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0058 - Kalter Rauch und heißes Blei

0058 - Kalter Rauch und heißes Blei

Titel: 0058 - Kalter Rauch und heißes Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalter Rauch und heißes Blei
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Überführung ins Staatsgefängnis mehr möglich, und da habe ich ihn behalten.«
    Das hatte der Chef fein gemacht. Ich stieg in den Lift und ließ mich hinaufbringen bis unters Dach, wo unsere Funk- und Fernschreiberzentrale lag.
    Phil sah mich aus entzündeten Augen an. Er war wohl kaum zum Schlafen gekommen.
    »Da habt Ihr mir einen netten Job aufgehalst«, schimpfte er. »Ich stehe mit der Polizei sämtlicher Staaten in Verbindung, und überall hat man die Dummond mit Andy gesichtet!«
    »Und wo sind die beiden wirklich?«
    Phil ging zu einer Karte, die er sich an die Wand geheftet hatte. »Ungefähr in diesem Gebiet. Zurzeit bewegt sich der Wagen mit Celia Dummond am Steuer südwärts. Man wird sie schon fassen.«
    »Da müssen sie aber fast ununterbrochen gefahren sein, wenn sie jetzt schon so weit gekommen sind! Hoffentlich kriegen sie die beiden. Daran hängt allerhand, und ich sehe kaum eine Möglichkeit, den Fall wieder aufzurollen, wenn wir-Tate nicht haben. Meinen besten Zeugen hat man heute Nachmittag erschlagen, und es ist zweifelhaft, dass Lieutenant Morris etwas über den Täter herausbekommt.«
    Phil schien übermüdet zu sein, aber jetzt richtete er sich von Neuem auf, als hinge es nur von seiner Wachsamkeit ab, dass irgendwo in den-Vereinigten Staaten die Besatzung von ein paar Funkstreifenwagen die Flüchtigen fangen könnten.
    »Soll ich dich ablösen?«, fragte ich, aber Phil schüttelte abwehrend den Kopf.
    »Habe ja nichts zu tun hier«, meinte er. »Halb so schlimm!«
    Ich dachte mir mein Teil - vermutlich hätte ich ebenso jedes Angebot, mich abzulösen, in den Wind geschlagen. Wenn wir so in einer Sache drinstecken, können wir einfach keine Ruhe geben, bis das Ziel erreicht ist. Man könnte es mit dem Wort »Jagdfieber« erklären, aber es ist mehr als das. Wir haben uns so in unsere Aufgabe, das Verbrechen zu bekämpfen, wo wir es treffen, verbissen, dass uns eine ungelöste Sache jede Ruhe nimmt.
    ***
    Im Zellentrakt öffnete mir der Schließer die Zelle Bill Serras.
    »Na?«, sagte ich. Serra blickte mich zuerst nicht an, dann fuhr er auf einmal hoch und begann unflätig über die Methoden zu schimpfen, mit denen man beim FBI die Leute ins Gefängnis brächte. Eine Weile ließ ich ihn reden, dann stoppte ich ihn: »Serra - Sie sind von einem Richter der Vereinigten Staaten rechtskräftig verurteilt worden, vorerst zu ein paar Tagen Haft. Dass Sie in einer FBI-Zelle sitzen, kann Ihnen egal sein, denn im staatlichen Gefängnis hätte ich Sie genauso zum Verhör gebracht wie hier.«
    »Was wollen Sie denn noch?«, schrie er mich an. »Ich bin verurteilt, ja, und ich sitze meine paar Tage Haft ab. Und dabei will ich nicht gestört werden - ich kann eure grinsenden Fratzen nicht mehr sehen!«
    Dafür hätte ich ihm am liebsten eine gelangt, aber das kommt natürlich bei uns nicht infrage. Stattdessen blaffte ich ihn an: »Auf die paar Tage Haft werden ein paar Wochen Haft folgen, Serra. Und dann kommt eine Gerichtsverhandlung, und wenn mich nicht alles täuscht, wird man Sie in dieser Verhandlung zu etlichen Jahren Zuchthaus verurteilen.«
    »Ph…«, machte er, aber ich ließ ihn nicht ausreden.
    »Zuchthaus ist wesentlich unbequemer, Serra, und vielleicht sehnen Sie sich noch einmal in diese lauschige Zelle beim FBI zurück.«
    »Was soll ich im Zuchthaus?«, fragte er aufsässig, aber doch ein bisschen unsicher. Ich lächelte ihn freundlich an.
    »Darüber nachzudenken, was man alles mit einem Stückchen Federdraht, einem altmodischen Gasanzünder und einer Flachzange zurechtbasteln kann.«
    Er schwieg betreten. Er brauchte ein ganze Weile, bis er antworten konnte: »Weiß nicht, was Sie damit meinen.«
    »Mario Lewis wird es Ihnen verraten. Der Radiohändler aus der Siedlungsstraße sechs.«
    »Lewis? Kenne keinen Lewis.«
    Ich merkte, dass er sich darauf versteifte, zu leugnen. Leider hatte er damit wahrscheinlich Glück, solange ich ihn nicht Lewis gegenüberstellen konnte und damit war es ein für allemal vorbei. Leider. Deshalb musste ich abbrechen und es auf eine andere Tour versuchen.
    »Dass man drauf und dran ist, Ihren Freund Tate mit der kleinen Celia herzubringen, wissen Sie auch noch nicht«, sagte ich.
    Er sah mich schief an.
    »Ist mir doch egal!«
    Ich stand auf.
    »Soll ich Edna etwas bestellen, Bill?«, fragte ich freundschaftlich. »Ich werde sie heute Abend noch einmal besuchen. Vielleicht kann sie mir etwas über Ihren Freundeskreis mitteilen. Wenn Sie eine Bestellung

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