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0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf

0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf

Titel: 0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
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aufzunehmen!
    Der Professor war sich dessen voll und ganz bewußt, er handelte auch danach.
    Behutsam nahm er die Silberkette, an der es hing, vom Hals, hielt den Talismann einem Kaiman, der noch immer trügerisch um ihr Boot schwamm entgegen. Das Tier reagierte nicht.
    Zamorra nickte. »Das habe ich mir gedacht!« Er legte das Amulett wieder um den Hals.
    »Warum ist…?«
    Der Dämonenjäger ließ seinen Freund nicht zu Ende sprechen.
    Hastig unterbrach er ihn, indem er mit der Rechten auf den Helicopter wies.
    Die Männer paddelten vorsichtig näher. Sie bemerkten eine Gestalt, die das Leitwerk, das bizarr aus dem Sumpf ragte, erklomm.
    Sie winkte mit beiden Händen, rief ihnen irgend etwas zu, das sie noch nicht verstehen konnten.
    Endlich hatten sie das Wrack erreicht. Es war keine besondere Schwierigkeit, den Geretteten in das Boot zu schaffen. Erschöpft ließ sich der schmutzbesudelte Mann auf die Bank fallen.
    Bill suchte nach einer Schnapsflasche, aber so etwas schien Robert Warner nicht an Bord gehabt zu haben.
    Zamorra ließ den Motor kommen. Bill kümmerte sich um den Verletzten. Wenig später stellte es sich heraus, daß es sich um Walter Francis handelte.
    Er stand unter Schockeinwirkung.
    Zamorra legte einen Zahn zu. Er ließ das Motorboot so rasch es ging durch die schmalen Wasserarme gleiten.
    Noch bevor sie am Landesteg vor Warners Villa anlegten, war Francis in einen tiefen Schlaf gefallen, der sich von einer Ohnmacht nicht allzusehr unterschied.
    Am Steg standen zwei Frauen. Weiter hinten stand neben Warners Hubschrauber noch ein zweiter.
    »Mein Gott, wie seht ihr denn aus!« wehte Nicoles besorgte Stimme zu ihnen herüber.
    Zamorra lenkte das kleine Schiff behutsam und gekonnt an den Kai. Bill sprang aus dem Boot, um es an einem der Pfosten zu vertäuen.
    Nicole wollte sie mit Fragen überschütten, aber Zamorra winkte bestimmt ab.
    »Später, Nicole!« sagte er nur.
    Neben Nicole stand Mrs. Warner. Bleich aber gefaßt.
    »Der Kopf, sein Kopf, Roberts Kopf…« stammelte sie. »Er ist wieder dran, am Körper, meine ich!« Ihre tonlose, leise Stimme erbebte.
    Im gleichen Augenblick wurde ihr Blick flackernd, fraß sich an der verdreckten Gestalt, die auf der hinteren Sitzbank des Bootes lag, fest.
    »Mr. Francis?« hauchte sie. »Sind Sie das?« quälte sie sich unendlich langsam über die Lippen. Man merkte deutlich, daß sie unter der Wirkung von schweren Beruhigungsmedikamenten stand.
    »Ja, Mrs. Warner, er ist es!« Zamorra versuchte einen festen, sicheren Klang in seine Worte zu legen, aber Betty Warner schien das gar nicht zu vernehmen.
    Mit unsicheren Schritten kam sie auf das Motorschiff zu. Behutsam setzte sie einen Fuß vor den anderen, so als wäre zu beiden Seiten ein Abgrund, in den sie stürzen könnte.
    Sir Walter Francis richtete sich mühsam auf.
    Er starrte einen Augenblick stur vor sich hin, bis seine Augen die bleiche, zerbrechliche Frauengestalt erfaßten.
    »Mrs. Warner!« Er bewegte die Lippen kaum. Es klang wie ein stiller Schrei.
    »Komm Bill, wir tragen ihn ins Haus!« sagte Zamorra rasch.
    »Okay!« Sie hoben den Manager auf.
    »Ich kann schon gehen, Gentlemen, bemühen Sie sich nicht!«
    Francis ließ es sich nicht nehmen, auf seine beiden Retter gestützt, selbst an Land zu gehen.
    »Chef, du blutest ja schon wieder!« rief Nicole besorgt aus, als sie den Blutfleck auf Zamorras Rücken sah.
    »Die Wunde ist wahrscheinlich wieder aufgeplatzt. Du kannst mich gleich wieder verarzten!« lächelte er ihr zu.
    »Harold und Elmar sind vor etwa einer halben Stunde eingetroffen!« sagte die hübsche Französin beinahe beiläufig.
    »Warners Söhne?«
    »Ja!«
    »Und? Was machen Sie für einen Eindruck?«
    »Tja, am besten, du machst dir selbst ein Bild von ihnen. Sie sind im Haus.«
    »Wie fühlen Sie sich, Mr. Francis?« erkundigte sich der Parapsychologe.
    »Das können Sie sich denken! Übrigens, ich pflege mit Sir angeredet zu werden!«
    Der ist ja schon wieder ganz schön munter, dachte Zamorra.
    »Wer sind Sie überhaupt?« wollte Francis wissen.
    Zamorra nannte seinen Namen und setzte auch seine Titel hinzu.
    »Und im übrigen«, setzte er gelassen hinzu, »ich pflege auch, mit allen meinen Titulierungen angesprochen zu werden, Sir Francis!«
    »Ich gehe voraus und richte Ihnen ein Bad, Professor Doktor Zamorra!« schlug Nicole mit todernster Miene vor und mußte sich schnell abwenden, weil sie ein Lachen nicht mehr verbeißen konnte.
    »Okay, lassen wir das!« gab der

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