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0054 - Die grüne Hölle von Florida

0054 - Die grüne Hölle von Florida

Titel: 0054 - Die grüne Hölle von Florida Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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geschleudert warf er sich dem Vampir entgegen.
    Er prallte gegen den harten Körper des Blutsaugers.
    Zubin Zagarro fing ihn mit beiden Armen ab, schleuderte ihn zu Boden, riß seinen Mund weit auf, stieß ein grausiges Fauchen aus und biß zu…
    ***
    Der Mann, neben dem ich saß, hieß Captain Basil Pagett. Er war grauhaarig und rotgesichtig. Seine Stimme klang, als würde sie aus einem leeren Faß kommen, und er hatte Tatzen, die so groß waren, daß das Lenkrad des Dienst-Chevrolets in seinen Pranken mickrig aussah.
    Suko saß im Fond des Wagens.
    Neben meinem chinesischen Freund saß ein schweigsamer Sergeant.
    Captain Pagett hatte sich in der Polo longue des Baltimore Hotels angehört, was vorgefallen war. Er war mit mir sodann zum Kai gegangen, damit ich ihm an Ort und Stelle zeigen konnte, wie sich die Begegnung zwischen Clive Brook und Zubin Zagarro abgespielt hatte.
    Wir hatten Glück mit Captain Basil Pagett.
    Der Mann hatte bereits von Zubin Zagarro gehört – und er glaubte die Geschichte, die man sich von dem Vampir erzählte. Ich brauchte also nicht erst einen Zweifler zu überzeugen. Bei Basil Pagett rannte ich offene Türen ein. Draußen, am Kai, als wir beide allein waren, erzählte ich ihm einiges über meine Tätigkeit beim Yard, und ich erwähnte auch, daß mich meine Freunde manchmal »Geisterjäger« nannten.
    Captain Pagett war ein heller Kopf.
    Er erkannte sofort, daß ich für diesen Fall der richtige Mann war und er sagte mir zu, mich nach bestem Wissen und Gewissen im Kampf gegen den gefährlichen Vampir zu unterstützen.
    Wir kehrten zum Hotel zurück.
    Butch Wooley forderte lautstark, daß man Zubin Zagarro schnellstens zur Strecke bringen solle. Basil Pagett versicherte, daß er sich die größte Mühe geben würde, und dann…
    Dann kam der Sergeant mit einer Meldung, die sich wie eine Hiobsbotschaft anhörte: Ein Gangster namens Al Converse war in seiner Wohnung tot aufgefunden worden. Mord – ohne Zweifel. Ums Leben gekommen war der Verbrecher, der der Gang von Drue London angehört hatte, durch einen Biß in den Hals. Kein Tropfen Blut war mehr in seinem Körper.
    Zubin Zagarro hatte also sein Opfer gefunden.
    Deshalb saß ich nun neben dem Captain. Wir waren auf dem Weg zu Al Converses Wohnung. Auf meinen Knien lag mein Spezialkoffer. Ich bewahre darin unter anderem auf: eine Eichenbolzen verschießende Luftdruckpistole, einen geweihten Silberdolch, dessen Griff die Form eines Kreuzes hat und der außerdem mit Symbolen der Weißen Magie versehen ist, magische Kreide, eine Gnostische Gemme…
    Captain Basil Pagett raste durch die nächtlichen Straßen von Fort Lauderdale.
    »Zubin Zagarro hat uns gerade noch gefehlt«, brummte er. »Als ob es in dieser Stadt nicht bereits genug Gewaltverbrechen gibt.« Er warf mir einen raschen Blick zu. »Wie wollen Sie diesen blutsaugenden Hundesohn ausfindig machen, Sinclair? Er verkriecht sich tagsüber bestimmt in einem sicheren Versteck, und nachts, wenn er herauskommt, kann er überall in der Stadt auftauchen. Fort Lauderdale ist kein Dorf. Hier kann man nicht vom ersten Haus aus auf das letzte mit Steinen werfen. Er hat also ein weites Betätigungsfeld.«
    Ich mußte zugeben, daß ich noch nicht wußte, wie ich mich an den Vampir herantasten wollte. In dieser Hinsicht war ich gezwungen, die Zeit für mich arbeiten zu lassen.
    Wir erreichten die Straße, in der Al Converse gewohnt hatte.
    Zwei Patrolcars standen vor dem Haus.
    Wir stiegen aus. Ich nahm meinen Einsatzkoffer mit. Suko ging neben mir. Er raunte mir zu: »Hast du dem Captain schon gesagt, was du vorhast, John?«
    »Ich sag’s ihm später.«
    »Wann?«
    »Oben, in Converses Wohnung.«
    »Ob er damit einverstanden sein wird?«
    »Er wird einsehen, daß es notwendig ist.«
    Wir durchquerten den finsteren Hinterhof. An manchen Fenstern entdeckten wir Schaulustige. Einer der Nachbarn hatte, als er die Schreie und Schüsse gehört hatte, anonym die Polizei benachrichtigt. Die Cops waren unverzüglich hierher gefahren, hatten die Tür zu Al Converses Wohnung aufgebrochen und den toten Mann gefunden. Mit einer Bißwunde am Hals!
    Im zweiten Stock stand ein Cop vor der Tür.
    Der Uniformierte hatte nichts dagegen, daß wir mit Captain Pagett die Wohnung des toten Gangsters betraten.
    Basil Pagett ließ sich von einem Beamten detailliert berichten. Polizeiarzt und Polizeifotograf waren mit ihrer Arbeit bereits fertig. Wir sahen die Glassplitter, und ich konnte mir sofort vorstellen, auf

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