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0052 - Der doppelte Dämon

0052 - Der doppelte Dämon

Titel: 0052 - Der doppelte Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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dreimal überragte.
    Bekleidet war das Scheusal mit einer roten Hose und ein paar alten, schäbigen Schuhen. Die Fratze, die an das Gesicht eines wütenden Gorillas erinnerte, verzerrte sich.
    Rooney glaubte, in einen schrecklichen Alptraum geraten zu sein.
    »Das… das ist unmöglich!« gurgelte er. »Das gibt es nicht! Heilige Madonna, was sehe ich denn da?«
    Seine Beine waren schwer wie Blei.
    Er wollte vor dem furchtbaren Ungeheuer zurückweichen, doch er brachte die Füße nicht vom Fleck.
    Erst als er seine ganze Kraft aufbot, konnte er zwei schleppende Schritte tun. Hart zuckten die Muskeln unter der glänzenden Haut des Dämons.
    Blake Rooney wurde von einer schrecklichen Angst geschüttelt. Er drehte sich um, so schnell er konnte, und als die riesige Bestie ihre Hand nach ihm ausstreckte, hetzte er schreiend davon.
    Sein Ziel war die Tür, die der unheimliche Besucher vorhin geschlossen hatte. Sein Gesicht war naß. Der Schweiß brannte in seinen Augen. Sein Herz kam mit dem Schlagen kaum noch mit.
    In wilder Panik jagte Blake Rooney durch den. Saal, der ihm noch nie so groß vorgekommen war wie an diesem Abend.
    »Hilfe! Zu Hilfe!« schrie er aus Leibeskräften.
    Er hörte hinter sich Sardo gemein lachen.
    »Hiiilfeee!«
    »Dir kann niemand mehr helfen!« dröhnte Sardos Stimme. »Du bist verloren!«
    »Gig!« brüllte Blake Rooney.
    »Gig…!«
    Seine gellende Stimme mußte im gesamten Museum zu hören sein.
    Rooney sah nicht, was hinter ihm in diesem Augenblick passierte. Der Dämon teilte sich. Sein mächtiger Oberkörper klaffte auseinander. Der ganze Körper spaltete sich in Gedankenschnelle.
    Nun gab es Sardo in zweifacher Ausführung. Der eine Dämon glich dem andern aufs Haar. Wie Spiegelbilder sahen die grauenerregenden Erscheinungen aus.
    Vier Yards lagen noch zwischen Blake Rooney und der Tür. Immer schriller rief er um Hilfe.
    Plötzlich sauste etwas an ihm vorbei. Ein eisiger Lufthauch streifte ihn. Und dann stand Sardo breit und unüberwindlich vor der Tür.
    Blake Rooney prallte zurück.
    Er wischte sich den Schweiß mit dem Ärmel vom Gesicht. Der Dämon bleckte seine kräftigen Zähne. Er lachte hohntriefend.
    »Warum passiert mir das?« stöhnte der Museumswärter verzweifelt. »Was habe ich getan?«
    Er erhielt darauf keine Antwort. Der Dämon löste sich von der Tür und näherte sich seinem zitternden Opfer.
    Abermals wirbelte Blake Rooney auf den Absätzen herum. Da übersprang sein Herz einen Schlag. Er sah den Dämon noch einmal!
    Die Scheusale nahmen Blake Rooney in die Zange. Von zwei Seiten kamen sie auf den Wärter zu.
    Und er stand in der Mitte, zitterte und merkte, wie er sich mehr und mehr einer Ohnmacht näherte.
    ***
    Gig Plummer hörte die grellen Schreie des Kollegen und rannte los. Er war zwar übergewichtig, aber über kurze Distanzen konnte er laufen wie ein Wiesel. Er hatte weder Blake Rooney noch sonst einen Menschen jemals auf diese Weise schreien gehört.
    Blake mußte in Lebensgefahr sein!
    Plummer erreichte den ersten Saal, der zu Rooneys Aufsichtsbereich gehörte. Er durchlief ihn, gelangte in den zweiten Saal.
    Die Tür zum dritten Saal war geschlossen.
    Gig Plummers Hand flog auf die Klinke. Er drückte sie nach unten. Er keuchte heftig. Die Tür ließ sich nicht öffnen.
    Und dahinter stieß Blake Rooney diese markerschütternden Schreie aus. Plummers Kopfhaut zog sich zusammen.
    Er warf seine ganze Körperfülle gegen die Tür. Viermal rannte er dagegen an. Es nützte nichts. Die Tür hielt den Anstürmen stand.
    Mit Schmerzen in der Schulter und in der Hüfte gab Gig Plummer auf. Innerlich bebend bückte er sich.
    Er warf einen Blick durch das Schlüsselloch. Im selben Moment standen ihm vor Schreck die Haare zu Berge.
    Er wurde Zeuge eines grausigen Schauspiels. Zwergenhaft klein sah Blake Rooney aus. Entsetzt. Verschreckt. Verzweifelt.
    Von links und von rechts näherten sich ihm zwei abscheuliche Titanen mit Affenköpfen, mächtigen breiten Schultern, gefährlichen Fäusten.
    Blake Rooney wankte. Er schien diesem Grauen nicht mehr gewachsen zu sein. Knurrend erreichten ihn die beiden Ungeheuer.
    Einen kurzen Augenblick lang geschah nichts.
    Doch dann fielen die riesigen Monster über den bedauernswerten Wärter her. Gig Plummer drehte durch. Er zuckte hoch, drehte sich um und hetzte davon.
    Zwei Wärter, alarmiert durch Blake Rooneys schrille Schreie, eilten auf Plummer zu.
    »Um Himmels willen, was ist geschehen?« fragten sie. »Hast du vorhin wie am

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