Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
006 - Der Teufelsbeschwörer

006 - Der Teufelsbeschwörer

Titel: 006 - Der Teufelsbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Er nahm die Herausforderung an. Der Wodka trieb ihn dem Schrecklichen entgegen.
    »Dir werde ich’s zeigen!« blaffte er und wuchtete sich vorwärts.
    Der Teufelsmönch reagierte blitzschnell. Seine Peitsche holte aus und traf Hayes in die Mitte der Stirn. Der Zuhälter stöhnte auf. Ihm war, als hätte ihn jemand mit einem Vorschlaghammer gegen den Kopf gehauen. Ein dunkelroter Fleck bildete sich da, wo die Höllenpeitsche getroffen hatte.
    Hayes fiel auf die Knie.
    Ein zweiter Schlag schleuderte ihn zur Seite. Aber er blieb nicht liegen, sondern sprang sofort wieder auf. Den Schmerz im verletzten Arm vergessend, stürzte er sich auf den Teufelsmönch.
    Er hieb dem Unheimlichen seine Fäuste ins abstoßende Gesicht.
    Der Mönch wich zurück. Hayes dachte, das Schreckenswesen wäre seinem vehementen Angriff nicht gewachsen.
    Er warf seine ganze Wut in die Waagschale, riskierte viel zuviel – und verlor. Ein fürchterlicher Peitschenhieb zwang ihn erneut auf die Knie, und dann nahm der Mönch für einen tödlichen Schlag Maß.
    Die schwarze Höllenpeitsche zischte durch die Luft, traf den Hals des Betrunkenen, ringelte sich blitzschnell um diesen und schnürte die Kehle ab.
    Timothy Hayes quollen die Augen aus den Höhlen. In diesem schrecklichen Moment begriff er, daß seine letzte Stunde geschlagen hatte. Von einer Sekunde zur andern war er nüchtern. Der Rausch war verflogen. Er begriff, daß er verloren war, wenn es ihm nicht gelang, die Peitsche von seinem Hals herunterzukriegen.
    Verzweifelt kämpfte er ums nackte Überleben.
    Er war zu schwach.
    Er wollte um Hilfe brüllen, doch kein Laut kam über seine bebenden Lippen. Ein immer lauter werdendes Brausen erfüllte seinen Kopf. Er wußte, daß das Ende nahe war, wollte es aber nicht wahrhaben.
    Seine Hände zitterten durch die Luft. Eine hilflose Geste.
    Die Kräfte verließen ihn, seine Gesicht verzerrte sich, die Zunge hing ihm aus dem Mund. Er hatte das Ende vor Augen.
    Als er zusammensackte, stieß Patty Febbey einen gellenden Schrei aus. Doch auch damit war Timothy Hayes nicht mehr zu retten.
    ***
    Der Schrei kam von der Kneipe. Roxane und ich wechselten einen hastigen Blick. Die Teufelsmächte schienen sich nicht weit von ihrer verfluchten Kapelle entfernt zu haben.
    Wir stürmten los. Ich warf die magische Streitaxt in den Kofferraum meines Peugeot, das war fast kein Aufenthalt. Dann hetzten wir weiter, wurden von einer Wasserwelle auf die Kneipe zugetragen. Am Himmel setzte ein dröhnender Trommelwirbel ein, als wollte er lautstark verkünden: Jetzt wird’s spannend!
    Roxane und ich erreichten die Kneipe.
    Ladies first – das hatte hier keine Gültigkeit. Ich ließ der Hexe aus dem Jenseits nicht den Vortritt. Es widerstrebte mir, mich hinter einem Mädchen zu verstecken. Gleichheit der Geschlechter, ja. Aber wir Männer sollten in manchen Belangen doch ein wenig gleicher sein. Beim Kampf zum Beispiel, beim bedingungslosen Einsetzen des Lebens!
    Mein Herz hämmerte hoch oben im Hals.
    Daß wir die Spur der Teufelsmönche so schnell wiederfinden würden, hätte ich mir nicht träumen lassen. Dieses Geschenk des Schicksals mußten wir nützen. Ich federte als erster in die Kneipe, riß einen Regenschleier mit mir hinein. Männer und Frauen standen wie Zinnsoldaten in einer Reihe.
    Nur einer nicht.
    Der war tot!
    So gestorben, wie ich in der verfluchten Kapelle mein Leben hätte verlieren sollen. Sofort meldete sich in meinem Hals wieder das schmerzhafte Brennen. Mir war es gelungen, mich von der todbringenden Peitsche zu befreien. Dieser Mann hatte es nicht geschafft.
    Ihm hatte die Höllenpeitsche das Leben genommen.
    Dafür wollte ich den Horror-Killer bestrafen.
    Ich riß meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter und war entschlossen, einen Mönch nach dem andern abzuschießen.
    Fünf geweihte Silberkugeln befanden sich in der Trommel. Wenn ich zuverlässig zielte, mußte ich damit fünf Satansmönche niederstrecken können.
    Dachte ich.
    Doch die Teufelsmönche stammten zwar aus der Vergangenheit, waren aber nicht von gestern. Sie wußten, wie sie meinen Eifer wie eine Seifenblase zerplatzen lassen konnten. Damit würden sie gleichzeitig auch Roxane zur Untätigkeit verdammen.
    Blitzschnell handelten die unheimlichen Kuttenträger.
    Ehe wir es verhindern konnten, packten sie ein Mädchen. Es war Patty Febbey, wie sich später herausstellte. Sie schrie. Ihre Stimme kam mir bekannt vor. Sie mußte vorhin schon mal geschrien haben.
    Ein

Weitere Kostenlose Bücher