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0054 - Die grüne Hölle von Florida

0054 - Die grüne Hölle von Florida

Titel: 0054 - Die grüne Hölle von Florida Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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müsse unbedingt die Polizei einschalten.
    Daraufhin lachte Ed Melville ihn aus. »Glauben Sie im Ernst, daß die Polizei etwas gegen Zubin Zagarro ausrichtet?«
    »Das weiß ich nicht«, brummte Wooley verdrossen. »Jedenfalls muß irgend etwas gegen diesen Teufel unternommen werden!«
    Suko gab mir mit einem Zeichen zu verstehen, daß es Clive Brook nicht eben rosig ging. Ich machte dem Jungen den Vorschlag, zu Bett zu gehen. Er nickte kaum merklich, und Suko und ich brachten ihn auf sein Zimmer. Butch Wooley schickte uns den Hotelarzt. Der Doc gab dem Sänger eine Beruhigungsspritze und versicherte uns, daß sich Brook bis zum Morgen wieder erholt haben würde.
    Als wir wieder die Polo longue betraten, hatte Ed Melville aufgehört, Butch Wooley mit Vorwürfen zu überhäufen.
    Die Polizei war bereits verständigt. Man wartete auf ihr Eintreffen.
    Während dieses Wartens machte sich Barry Nelson Vorwürfe. Clive Brooks Erlebnis hätte nicht geschehen müssen, meinte er. »Wenn ich mich nicht mit ihm gestritten hätte, hätte er keine Veranlassung gehabt, das Hotel zu verlassen. Dann wäre ihm die Begegnung mit Zubin Zagarro erspart geblieben.«
    Wooley hatte zwar genug eigene Sorgen, aber er legte dem Jungen die Hand auf die Schulter und sagte eindringlich: »Mensch, Barry, mach dich bitte nicht verrückt. Du kannst wirklich nichts für all das. Außer mir hat niemand Schuld. Hör auf, dich zu quälen. Denk an morgen. An den Wettbewerb. Konzentriere dich nur darauf und auf sonst gar nichts, okay? Clive wird über den Schock hinwegkommen – und ich bin sicher, daß sich das, was geschehen ist, nicht mehr wiederholen wird.«
    Suko hob seine Fäuste. Mit grimmiger Miene sagte er: »Wir kriegen Zubin Zagarro, darauf können Sie sich verlassen. Und John Sinclair wird ihn vernichten.«
    Rachel March warf mir einen bewundernden Blick zu. »Fühlen Sie sich dazu tatsächlich in der Lage, John?«
    Suko machte den Fehler, mit meinen Erfolgen zu protzen. Dadurch sanken seine Chancen bei der hübschen Journalistin noch mehr, und in gleichem Maße stiegen die meinen, die ich jedoch nicht zu nutzen beabsichtigte.
    »Was sind diese Vampire eigentlich für Wesen?« fragte Rachel.
    Yvonne Burnett und Carol Jones erwarteten mit Interesse meine Antwort.
    »Vampire«, erläuterte ich, »sind weder tote noch lebende Körper, die sich nachts aus ihren Gräbern erheben und das Blut der Lebenden saugen. Sie entziehen ihren Opfern, die dann ihrerseits zu Vampiren werden müssen, schnell oder nur allmählich ihr Blut. Es ist ihnen häufig möglich, sich in eine Fledermaus zu verwandeln. Sie legen große Strecken in ganz kurzer Zeit zurück. Wenn ihre grauenhafte blutige Mahlzeit zu Ende ist, verkriechen sie sich wieder in ihrem Versteck. Gleichgültig, wie lange sie schon begraben sind, Vampire sehen stets so aus, als wären sie noch am Leben. Knoblauch, Salz oder ein Kruzifix können sie vertreiben, aber wenn man sie vernichten will, sollte man ihnen einen Pfahl durch ihr Herz treiben.«
    »Anders kann man sie nicht töten?«
    »Doch. Sie vertragen zum Beispiel kein Tageslicht. Und fließendes Wasser bringt sie gleichfalls um ihr unseliges Leben.«
    Rachel March blickte auf ihre schlanken Finger. »Angenommen, es gelingt Ihnen nicht, den Vampir zur Strecke zu bringen, John, was dann? Wird dann in Fort Lauderdale eine Vampirepidemie ausbrechen?«
    »Daran«, erwiderte ich unangenehm berührt, »möchte ich lieber nicht denken.«
    ***
    Flucht! Als wären tausend Teufel hinter ihm her, hetzte Al Converse die Stufen hinauf. Mehrmals stolperte er. Doch er fing sich immer wieder am Geländer.
    Nur einmal nicht.
    Da knallte er voll hin.
    Aber die Panik trieb ihn sofort wieder hoch. Atemlos erreichte er den ersten Stock. Er wohnte im zweiten Stock. Weiter! hallte es in ihm. Weiter! Schneller! Schneller! Er schaute nicht, ob der Unheimliche hinter ihm war. Sein starrer Blick war nach oben gerichtet.
    Endlich erreichte er die zweite Etage. Sein heftiger Pulsschlag drohte die Gelenke zu zersprengen. Sein Herz schien hoch oben im Hals zu schlagen. Er japste verstört nach Luft. Mit zitternder Hand hielt er den Peacemaker. Die Waffe schien plötzlich zentnerschwer zu sein.
    Hastig holte er die Wohnungsschlüssel aus der Hosentasche.
    Gott, wie lange brauchte er, bis er den Schlüssel endlich im Schlüsselloch hatte. Nervös drehte er ihn herum. Keuchend stieß er die Tür auf. Er warf sich förmlich in die Wohnung und schleuderte die Tür hinter sich

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