohr. »Hinter der Tür liegt das Lager.« Suko nickte.
Er spürte die Spannung, die ihn erfaßt hatte und wußte, daß in den nächsten Minuten etwas geschehen würde.
Der Chinese zog die mit silbernen Kugeln geladene Beretta. Er hoffte, daß die geweihten Kugeln auch hier in Asien die Dämonen der niederen Stufe ausschalteten. Die große Tür besaß ein einfaches Eisenschloß. Da Suko bisher sämtliche Türen offen gefunden hatte, nahm er an, daß auch diese nicht verschlossen war.
Er hatte sich nicht getäuscht.
Der Chinese zögerte jedoch.
Was lauerte hinter der Tür?
Er spürte, wie sich das Mädchen an ihn drückte. Der warme Atem streifte seine Wange, und Suko wünschte sich, nicht in diesen Keller zu sein.
Irgendwie fühlte er bereits die magische Aura, die von dem hinter der Tür liegenden Raum ausging.
Eine gefährliche Aura, der Atem der Hölle…
Mein Freund drückte die Tür auf. Vorsichtig, einen Spalt nur, damit er hindurchschauen konnte.
Rotviolettes Licht, das aus den Wänden
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