Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0054 - Die grüne Hölle von Florida

0054 - Die grüne Hölle von Florida

Titel: 0054 - Die grüne Hölle von Florida Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
Vom Netzwerk:
Luft an, als ich den Pfahl auf die Brust des Gangsters setzte.
    »Okay, John!« stieß Suko hervor. »Tu es!«
    Der Vampir stieß einen entsetzlichen Todesschrei aus. Er riß die Augen auf. Sein Gesicht verzerrte sich zu einer grausigen Fratze. Er versuchte sich aufzubäumen, doch Sukos Schwergewicht hielt ihn nieder. Als der Schrei des Untoten erstarb, starb auch das Böse in ihm. Er entspannte sich und lag still. Nichts mehr war von ihm zu befürchten.
    Captain Pagett riß mit bleichem Gesicht die Tür auf. Mit flackernden Augen starrte er mich an.
    Ich sagte beruhigend: »Es ist vorbei, Captain. Er ist erlöst.«
    ***
    Zubin Zagarros Hunger war gestillt. Der Vampir leckte sich zufrieden die Lippen. Nachdem er den Gangster getötet hatte, war er aus dessen Wohnung geflogen. Nun saß er auf dem Dach des gegenüberliegenden Hauses und beobachtete, was in Al Converses Wohnung geschah.
    Er sah einen schwarzhaarigen Chinesen und einen großen blonden Mann, der einen Koffer bei sich trug.
    Das Bild, das Zubin Zagarros Augen aufnahmen, leitete der Geist des Vampirs auf telepathischem Wege ins Reich der Finsternis. Von dort erfuhr er umgehend, daß er es hier mit dem Geisterjäger John Sinclair und dessen Partner Suko zu tun hatte. Und man riet Zubin Zagarro, sich vorzusehen, denn Sinclair und Suko seien zwei äußerst gefährliche Gegner.
    Zubin Zagarro war klug genug, eine solche Warnung nicht zu ignorieren.
    Er hatte nicht die Absicht, sich mit John Sinclair anzulegen.
    Es war vernünftiger, diesem Mann aus dem Weg zu gehen.
    Irgendwann würde der Geisterjäger aufgeben und nach England zurückreisen. Er konnte nicht ewig hier in Fort Lauderdale bleiben.
    Darauf baute Zubin Zagarro seinen Plan auf.
    Seit er wieder frisches Blut getrunken hatte, war seine Gier kaum unter Kontrolle zu halten. Er wollte sich noch in dieser und in den kommenden Nächten Opfer holen und sie in seine Erdhöhle bringen.
    Zubin Zagarro beobachtete, wie John Sinclair dem Untoten den Holzpfahl auf die Brust setzte.
    Er sah, wie Suko den Gangster niederpreßte.
    Und dann schlug John Sinclair zu!
    Zubin Zagarro stöhnte auf. Ihm war, als hätte er den Holzpfahl auf dem eigenen Körper gespürt. Wut wallte in ihm auf.
    Er schwang die Fäuste hoch und knirschte laut mit den Zähnen. Vielleicht war es nicht richtig, John Sinclair aus dem Weg zu gehen. Vielleicht wäre es der Sache des Bösen dienlicher gewesen, diesen gefährlichen Geisterjäger zum Kampf zu stellen und ihn zu vernichten.
    Die letzte Entscheidung war noch nicht gefallen. Aber Zubin Zagarro wollte nichts überstürzen. Die Sache wollte wohl überlegt sein, denn der geringste Fehler konnte ihn, den Vampir, das Leben kosten.
    Mit einer schnellen Bewegung richtete sich Zubin Zagarro auf.
    Er breitete die Arme aus.
    Sie wurden zu Fledermausflügeln. Sein Körper veränderte sich, bedeckte sich mit Haaren, und dann erhob sich der Vampir in die Lüfte, ohne daß ihn jemand bemerkte.
    Er überquerte die Kanalstadt, war auf dem Weg zu seinem ersten Opfer.
    Kraftvoll peitschte er die Luft mit seinen Flügeln. Unter ihm lag der Stadtrand von Fort Lauderdale.
    Wenige Augenblicke später sank der große schwarze Körper etwas tiefer. Das Ziel war fast erreicht.
    Ein Blockhaus!
    Eingebettet in wild wuchernde Natur. Üppige Vegetation schmiegte sich um das Gebäude aus Holz.
    Hier, in der grünen Hölle von Florida, wohnte Ed Melville.
    Ihn wollte sich Zubin Zagarro holen…
    ***
    Es war weit nach Mitternacht, als wir wieder das Baltimore Hotel betraten. Wir fuhren mit dem Fahrstuhl zur sechsten Etage hoch. Obwohl wir beide abgekämpft waren, kam Suko nicht mit zu mir auf einen Drink. Wir wußten, daß wir trotz unserer Müdigkeit noch nicht hätten einschlafen können. Dazu war uns das, was wir in Al Converses Wohnung erlebt hatten, zu sehr an die Nieren gegangen.
    Während Suko die Gläser füllte – ich hatte mir gleich bei unserer Ankunft eine Flasche Scotch aufs Zimmer bringen lassen –, zündete ich mir eine Zigarette an und setzte mich in einen der weichen Sessel.
    Ich wollte mit Suko gemeinsam überlegen, wie wir gegen Zubin Zagarro vorgehen sollten.
    Captain Pagett hatte recht. Fort Lauderdale war kein Dorf. Hier wohnten 140.000 Einwohner.
    Wie sollten wir Zubin Zagarros Aufmerksamkeit auf uns lenken? Wie brachten wir ihn dazu, daß er uns attackierte?
    Suko servierte die Drinks.
    Plötzlich klopfte es zu dieser späten Stunde an der Tür. »Ja, bitte?« rief ich erstaunt.
    Die Tür wurde

Weitere Kostenlose Bücher